Samstag, 20. April 2019

Road to Tel Aviv (28/41): Ungarn


Ungarn - Hungary - la Hongrie - Magyarország

Faktencheck zur Lage der Nation:
Hauptstadt: Budapest (Luftlinie nach Tel Aviv: 2.170km)
Einwohner: 9,8 Mio.
Fläche: 93.028km²
Sprachen: Ungarisch

Trivia To Go: Rovásírás heißt die altungarische Schrift, die an germanische Runen erinnert, obwohl keine Verwandtschaft besteht. Sie entwickelte sich aus den alttürkischen Orchon-Runen und wird von rechts nach links gelesen. In den letzten Jahren erlebt sie ein Comeback. So gibt es immer mehr Gemeinden und Städten, die ihre Ortsschilder auch in Keilschrift abdrucken.

Aus 64 Jahren Eurovision Song Contest:
Debüt: 1994 mit Friderika Bayer*
Teilnahmen insgesamt: 16
Im Ewigen Medaillenspiegel: Platz 40 (000)
Im letzten Jahr: 21. Platz mit AWS
Qualifikationen im Semifinale: 10 von 12
Größer Punktelieferant:  Serbien (138)
Zuständiger Rundfunk: MTV
*Ungarn schied 1993 mit Andrea Szulák in der osteuropäischen Vorqualifikation aus

Die letzten drei Jahre: Seit 2011 ist Ungarn durchgängig im Finale des Eurovision Song Contest vertreten gewesen, große Sprünge haben die Interpreten im Ranking aber nicht unternommen. 2016 schickte Ungarn mit Freddie einen gestandenen Interpreten zum Song Contest nach Stockholm, der mit seinem "Pioneer" und insbesondere seinem grauenhaften, pfeifenden Männerchor nur den 19. Platz belegte. Im Jahr darauf schickte man Joci Pápai nach Kiew, über den wir gleich noch mehr zu berichten wissen. Im letzten Jahr gewann die Gruppe AWS den Vorentscheid "A Dal". Mit "Viszlát nyár" heizte die Band in Lissabon ordentlich ein, in Punkten schlug sich das allerdings nicht wieder, Ungarn landete nur auf Platz 21.

Was uns in Tel Aviv erwartet:
Interpret: Joci Pápai
Titel: Az én apám
Gesungen auf: Ungarisch
Text & Musik: József Pápai, Ferenc Molnár Caramel
Teilnahme im…: 1. Semifinale am 14. Mai

Über den Künstler: József "Joci" Pápai wurde am 22. September 1981 in Tata im Komitat Komárom-Esztergom in einer musikalische Roma-Familie hineingeboren. Seinen musikalischen Einstand feierte er 2005, als er an der zweiten Staffel der TV2-Show "Megasztár" teilnahm, jedoch in den Vorrunden ausschied. Danach startete erfolgreiche Projekte mit dem Rapper Majka und dem Sänger Caramel, der auch seinen Beitrag für Tel Aviv schrieb. 2017 gewann er schon einmal den ungarischen Vorentscheid und vertrat das Land mit dem gitanen Titel "Origo". Er belegte beim Song Contest in Kiew den achten Platz. Mit "Az én apám" ("Mein Vater") lag er bereits seit der ersten Vorrunde in der Gunst der Juroren und Zuschauer vorne.

Eurofire’s Kommentar:
Bewertung: 7 von 10

"Az én apám" ist leider nicht ganz so stark wie "Origo", versprüht aber trotzdem eine ganze Menge Charme. In den letzten Monaten ist mir Joci wirklich sehr ans Herz gewachsen, insbesondere Dank seines tollen Auftritts in Kiew, den ich mir nachträglich sehr oft angesehen habe. Es stimmte einfach alles, Landessprache, Botschaft, tolle Show und echte Gefühle. Wenn er es schafft, diese Leidenschaft auch in Tel Aviv rüberzubringen, denke ich, sollte es Ungarn leicht haben erneut ins Finale einzuziehen. Dort räume ich Joci allerdings nur das hintere Mittelfeld ein, wie oben schon erwähnt, ist es eben kein "Origo", sondern eine Klasse drunter, dennoch ein sehr herzlicher Beitrag.

Georgi’s Kommentar:
Schwiegermutti Geeo's Experten Bewertung: 6 von 10

Mensch, Joci... Hasch's wieder zum ESC geschafft :) Auch wenn der Song im Vergleich zu seinem Beitrag von 2017 eher mittelmäßig ist, weiß er, wie man so einen Beitrag performen muss. Vom ersten Hören bis jetzt ist er zwar in meinem Ranking abgestiegen, aber trotzdem ein solider Beitrag.

Video: