Europa - Aufgrund der toxischen Stimmung hinter den Kulissen des Eurovision Song Contests in Malmö im Mai hat die Europäische Rundfunkunion verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Einführung eines neuen Eurovision Directors. Dabei bleibt es jedoch nicht, wie heute bekannt wurde, wurde zudem eine Art Verhaltenskodex verabschiedet, der u.a. politische Neutralität auf der Bühne vorschreibt. Dies berichtet der Reference Group-Vorsitzende Bakel Walden im Interview mit der Sonntagsausgabe der Schweizer Zeitung Blick.
Die Eurovision habe die Pflicht, für die geistige und körperliche Gesundheit der Künstler zu sorgen und diesem Bedürfnis werde man in Zukunft noch größere Bedeutung zukommen lassen, heißt es. Der Song Contest von Malmö sei zwar ein Erfolg gewesen, die Probleme hinter den Kulissen dürften sich jedoch nicht wiederholen, insbesondere was die Kommunikation verschiedener Parteien während und nach dem Wettbewerb betrifft. Auch die Einführung eines sogenannten Safe Space-Rooms sei für die kommende Ausgabe in Basel angedacht.
Hierhin sollen die Interpreten sich zurückziehen können und entspannen ohne dabei gefilmt oder aufgezeichnet werden zu können. Diese Maßnahme dürfte insbesondere in Hinblick auf die Disqualifikation von Joost Klein aus den Niederlanden zurückzuführen sein. Dieser steht im eigenen Land übrigens wieder im Fokus nachdem Spekulationen, nicht zuletzt von ihm selbst angeheizt wurden, die Niederlande 2025 zu vertreten. Der Sender AVROTROS hat von der Europäischen Rundfunkunion eine verlängerte Bedenkzeit erhalten, um sich ggf. kostenfrei vom Eurovision Song Contest 2025 zurückzuziehen, diese läuft am 1. November aus.
In den Niederlanden mehren sich allerdings auch die Stimmen, dass eine erneute Nominierung durch den Sender AVROTROS nur Öl ins Feuer gießen würde und den Wettbewerb beschädigen könnte, von der Reputation des Senders selbst ganz zu schweigen. So führten jüngst einige provokante Auftritte des Sängers zu Diskussionen, das arrogante Verhalten von Klein sei respektlos und fragwürdig. Bislang ist nicht bekannt, ob AVROTROS tatsächlich über Joost Klein als Vertreter nachdenkt bzw. ob die Teilnahme in Basel überhaupt bestätigt ist. Die neuen Maßnahmen der EBU dürften der Idee jedoch ein wenig Aufwind geben.