Donnerstag, 21. Januar 2021

Weißrussland: Initiative fordert EBU-Ausschluss von BTRC


Weißrussland
- Es ist immer wieder ein Thema in den Medien und auch beim Eurovision Song Contest, Weißrussland und die mangelnde Demokratie im Land. Die Weißrussische Stiftung für Kulturelle Solidarität hat nunmehr eine Initiative gestartet, die u.a. fordert, dass der weißrussische Sender BTRC aus der Europäischen Rundfunkunion ausgeschlossen wird und auch die Teilnahme am Eurovision Song Contest widerrufen wird. Die EBU habe bereits einen entsprechenden Brief erhalten, in dem die Forderungen konkretisiert werden.

Darin geht es in drei Punkten um den Ausschluss Weißrusslands vom Eurovision Song Contest 2021, den Entzug der Übertragungsrechte des Wettbewerbs und den generellen Ausschluss von BTRC aus der EBU. Die Initiative gründete sich inmitten der Proteste nach der Wiederwahl von Präsident Lukaschenko, dessen Wahlsieg international viele Zweifler hat. Erst gestern wurde Weißrussland das Recht zur Austragung der Eishockey-WM entzogen, die Internationale Eishockey-Föderation IIHF begründete den Schritt mit der politischen Lage im Land und der Corona-Pandemie.

Auf Druck der lettischen Regierung, die ebenfalls an der Ausrichtung beteiligt ist und dem Druck von Sponsoren, etwa Nivea und Liqui Moly, beugte sich die IIHF dem Protest und entzog Weißrussland die Ausrichtung. Ob die EBU sich einem ähnlichen Szenario anschließt und die Teilnahme des Landes am Eurovision Song Contest tatsächlich ausschließt, dürfte jedoch relativ unwahrscheinlich sein. Der Wettbewerb stehe zwar für Toleranz und Diversität, Dinge die in Weißrussland Nachholbedarf haben, die politische Führung eines Landes hat innerhalb der Union bislang jedoch nie einen Impuls gegeben, einen Rundfunksender zu suspendieren.