Faktencheck zur Lage der Nation:
Hauptstadt: Rom (Luftlinie nach Lissabon: 1.864km)
Einwohner: 60,5 Mio.
Fläche: 301.338km²
Sprachen: Italienisch

Debüt: 1956 mit Tonina Torrielli und Franca Raimondi
Teilnahmen insgesamt: 43 (davon 15x Top Five)
Bestes Ergebnis: 1. Platz (1965 mit Gigliola Cinquetti und 1990 mit Toto Cutugno)
Größer Punktelieferant:

Im letzten Jahr: 6. Platz mit Francesco Gabbani
Zuständiger Rundfunk: RAI
Die letzten drei Jahre: Erstarkt kehrte Italien 2011 nach zwölfjähriger Pause zum Eurovision Song Contest zurück. Im Laufe der Jahre entwickelte sich aus der über Jahre uninteressierten RAI ein harter Brocken, der 2015, nachdem das Tenor-Trio Il Volo mit "Grande amore" zwar das Televoting gewann, insgesamt aber nur auf den dritten Platz kam, eine Revenge ankündigte. 2016 gelang dies noch nicht, Francesca Michielin, die hinter der Band Stadio Zweite beim San Remo-Festival wurde, durch deren Absage aber zum Eurovision Song Contest kam, wurde mit "No degree of separation" nur 16. im Finale von Stockholm. 2017 sollte es dann soweit sein, Francesco Gabbani und sein Gorilla führten lange Zeit die Wettquoten an, am Ende reichte es für "Occidentali's karma" aber auch nur für Platz sechs. Trotz allem scheint das italienische Fernsehen sehr bemüht, den Wettbewerb endlich wieder nach Italien zu holen, insbesondere da es beim Fußball momentan auch nicht läuft.
Was uns in Lissabon erwartet:
Interpret: Ermal Meta & Fabrizio Moro
Titel: Non mi avete fatto niente
Gesungen auf: Italienisch
Text & Musik: Ermal Meta, Fabrizio Moro, Andrea Febo
Teilnahme im…: Finale am 12. Mai

Eurofire’s Kommentar:

Ermal Meta war schon im letzten Jahr mein Favorit beim San Remo-Festival und mit Fabrizio Moro an seiner Seite hat er mich auch in diesem Jahr von Anfang an überzeugt. Ich bin sehr glücklich, dass Italien die beiden mit ihrem inhaltsstarken Durchhaltesong ("Du hast mir nichts getan") ausgewählt hat. Beide haben erfolgreiche Karrieren in Italien und können ordentlich singen, Italien steht wieder einmal für Qualität und sieht den Eurovision Song Contest als seriösen Wettbewerb an, was vor allem auch die hohe Nachfrage nach Delegationsleiter Nicola Caligiore bei nationalen Vorentscheiden in Europa zeigt. Italien wird sich in Lissabon gut platzieren, davon bin ich überzeugt. Bleibt noch mein Hinweis, dass die beiden in ihrem Video versucht haben, die Botschaft ihres Liedes mit internationalen Untertiteln dem gesamten Kontinent verständlich zu machen ohne ins Englische auszuschweifen, was sie sehr ehrt. Das Lied wurde als Konsequenz auf den Terroranschlag auf die Manchester Arena geschrieben.
Video:
Ermal Meta & Fabrizio Moro - Non mi avete fatto niente
Ein Wort zu...:
Bevor der Vatikan am Eurovision Song Contest teilnimmt friert die Hölle zu. Das ist nicht nur symbolisch gemeint, sondern Fakt. Radio Vaticana war zwar 1950 eines der Gründungsmitglieder der Europäischen Rundfunkunion und ist bis heute Teil des Zusammenschlusses, hat sich aber ausschließlich der Berichterstattung aus der Vatikanstadt verschrieben. Der Sender verlor auf Beschluss von Papst Franziskus zum 1. Januar 2017 seine Eigenständigkeit und wurde in das Kommunikationssekretariat des Vatikans eingegliedert. Das Programm von Radio Vaticana wird stetig verkleinert, 2012 wurden Mittel- und Kurzwellensender für Europa und Amerika eingestellt, 2017 wurden die Sendemasten in den Vatikanischen Gärten abgerissen. Dafür ist der Vatikan inzwischen mit eigenem Youtube-Kanal und einer umfassenden Mediathek online, beim Eurovision Song Contest wird man die katholische Enklave innerhalb Roms dennoch nicht erleben.