

Was Dienstag noch etwas befremdlich wirkte, geht beim zweiten Schauen auf, es wirkt alles sehr flüssig und irgendwie einfach schön. "Es war großartig.", wird Deen auf der Pressekonferenz zitiert. Die bosnische Delegation, die ihren Autoren aufgrund geworfener Flaschen in Sarajevo lassen musste, gab sich sehr zufrieden mit dem heutigen Ablauf. Die Symbolik, das unter jeder Decke ein Mensch steckt, wurde überzeugend dargeboten, die vier kamen auf der PK auch sehr glaubwürdig in der Erklärung ihres Auftritts rüber.
Dalal sagte: "Ich war von 1992 bis 1995 selbst ein Flüchtling, ich musste nach Kroatien fliehen, nach all dem Schmerz ging ich zurück, ich habe viele Familienmitglieder, meine Freunde, unser Haus verloren.", der Song "Ljubav je" habe somit etwas Autobiographisches. Für Deen war das Genre zunächst etwas Ungewohnt, er macht eher Discomusik, wie wir 2004 auch erleben durften. Inszeniert wurde der Beitrag von Haris Pašović, der langjährige Theater- und Filmerfahrung hat und weiß, wie man eine Botschaft richtig rüberbringt.
Auch Ana Rucner kam noch zu Wort und erklärte, dass das Cello ihr Leben sei und sie über die Einladung durch das bosnische Team sehr dankbar ist. Und der Rapper Jala konnte das Angebot ebenfalls nicht ausschlagen, er sei sehr stolz Teil des Teams zu sein und freut sich auf die Eurovision, schließlich schaut die halbe Welt zu. Wenn bosnische Freunde Musik machen, hoffentlich reicht es auch für's Finale, aber ich habe da nach der heutigen Probe keine Zweifel mehr.
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Das bosnische Staging, mit zerschnittenem Stacheldraht |
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Die Pressekonferenz hatte Politisches und Rührendes zum Thema |
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Die Vier verstehen sich, sie sind allerdings ein Eurovisionskonstrukt |