Nachdem die Griechen das Feld geräumt hatten, ging es nahtlos mit den ersten Proben der Big Four-Länder Frankreich, Russland, Deutschland, Großbritannien und Spanien weiter. Und man hat gleich erkannt, wer seine Hausaufgaben gemacht hat und wer nicht.

Nicht nur ihr Outfit, das heute, bei aller Liebe, etwas trampelig ausschaute, sondern auch das komplette Bühnenbild war in dunklen Tönen, schwarz und anthrazit gehalten. Auf dem Videoring über der Bühne werden in weißen Lettern französische Phrasen eingeblendet. Nach ihrer ersten Probe gab es kräftigen Applaus.
Auf der französischen Pressekonferenz präsentierte Delegationsleiter Bruno Berberes das französische Pressekit, in dem u.a. eine Übersetzung von "Et s'il fallait le faire" in 33 Sprachen enthalten ist. Patricia Kaas sagte, auf die Frage, warum sie am Song Contest teilnehme, dass sie Herausforderungen mag, Bruno Berberes ergänzte ausdrücklich, dass sie nicht hier sei um "teilzunehmen" sondern um zu gewinnen. Dima Bilan, Vorjahressieger und nach eigenen Auskünften großer Fan ihres Beitrages, wünschte ihr auf der PK alles Gute, viel Erfolg und nutzte die Gunst der Stunde um sein eigenes Album zu bewerben.

Im Hintergrund wird ein bisschen mit den Lichteffekten gespielt, aber ansonsten wird alle Aufmerksamkeit auf Anastasia gerichtet, die dort steht und sich wie schon im russischen Vorentscheid größtenteils auf der Stelle bewegt. Begleitet wird sie von ihrem vier Mann starken Backgroundchor, im zweiten Durchlauf war auch Komponist Konstantin Meladze dabei. Gesungen wurde sowohl auf Russisch, als auch auf Ukrainisch.
Während der Pressekonferenz erklärten die beiden Filmemacher Dzhanik Faysiev und Arman Yakhin, was man sich für Anastasias Gesicht auf dem LED-Screen ausgedacht hat. Das Gesicht einer Zwanzigjährigen soll im Verlauf des Liedes zu dem einer Siebzigjährigen altern. Ansonsten möchte man sich auf Anastasias Stimme konzentrieren. Für die Journalisten, denen sie klar machte, dass sie Russisch und Ukrainisch singe, weil sie die starke Bindung beider Nationen deutlich machen wolle und Ukrainisch zudem ihre Muttersprache sei, sang sie noch einen ihrer Songs auf Russisch.

Insofern steht es noch in den Sternen, ob Dita von Teese, die für das Finale am Samstag nochmals bestätigt wurde, wirklich auf dem schwarzen Kussmund Rodeoreiten wird. Das wirkte insofern schon albern, weil sie die eine Dame, die Ditas Rolle übernommen hatte, sie ihre Jacke ins Gesicht peitschte, anstatt sie von sich zu werfen. Man wird für das Finale aber auch Pyroeffekte verwenden, wie inzwischen auf Eurovision.tv geschrieben steht.
Auf der Pressekonferenz sagte Oscar, dass er sich mittlerweile als echter Europäer fühlt und stolz sei, am Song Contest teilnehmen zu können. Von Journalisten auf Oprah Winfrey angesprochen sagte er, dass es international keine bessere Möglichkeit gebe, den Song Contest zu bewerben, als in ihrer US-Talkshow.
Für die zweite Probe und auch für das Finale am Samstag wurden aber großspurige Änderungen angekündigt, insofern besteht noch Hoffnung, dass die erste Probe, die schon etwas too much war, als anfängliches Tief abgestempelt werden kann. Außer Oscars Stimme, die ich mal als ausgesprochen gut loben muss, war das nämlich heute noch nix Wahres.
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Patricia Kaas: erste Probe ganz in Schwarz |
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Mit Delegationsleiter Bruno Berberes || Ein Küsschen für Dima |
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Anastasia Prikhodko, war auch erstmal in Schwarz unterwegs |
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Ihr Gesicht soll auf der Computeranimation um 50 Jahre altern |
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Oscar Loya, die beiden Damen verschwinden aller Voraussicht nach wieder |
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Unsere Höllenmaschine: ein schwarzer, rodeofähiger Kussmund || Oscar und Alex |
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Bilder von der deutschen Pressekonferenz, ganz rechts: Ralf Quibeldey |