Spanien - Hinter den Kulissen des Eurovision Song Contests scheint es tatsächlich zu brodeln. Wie mehrere Medien berichten, scheint das spanische Fernsehen RTVE ebenfalls wie der slowenische Sender RTVSlo einen Rückzug vom Wettbewerb in Erwägung zu ziehen, sollte die Europäische Rundfunkunion auf die von mehreren Rundfunkanstalten geforderte Debatte über die israelische Song Contest-Teilnahme nicht eingehen und auf etwaige Vorschläge nicht reagieren. Eine wichtige Rolle dürfte hierbei u.a. Delegationsleiterin Ana María Bordas spielen.
Ana María Bordas ist seit 2017 Delegationsleiterin und zudem Mitglied der Reference Group, dem wichtigsten Entscheidungsgremium des Eurovision Song Contests, deren Vorsitz sie im Juni übernehmen wird. Angesprochen auf die Pläne für eine Song Contest-Teilnahme 2026 erklärte sie lediglich: "Wir werden sehen." RTVE ist eine der aktivsten Rundfunkanstalten hinsichtlich der Diskussionen um die israelische Teilnahme und kritisiert die EBU für ihre derzeitige Haltung.
Zwischenzeitlich schaltete sich auch Premierminister Pedro Sánchez ein und kritisierte die Doppelstandards der EBU. Offizielle Hinweise bzw. Statements des spanischen Fernsehens bezüglich eines Rückzugs gibt es derzeit nicht, RTVE schließt sich jedoch einer Reihe von Sendeanstalten an, die Transparenz im Wettbewerb fordern und Debatten rund um das Abstimmungsverfahren befürworten. Kritik an der Methodik der EBU gab es nach dem Finale von Basel u.a. aus Belgien, Irland, Norwegen, Island und Slowenien.