Samstag, 3. Mai 2025

Road to Basel (37/37): Schweiz


Schweiz - Switzerland - la Suisse - Svizzera/Svizra

In A Nutshell:
Hauptstadt: Bern (69 km Luftlinie bis Basel)
Einwohner: 9,0 Mio.
Amtssprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch
TLD, Kfz, IOC: .ch/CH/SUI

Trivia To Go: 
Der Gastgeber des Eurovision Song Contests 2025 war zugleich auch Gastgeber des allerersten Wettbewerbs im fernen Jahr 1956. Damals fanden sich im Teatro Kursaal in Lugano Interpreten aus sieben Nationen ein. Lohengrin Filipello moderierte durch den Abend, bei dem alle Länder noch zwei Beiträge vorstellen durften, die vom Radio Monte Ceneri Orchester begleitet wurden. Am Ende gewann Lys Assia mit "Refrain" für die Schweiz. Böse Zungen behaupten, sie hätte nur gewonnen, weil Luxemburg keine eigenen Juroren entsandte und die Schweizer Kollegen um Hilfe bat. Bewiesen werden kann dies nicht, die Wertungszettel wurden verbrannt, lediglich der Sieger bekanntgegeben. 

Zur ESC-Geschichte:
Debüt: 1956 mit Lys Assia und "Das alte Karussell" sowie "Refrain
Bestes Ergebnis: 1. Platz (1956, 1988, 2024)
Teilnahmen insgesamt: 64x
Davon im Semi ausgeschieden: 11x
Im Ewigen Medaillenspiegel: Platz 9 (3, 34)
Letzter Beitrag: Nemo mit "The Code"
Rundfunkanstalt: SRG SSR

Der ESC-Beitrag im Jahr 2025:
Interpret: Zoë Më
Lied: Voyage (Text)
Sprache: Französisch
Text & Musik: Zoë Më, Emily Middlemas, Tom Oehler, Pele Loriano
Auswahlmodus: interne Auswahl durch das Schweizer Fernsehen. Die Interpretin wurde am 5. März und der Beitrag am 10. März vorgestellt
Teilnahme im...: Finale am 17. Mai

Zoë Alina Kressler wurde am 6. Oktober 2000 in Basel geboren und lebte zeitweise in Deutschland, ehe sie mit ihrer Familie nach Fribourg zog. Dort begann sie im Alter von zehn Jahren ihre ersten Lieder auf Deutsch und Französisch zu komponieren. 2020 erschien mit "Momoko" das erste Studioalbum. 2024 gewann Zoë den SRF 3 Best Talent-Award, den zuvor auch schon Marius Bear und Nemo gewonnen haben und auch den RTS Artiste Radar in der französischsprachigen Schweiz. Gleichzeitig nahm sie an mehreren Songwriting-Camps für den Eurovision Song Contest teil. Sie wurde intern vom Schweizer Fernsehen für das Finale am 17. Mai nominiert und tritt an 19. Position im Finale an.

Platzierung in den Wettquoten: 22 von 37 (80/1)

Eur
ofires Meinung:
 6 von 12 Punkten
Unsere kleine Rundreise durch die diesjährigen Eurovisionsbeiträge nimmt heute ihr Ende, in Basel wird es langsam ernst. Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren als Powerhouse beim Song Contest einen Namen gemacht und schickt nunmehr ein süßes, unaufgeregtes Chanson zum Wettbewerb im eigenen Land, das mir ein Gefühl vermittelt, in einer warmen Badewanne zu liegen. Tatsächlich gefällt mir das Lied ganz gut, aber natürlich wird es nicht in der vorderen Liga mitspielen. Ich denke mal, dass ist vom Schweizer Fernsehen auch so gewollt, den ESC mehrfach hintereinander austragen kostet Geld, RTÉ hätte es in den 90ern fast ruiniert. Möge Zoë ihren Auftritt und die Zeit in Basel genießen.

Userabstimmung: Zur Abstimmung über "Voyage" geht es hier. Das Ergebnis präsentieren wir am 4. Mai.

Musikvideo:
Zoë Më Voyage

Auf ein Wort zu Liechtenstein:
Letzter Beitrag: 1976 mit Biggi Bachmann und "My little cowboy"

Irgendjemand hatte im Jahr 1976 die Idee, dass Liechtenstein am Eurovision Song Contest teilnehmen sollte. Es kam zu einem Vorentscheid, den Biggi Bachmann für sich entscheiden konnte. Mangels Rundfunkanstalt kam "My little cowboy" nie zum Einsatz, heute gilt die Aufnahme als verschollen. Es dauerte bis 2008 ehe Liechtenstein mit 1FLTV überhaupt einen eigenen TV-Sender erhielt, dieser war auch zunächst Feuer und Flamme für die Eurovision, bis Senderdirektor Peter Kölbel verstarb und dessen Nachfolger kein Interesse mehr zeigten. Auch aus Versuchen von Radio Liechtenstein wurden nichts, zumal der Sender am 3. April sein Sendeprogramm eingestellt hat. Somit wird das Fürstentum wohl auch weiterhin kein Debüt geben können.


Damit sind die Previews für dieses Jahr durch, in Basel wird ab heute fleißig geprobt und in 14 Tagen stehen 26 der 37 Interpreten im großen Finale zur Auswahl und empfehlen sich, die Nachfolge von Nemo anzutreten. Da sich die Europäische Rundfunkunion mit ihrem neuen Ethik-Kodex zu mehr Privatsphäre für die Delegationen entschlossen hat und die ersten Proben ohnehin unter Verschluss sind, wird das Informationsangebot in den nächsten Tagen gewiss etwas reduzierter ausfallen, wir versuchen dennoch nach Möglichkeit so viele Berichte wie möglich aus Basel einzufangen und zu posten. Allen Lesern eine schöne Probewoche!