Schweiz - ...in Bezug auf Bilder und Töne aus der St. Jakobhalle. Offen gestanden finde ich es gar nicht mal so übel, dass uns der großflächige Bericht zu den einzelnen Proben in Basel zunächst fehlen wird. Zum einen, weil ich kommende Woche ohnehin noch arbeiten muss, zum anderen ist es auch für mich mal wieder spannend, einen Eurovision Song Contest zu verfolgen, ohne zig Proben, Kameraeinstellungen, Stage Visuals oder Kostüme zu sehen. Ich glaube zuletzt war dies 2005 in Kiew der Fall und das ist immerhin schon 20 Jahre her... Die EBU ist der Meinung, dass man nicht sofort jede verhagelte Note hören und jede Sekunde durchgetaktet im ersten Anlauf sehen muss. Ich teile diese Meinung.
Dennoch gibt es zumindest einen Reddit-Liveblog, auf dem über die Proben berichtet wird. Natürlich handelt es sich hierbei um offiziell abgenickte Berichte, sodass Kritik höchstwahrscheinlich ohnehin nicht aufploppen würde. Daher kann ich kurz umreißen, was sich am ersten Tag in der St. Jakobhalle zugetragen habt. VÆB, die sich in Kapitalbuchstaben schreiben, haben mit "Róa" die Ehre das Halbfinale am 13. Mai zu eröffnen und haben mit Blick auf die Show "fundamentally the same as the one we saw at Söngvakeppnin" geliefert. Es gibt also silbrige Weltraumkostüme und Sonnenbrillen und eine Show die zum Island-Stampfpop passt.
Es folgte Justyna aus Polen, die zunächst an zwei Seilen vom Hallendach herunterbaumelt und einen schwarzen Catsuit trägt, ebenfalls analog zum polnischen Vorentscheid. Auf den LEDs sind urknallartige Szenen von Planeten, Blitzen und Lava zu sehen, Rauch und Feuer dürfen natürlich als Gimmicks nicht fehlen. Mit einer 40minütigen Verspätung ging es dann für Klemen Slakonja aus Slowenien weiter, der zwar ein anderes Outfit trug als noch bei der EMA, dafür aber seinen Kopfüber-Gesangspart mit nach Basel übernommen hat.
Auch bei Tommy Cash aus Estland gab es nicht viel Neues, er tanzt gemeinsam mit seinen Security-Guards mit elastischen Beinen, im Hintergrund ist eine alpine Landschaft zu sehen. Nach einer weiteren Pause trat das Trio Ziferblat erstmals auf, laut Reddit ist der Background in pinken und grünen Neonfarben gehalten, die Gräser und Blumen vom Vorentscheid fehlen. Es folgten die Favoriten aus Schweden, KAJ haben eine den Bedingungen in Basel angepasste Klappsauna dabei, die Zahl der Tänzer, die das Ding bedienen und umklappen müssen, wurde auf drei reduziert.
Die Schweden nutzen den LED-Hintergrund weiterhin um eine Waldkulisse mit Hirschen und Nadelgehölz anzupreisen, auch hat man sich doch noch für einige Mitbringsel entschieden und Fichten auf die Bühne gestellt, analog zum Vorentscheid. Nach dieser eindrucksvollen Performance, so man sie sich derzeit ausmalt, fällt Portugal vermutlich deutlich ab. Napa machen das, was eine Band eben so tut, sie spielen ihre Instrumente, ebenfalls analog zum Festival da Canção gibt es scheinbar keine großen Neuerungen, man berichtet von Wolken auf den LED-Screens aber nicht von Effekthascherei.
Analysen, Lobhudeleien oder Bosheiten gibt es an dieser Stelle noch nicht, die Organisatoren haben aber versprochen, dass morgen im Verlauf des Tages einige ausgewählte Bilder von den heutigen Proben zu sehen sein werden. Wir sind gespannt... morgen Vormittag gehen die Proben mit der zweiten Hälfte des ersten Semifinals weiter, angefangen bei Norwegen, endend bei Zypern. Sollte es wieder erwarten doch noch weitere Informationen geben, werden wir natürlich darüber berichten, ansonsten folgt hier die Kurzübersicht über die morgigen Proben.