Samstag, 19. Juni 2021

Türkei: TRT signalisiert Gesprächsbereitschaft


Türkei
- Ähnlich ablehnend wie das slowakische Fernsehen war bisher der türkische Sender TRT. In einem Interview erklärte der Generaldirektor İbrahim Eren nun jedoch zumindest, dass sein Sender wieder die Gespräche mit den Organisatoren bei der Europäischen Rundfunkunion aufgenommen hat. In einer Anfrage sagte Eren: "Bezüglich der Eurovision hat TRT vor einer Weile eine Entscheidung getroffen. Solange sich am Wertungssystem nichts ändert, wird die Türkei nicht wieder teilnehmen." Die Direktion steht nach wie vor zu dieser Entscheidung, bestätigte jedoch Verhandlungen mit der EBU.

Eren erklärte darüber hinaus: "Ich finde, die diesjährige Eurovision war sehr erfolgreich. Nach vielen Jahren haben sie wieder eine gute Show abgeliefert. Unsere Kollegen haben erneut Gespräche mit dem neuen Executive Supervisor aufgenommen. Ich weiß nicht, was passieren wird." TRT zog sich 2012 vom Song Contest zurück, nachdem sich der Sender unzufrieden über das greifende Privileg der Big Five-Nationen und der Wiedereinführung des Jurysystems. Zeitweise hieß es vom TRT-Generaldirektor zudem: "Abnormale Menschen gewinnen den Wettbewerb und niemand unternimmt etwas dagegen."

Die Türkei ist seit 1975 Teil des Eurovision Song Contests und konnte ihn 2003 mit Sertab Erener einmal gewinnen. Im weiteren Verlauf profitierte die Türkei insbesondere durch eine große türkische Diaspora in ganz Europa beim Eurovision Song Contest und verfehlte lediglich 2011 in Düsseldorf den Finaleinzug mit der Gruppe Yüksek Sadakat. Nach der Teilnahme im befreundeten Aserbaidschan 2012 zog sich TRT mit wehenden Fahnen von der Eurovision zurück und bekundete seither kaum Interesse am Wettbewerb. Auch heute dürfte die Priorität der Eurovision in der Türkei recht gering sein.