Mittwoch, 14. Mai 2025

Kommentar: Meine Prognose für Halbfinale zwei


Europa
- Der Eurovision Song Contest ist und bleibt unberechenbar, das hat das gestrige Halbfinale wieder einmal bewiesen. Sicher geglaubte Finalanwärter sind auf der Strecke geblieben, dafür haben sich die zurückgenommenen Portugiesen qualifiziert. Ob ihr Vorteil war, dass sie einen ruhigen fast schon empirischen Beitrag ohne große Inszenierungen hatten, der nicht wie aus einem Musikvideo stammend, aussieht bleibt offen. Fakt ist, dass Portugal schon so manches Mal beim Song Contest überrascht hat.

Und eben solche Ereignisse machen es für das zweite Halbfinale nicht unbedingt leichter, sich auf zehn Beiträge festzulegen, die sich die verbliebenen zehn Startplätze unter den Nagel reißen. Man könnte jetzt wieder mit den Wettquoten anfangen, aber das hat schon im ersten Halbfinale nur bedingt funktioniert. Insofern lege ich mich jetzt mal auf Basis meines Bauchgefühls fest, welche zehn den Sprung in die Endrunde schaffen werden. Dabei ist natürlich auch wieder mindestens ein Beitrag, dem ich aus persönlichen Gründen die Daumen halte.

Meine Prognose für das morgige Halbfinale (alphabetisch sortiert):
-Australien - Go-Jo - Milkshake man
-Finnland - Erika Vikman - Ich komme
-Griechenland - Klavdia - Asteromáta
-Irland - Emmy - Laika party
-Israel - Yuval Raphael - New day will rise
-Lettland - Tautumeitas - Bur man laimi
-Malta - Miriana Conte - Serving
-Österreich -  JJ - Wasted love
-Serbien - Princ - Mila
-Tschechien - Adonxs - Kiss Kiss Goodbye

Würde es nach eben angesprochenen Buchmachern gehen, dann würden Finnland, Israel und Österreich mit einer Wahrscheinlichkeit von 94% ins Finale einziehen, dahinter Malta, Australien und Tschechien. Die erste Abweichung ergibt sich bei Litauen, ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass diese Art von Musik das breite Spektrum der Zuschauer zum Anrufen motiviert, dann schon eher den Ethnobeitrag aus Lettland, der momentan auf Platz zwölf rangiert. Auch Luxemburg, so niedlich ich es finde, dürfte es meiner Meinung nach schwer haben.

Auf dem zehnten Platz der Quoten liegt aktuell Serbien mit 50%, ähnlich wie Emmy aus Irland mit ebenfalls 50%. Weiterhin hinten dümpeln auf den Nicht-Qualifikationsplätzen Armenien bei 42%, Dänemark bei 39% und weit abgeschlagen Georgien mit 12% und Montenegro mit 11%. Insbesondere bei "Freedom" habe ich keine Zweifel, dass es im Halbfinale kleben bleibt, genauso wenig wie bei der generischen Popnummer von Sissal aus Dänemark. Zudem erklärte die Sängerin heute auch noch, dass sie sich in den letzten Wochen eine schwere Erkältung eingefangen hat, die sich auf ihre Stimmbänder ausgewirkt hat.

Aber zurück zum Halbfinale morgen Abend... ich denke, dass diese Show dennoch noch weniger kalkulierbar sein wird als die erste Show, faktisch könnten die meisten Beiträge, je nach Tagesform und wie der Wind steht, den Sprung in die Endrunde schaffen. Besonders halte ich Australien und Irland die Daumen, auch Malta hat sich in den letzten Tagen und Wochen recht gut platziert, Serbien rechte ich ob des Genres Außenseiterchancen ein. Wie auch immer, wir können erneut gespannt sein, was uns Europa da morgen Abend auftischt.

News-Splitter (1124)


Norwegen
- Die EBU hat bestätigt, dass alle gestern abgegebenen Stimmen in Norwegen korrekt registriert und verbucht wurden. Gegenüber dem Sender NRK hieß es: "Unser Abstimmungspartner Once hat bestätigt, dass die abgegebenen Stimmen aller am diesjährigen ersten Halbfinale teilnehmenden Länder gültig sind. Einige Wähler in Norwegen erhielten während der Abstimmung eine falsche Nachricht. Diese hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis." Konkret geht es um in Norwegen für Kroatien abgegebene Stimmen. Als Antwort erhielten die Wähler den Hinweis, dass ihre Stimme für Israel registriert wurde. Der Fauxpas ergibt sich daraus, dass sowohl Kroatien als auch Israel in ihren Halbfinals an vierzehnter Stelle antreten.

Deutschland
- Peter Urban sollte heute eigentlich als Studiogast bei Stefan Raab in Basel sitzen, muss seinen geplanten Auftritt jedoch kurzfristig absagen. Wie seine Frau öffentlich mitteilt, ist der Song Contest-Kommentator von 1997 bis 2023 am Wochenende "aufgrund seiner Behinderung durch ein fehlendes Hüftgelenk leider am Wochenende gestürzt ist und daher wegen der schmerzhaften Folgeerscheinungen nicht nach Basel anreisen konnte." Weiter heißt es, dass es ihm in der Seele wehtut, nicht dabei sein zu können, "auch nach über 25 Jahren als TV-Kommentator hat der ESC seinen Zauber für ihn nicht verloren.", so seine Frau Laura. Wir wünschen gute Besserung!

Italien
- Das erste Halbfinale hat in einigen Ländern für bemerkenswerte Einschaltquoten gesorgt. In Italien, wo der gestrige Wettbewerb bei Rai 2 lief, schalteten 2,49 Millionen Zuschauer ein, was 12,3% Marktanteil und dem besten Halbfinalwert seit Turin 2022 entspricht. In Spanien sahen 1,3 Millionen Zuschauer die Show bei TVE La 1, in Schweden 1,47 Millionen Zuschauer bei SVT1. Auch in den Niederlanden schauten über 2,3 Millionen zumindest einen Teil der Show, während der Ergebnisverkündung waren 1,9 Millionen Zuschauer dabei, als Claude Kiambo ins Finale am Samstag einzog. RTP meldet 752.000 Zuschauer bei RTP1, auch die portugiesische Gruppe Napa qualifizierte sich für das Finale.

Eurovision 2025: Zusammenfassung des ersten Semis


Schweiz
- Alphörner, Hackbretter und ganz viel Lokalkolorit, nicht zuletzt Dank einer gewaltigen LED-Wand mit alpiner Bergkulisse zeigten schon in der ersten Einstellung, dass der Eurovision Song Contest "back home" in der Schweiz ist. Dort wo 1956 die größte Unterhaltungsshow der Welt ihren Lauf nahm, luden Hazel Brugger und Sandra Studer zum ersten Halbfinale der Saison. Eine Rückblende auf "Canzone per te", mit dem Sandra 1991 in Rom antrat und immerhin Fünfte wurde, durfte dabei natürlich nicht zählen. Das Bonmot, dass man in der Schweiz viel recycelt, sogar ehemalige Teilnehmer, lockerte die Moderation auf.

Insgesamt haben sich die beiden recht gut verkauft, Hazel wirkte zwar anfangs noch etwas steif, taute aber im Lauf der Show auf und sorgte mit bizarren Greenroom-Interviews für Kurzweil während der Wertungspause und Auszählung der Stimmen. Das führt direkt zum nächsten Punkt, denn die Bekanntgabe der Finalisten wurde im Vergleich zu den letzten 20 Jahren massiv geändert. Nicht nur, dass man Martin Österdahl zwar sah, aber nicht hörte, vermutlich aus Eigenschutz vor negativen Reaktionen, auch die Art und Weise der Präsentation der qualifizierten Acts wurde generalüberholt.

Bisher waren die Hosts im Fokus und gaben nach und nach die Namen der qualifizierten Nationen bekannt, heuer wurden jeweils drei Interpreten eingeblendet, einer von ihnen zog ins Finale ein. Was zur Erhöhung des Spannungsbogens beitragen sollte, entpuppte sich aus meiner Sicht jedoch als undurchschaubares Spiel, das erst ganz am Ende, als man den zehnten Act auf klassische Art bekannt gab, Spannung kreierte. Für dieses Jahr ist das Kind nunmal in den Brunnen gefallen, es bleibt zu hoffen, dass man 2026 wieder zur ursprünglichen Verkündung zurückkehrt, denn Charme hatte dieses Konzept nicht.

Dafür gab es eine charmante Inszenierung von Wilhelm Tell, der auf humoristische Art und gespielt von Petra Mede, den Gründungsmythos der Eurovision in "Old Helvetia" erläuterte, 600 Jahre vor der Erstausgabe in Lugano. Ins Reich der Legenden kann man auch die Prognosen der Buchmacher verbannen. Zwar gab es keinerlei Zweifel daran, dass etwa die Saunafreunde aus Schweden oder der Espresso Macchiato von Tommy Cash ins Finale einziehen, mit Portugal und seinem unaufgeregten "Deslocado" hatte jedoch niemand gerechnet. Die Band Napa hat wieder einmal allen Vorhersagen Lügen gestraft, Portugal ist am Samstag mit dabei.

Es ist zudem bemerkenswert, dass von den zehn qualifizierten Acts nur ein Titel vollständig auf Englisch gesungen wird, nämlich der von Kyle Alessandro aus Norwegen, der mit Drachen und Feuersbrunst auf den LEDs nicht spüren ließ, dass ihm vergangene Woche noch ein Weisheitszahn gezogen wurde. Norwegen ist, ebenso wie seine skandinavischen Nachbarn ins Finale eingezogen, Schweden überrascht nicht, dass die Isländer jedoch Samstagabend weiterrudern dürfen, finde ich bemerkenswert. 

Der Abend war zudem fest in italienischer Hand, nicht nur, dass Lucio Corsi seinen Beitrag aus San Remo auch im Halbfinale teasen durfte und dabei mit seiner Mundharmonika das erste Liveinstrument beim Song Contest seit 1998 spielte, auch San Marino qualifizierte sich mit eben jenem Titelsong von San Remo für das Finale. DJ-Acts haben es üblicherweise schwer, angesichts der fehlenden Juroren und der Schützenhilfe aus Italien, die gestern abstimmen durften, hat es Gabry Ponte allerdings als erster Act für San Marino seit Senhit und Flo Rida wieder ins Finale geschafft.

Der dritte, wenngleich in "Broken Italian" performte Titel stammt aus Estland und wurde mit einer eigenwilligen aber interessanten Performance von Tommy Cash aus Estland vorgestellt. Mit seinen tanzenden Security-Guards und einem vorgetäuschten Fan hibbelte er über die Bühne und sicherte sich einen Startplatz im Finale, am Ende gab es den wichtigen Appell "Coffee for everyone". Der dazu passende Poison Cake aus Kroatien indes schied aus, der blubbernde Kessel, die dystopische Kulisse und die ballernden CGI-Bilschirmeffekte konnten Kroatien nicht mehr retten.

Ebenso schied mit Red Sebastian aus Belgien einer der Mitfavoriten vorzeitig aus. Nun wo der ganze Auftritt bekannt ist, muss man aber leider auch sagen, dass dies zurecht geschah. Die Choreographie mag noch in Ordnung gewesen sein und auch die in Gänze in Rot gehaltene Show auch, stimmlich war es aber tatsächlich nicht sein Abend, die Eurovision hat aber zumindest wieder einen Hit für den Euroclub gefunden. Dort wird wohl auch Zyperns Beitrag sein letztes Requiem feiern. Theo Evan und seine Tänzer werkelten auf der Bühne an ihrem Klettergerüst herum, ohne Struktur und erkennbaren Mehrwert für's Finale.

Ebenso auf der Strecke blieb Klemen Slakonja aus Slowenien, wobei ich sagen muss, dass der Auftritt wirklich stark und nicht minder emotional war. Da könnte ich mir vorstellen, dass es knapp auf dem elften Platz landete, anders als bei Aserbaidschan, dessen Beitrag mir persönlich zwar wirklich gut gefällt, andererseits hat man auch hier die Hektik und vor allem die stimmlichen Defizite deutlich gesehen und gehört. Schade, Aserbaidschan fliegt zum dritten Mal in Folge mit lokal produzierten Acts aus dem Rennen, was den staatlichen Rundfunk hoffentlich in Zukunft nicht dazu herablässt, sich wieder eine Guerilla an schwedischen Komponisten ins Boot zu holen.

Während die Träume für Aserbaidschan, Belgien, Kroatien, Slowenien und Zypern vorzeitig zerplatzt sind, gibt es ein Wiedersehen mit dem albanischen Duo Shkodra Elektronike. Mit einer einmaligen Mischung aus moderner, treibener EDM und ganz viel Folklore, Sprechgesang und einer tollen Kostümierung dürfen sich die Albaner weiterhin Hoffnungen auf eine in Fankreisen prognostizierte vordere Platzierung machen. Meinen Segen hätten sie, der ganze Auftritt ist Kunstwerk, authentisch und man hört, dass dort wo Albanien draufsteht auch Albanien drin ist, sehr gut gemacht!

Etwas mehr Bedenken hatte ich dabei schon bei Polen. Justyna hat auf der Bühne ihre protoslawischen Mantren abgefeuert, hing im wahrsten Sinne des Wortes in den Seilen und turnte in High Heels über die Bühne, als ginge es um ihr Leben, dabei klang die Stimme jedoch phasenweise etwas überstrapaziert. Trotzdem reichte es für Justyna auf den Tag genau 30 Jahre nach ihrem Auftritt in Dublin 1995 für die Qualifikation. Zudem muss man das polnische Team loben, dass man in diesem Jahr nicht zu sehr in die CGI- und Trickkiste gegriffen hat, um einen eigentlich tollen Beitrag kaputtzuspielen.

Als letzter Act qualifizierte sich die Ukraine für das Finale am Samstag. Allgemein ist man sich einig, dass "Bird of pray" von Ziferblat der schwächste ukrainische Beitrag seit Jahren ist. Retroklamotten und zwei Bild-Ton-Breaks machen eben noch keinen guten Auftritt aus, die Solidarität für die Ukraine und die mittlerweile in Europa verteilte Bevölkerung dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben, dass die Ukraine ihren Streak von 100% um ein weiteres Jahr verlängert. Am Samstag prognostiziere ich hier allerdings ein recht maues Ergebnis. 

Zwischen den Halbfinalisten tummelten sich dann noch Italien, Spanien und die Schweiz, die ihre Titel für Samstagabend bewerben durften. Melody erschien mir stärker als vermutet, die Show war großartig, die Machart genau im Sinne klassischer Eurovisionsbeiträge, dennoch fürchte ich, dass es nur Kost für einen kleinen Kreis an Fans ist und von den 200 Millionen Zuschauern mehrheitlich links liegen gelassen wird. Italien halte ich indes für unterschätzt, Lucio Corsi hat einen Sepia-Filter auf den Beitrag gelegt und macht seine Sache gut. Die drei Minuten sind so flauschig verzogen, als wäre man in einen Bademantel eingewickelt vor dem Kamin aufgebahrt. 

Gegen Ende war auch Zoë für die Gastgeber außer Konkurrenz dabei und hat eine ganz intime Kulisse geschaffen, dadurch das die Bühne nahezu völlig abgedunkelt war und die Kameraführung aus einer einzigen Aufnahme bestand. Leider kackte eben diese Kamera kurzzeitig ab, der Zurückgenommenheit und gemütlichen Atmosphäre von "Voyage" tut dies allerdings keinen Abbruch und wenn es bei der Generalprobe schief geht, kann es bei der Premiere am Samstagabend eigentlich nur besser werden.

Zuletzt noch ein Wort zu Claude aus den Niederlanden, der zwar einen englisch-französischen Grundkurs sang, aber emotional und melodisch sehr berührte. Da stimmte alles und ich freue mich, dass er die Töne auch gut getroffen hat, sein Finaleinzug dürfte die Niederländer zufrieden stellen, nachdem sie im letzten Jahr disqualifiziert wurden, weil sich ein Unsympath nicht zu benehmen wusste. Insgesamt lag meine Trefferquote in diesem Halbfinale nur bei 7/10, in der Summe geht das Ergebnis aber in Ordnung. 

Da nach dem Halbfinale vor dem Halbfinale ist, geht es in Basel heute Nachmittag schon wieder weiter. Die erste Generalprobe für das zweite Halbfinale steht bevor, am Abend treten die 16 Interpreten sowie die Big Five-Acts aus Deutschland, Frankreich und dem UK erneut im Juryfinale auf. Alle Informationen zum zweiten Halbfinale werden wir wie üblich um Mitternacht in einem Posting zusammenfassen, alle sich im Laufe des Tages ergebenden Neuigkeiten werden wir ebenso zeitnah nachliefern.

Hazel und Sandra trugen klimaneutral nur ein Kostüm am Abend | Die Grußbotschaft von Céline Dion, die gerne dabei gewesen wäre, Spekulationen um einen Auftritt am Samstag gibt es weiterhin
Dürfen am Samstag noch einmal rudern: Island | Ausgeschieden: Klemen Slakonja aus Slowenien
Der ausgeflippte Fan ist natürlich Teil des Teams: Estland | Ebenfalls weiter: die Ukraine
Skandinavien ist vollzählig dabei, KAJ und Kyle Alessandro sind ebenfalls qualifiziert
Im Semifinale gestürzt: Red Sebastian für Belgien | Und auch das Land of Fire ist draußen: Mamagama aus Aserbaidschan
Feuerwerk für San Marino: Gabry Ponte ist weiter | Claude für die Niederlande ebenfalls
Kuchenbacken hat schon bei Lettland nicht funktioniert, auch Kroatien scheitert daran | Der Vitruvianische Mann hat nichts genützt, Theo Evan muss den Rückzug antreten
Esa Diva, Melody aus Spanien | Lucio Corsi im Retro-Glamrock für Italien
Zücken Sie jetzt ihre Handylampen: Zoë Më für die Schweiz | Petra Mede als Wilhelm Tell
Die beiden ex-jugoslawischen Länder im Greenroom
Freude bei Albanien und Portugal, beide sehen wir am Samstag wieder
Kollektives Jubeln in der Greenroom-Loge, Claude, Justyna, KAJ und Væb

Deutschland: 8,6% Marktanteil für erstes Halbfinale


Deutschland
- Auch die Halbfinals erfreuen sich in Deutschland mittlerweile einer gewissen Beliebtheit, wie DWDL.de heute in seinem Quotencheck berichtet. Demnach wurde die erste Show aus Basel auf ONE von 670.000 Zuschauern verfolgt, was einem Marktanteil von 8,6% in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49jährigen entspricht. Da der Song Contest in das Spartenprogramm der ARD gerutscht ist, liegen die quotenstärksten Programme natürlich bei den anderen großen Sendern, die Zahlen für das Halbfinale sind trotzdem nicht zu verachten. Im Vorjahr erreichte das Halbfinale bei ONE noch 7,7% Marktanteil.

Parallel dazu hat DWDL.de mit RTL-Content Producer Inga Leschek auch über den Eurovision Song Contest und die deutschen Aussichten gesprochen. "Wenn die Beiden abliefern, dann flippen in der Halle alle aus und das überträgt sich in die europäischen Wohnzimmer. Das haben wir schon erlebt, als der Song zum ersten Mal bei uns im Vorentscheid performt wurde.", heißt es etwa in Bezug auf den deutschen Beitrag von Abor & Tynna am Samstagabend im großen Finale von Basel. Sie freute sich zudem über die gelungene Zusammenarbeit zwischen RTL und ARD in Hinblick auf den Vorentscheid und das Konzept für die Eurovision.

"Eine Partnerschaft zwischen der ARD und RTL mit so einer überragenden Marke wie dem Eurovision Song Contest hatte uns niemand zugetraut oder auf seinem Bingo-Zettel für 2025. (...)", so Leschek. Angesprochen ob es im Weiteren eine Zusammenarbeit geben könne hieß es: "Ich denke schon, aber jetzt warten wir erstmal ab, wie Abor und Tynna sich schlagen. Mit Christine Strobl bin ich bereits im Austausch über die weitere Zukunft unserer Zusammenarbeit, unabhängig von der Platzierung beim ESC, denn es war eine tolle Partnerschaft auf Augenhöhe."

Eurovision 2025: Auslosung der ersten Qualifikanten


Schweiz
- Nach dem ersten Halbfinale von Basel gab es, anders als in den letzten Jahren, keine Pressekonferenz, bei denen die zehn Qualifikanten aufgereiht auf einem Podium saßen, sondern lediglich ein kurzes Tête-à-tête an der Schüssel, in denen pinke Röllchen lagen. Dort zogen die Interpreten beherzt ihre Auswahl, die ihnen sagte, in welcher Hälfte im Finale sie am Samstag auftreten werden. Zudem wurde auch mehrfach die "Producer's Choice" gezogen, womit die Veranstalter der Show selbst festlegen können, ob die Acts im ersten oder zweiten Teil auftreten werden. Neben den zehn Acts aus dem gestrigen Halbfinale durften auch Spanien und Italien schon einmal zugreifen.

Das Ergebnis der ersten Auslosung nach dem Halbfinale:
Für die erste Hälfte qualifiziert:
-Island - Væb - Róa
-Spanien - Melody - Esa diva
-Ukraine - Ziferblat - Bird of pray
Für die zweite Hälfte qualifiziert:
-Albanien - Shkodra Elektronike - Zjerm
-Portugal - Napa - Deslocado
Producer's Choice:
-Estland - Tommy Cash - Espresso Macchiato
-Italien - Lucio Corsi - Volevo essere un duro
-Niederlande - Claude Kiambo - C'est la vie
-Norwegen - Kyle Alessandro - Lighter
-Polen - Justyna Steczkowska - Gaja
-San Marino - Gabry Ponte - Tutta l'Italia
-Schweden - KAJ - Bara bada bastu
Bereits festgelegte Startnummern:
19. -Schweiz - Zoë Më - Voyage

Hinzu kommen noch die zehn qualifizierten Acts aus dem zweiten Halbfinale, das morgen Abend ab 21 Uhr in Basel stattfindet sowie die verbliebenen Big Five-Länder Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich. Insgesamt gibt es 12x die Möglichkeit in der Producer's Choice zu landen, sieben davon wurden bereits über das gestrige Halbfinale ermittelt. Sobald alle Interpreten einmal in die Lostrommel gegriffen haben, können die Veranstalter der Show unter Vorsitz von Christer Björkman sich an die Festlegung der exakten Startreihenfolge am Samstagabend machen. Dabei wird nach diversen Kriterien entschieden, wer welchen Platz erhält, etwa soll vermieden werden, dass das gleiche Genre mehrfach hintereinander auftritt.

Die zehn qualifizierten Acts aus dem ersten Halbfinale

Dienstag, 13. Mai 2025

Breaking News: Ergebnis des ersten Halbfinals!


Schweiz
- "The Votes Are In", unter dem prüfenden Blick von Supervisor Martin Österdahl, der jedoch nicht zu Wort kam, vermutlich um nicht erneut ausgebuht zu werden, wurden die ersten Qualifikanten für das große Finale am Samstagabend in der St. Jakobhalle in Basel ermittelt. Durch ein reines Zuschauervoting in den 15 teilnehmenden Ländern, Spanien, Italien, der Schweiz und dem "Rest of the World"-Voting qualifizierten sich erwartungsgemäß u.a. Schweden, die Niederlande und Estland, zur Überraschung vieler aber auch die seichte Melodie aus Portugal. Ausgeschieden ist hingegen Red Sebastian aus Belgien und auch der zum Schluss aufgetretene Theo Evan aus Zypern.

Das Ergebnis des ersten Halbfinals:
Für das Finale qualifiziert (in der Reihenfolge ihres Weiterkommens):
-Norwegen - Kyle Alessandro - Lighter
-Albanien - Shkodra Elektronike - Zjerm
-Schweden - KAJ - Bara bada bastu
-Island - Væb - Róa
-Niederlande - Claude Kiambo - C'est la vie
-Polen - Justyna Steczkowska - Gaja
-San Marino - Gabry Ponte - Tutta l'Italia
-Estland - Tommy Cash - Espresso Macchiato
-Portugal - Napa - Deslocado
-Ukraine - Ziferblat - Bird of pray
Ausgeschieden:
-Slowenien - Klemen Slakonja - How much time do we have left
-Belgien - Red Sebastian - Strobe lights
-Aserbaidschan - Mamagama - Run with u
-Kroatien - Marko Bošnjak - Poison cake
-Zypern - Theo Evan - Shh

Darüber hinaus stellten heute von den direkt für das Finale qualifizierten Acts noch Melody aus Spanien, Lucio Corsi aus Italien und Zoë Më für die Schweiz außer Konkurrenz ihre Beiträge für Samstagabend vor. Letztere hatte bei ihrer Präsentation das Problem, das während ihrer One Shot-Aufnahme kurzzeitig die Kamera ausfiel. Fazit zur Show: Hazel Brugger und Sandra Studer haben ihre Sache gut gemacht, am Samstag werden sie im Finale von Michelle Hunziker unterstützt. Erstmals kam für die Verkündung ein neues Splitscreen-System zum Einsatz, das die EBU versuchte möglichst lange unter Verschluss zu halten. 

Zurecht, denn diese Präsentationsweise hat in meinen Augen die bis 2024 spannende Bekanntgabe völlig zerschossen und unnötige Verwirrung gestiftet. Das gehört postwendend wieder abgeschafft! Die Ukraine, die als letztes Land für das Finale bekannt gegeben wurde hält somit weiterhin ihren Rekord, sich bislang jedes Mal qualifiziert zu haben, für Aserbaidschan ist es mittlerweile hingegen das dritte Aus im Halbfinale. Alle detaillierten Ergebnisse liefern wir nach deren Veröffentlichung in der Nacht zum Sonntag nach, eine erste Zusammenfassung und Analyse folgen morgen im Laufe des Tages, ebenso ein Ausblick auf das zweite Halbfinale am Donnerstag. Zunächst nun aber erst einmal im Sinne der Schweizer Amtssprachen gute Nacht, bonne nuit, buona notte und buna not.