

Zunächst einmal, der deutsche Vorentscheid ist abgeschafft. Es gibt keine öffentliche Auswahl im Sinne eines TV-Vorentscheids, stattdessen wählten zwei Jurys den Beitrag für Rotterdam. Dazu heißt es vom ARD-Teamchef für den Song Contest, Christian Blenker: "Mit diesem Verfahren haben wir auch deutlich mehr Zeit für die Inszenierung gewonnen. Die ersten spannenden Ideen von international erfolgreichen Choreographen und Staging-Profis liegen uns bereits vor. Zudem bleiben die mehr als 600 Künstlerinnen und Künstler, die bei der Auswahl dabei waren, geschützt, keiner hat verloren und vielleicht sind einige im kommenden Jahr wieder dabei."
Wie in den Vorjahren hat der NDR 100 Menschen mit "Musikverstand" ausgewählt, ähnlich wie es auch die internationale Jury gefunden wurde. Im Umkehrschluss heißt das neue Verfahren einfach: Man hat das Konzept des Vorjahres genommen und das öffentliche Publikum rausgeworfen, alles andere ist geblieben. Daher hatte man Zeit sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wie Thomas Schreiber es umschreibt. Am 27. Februar um 21:30 Uhr erfahren wir auf One somit, wen der NDR aus den Bewerbern herausgefischt hat. Damit dürfte auch klar sein, dass es kein allzu namhafter Künstler wird.
Warum man über dieses System nun fast neun Monate den Schleier des Schweigens gehüllt hat, bleibt ein Geheimnis des Norddeutschen Rundfunks. Fast zur Nebensächlichkeit ist dabei geworden, dass die Journalistin Alexandra Wolfslast die Nachfolge von Christoph Pellander als deutsche Delegationsleitung übernimmt. Um das ganze Konzept auch dem letzten Zuschauer zu verdeutlichen, hat man Barbara Schöneberger 1:40 Minuten vor einen Greenscreen gestellt und sie das Verfahren singen lassen. Wohl bekommt's.