Samstag, 13. April 2019

Road to Tel Aviv (21/41): Estland


Estland - Estonia - l'Estonie - Eesti

Faktencheck zur Lage der Nation:
Hauptstadt: Tallinn (Luftlinie nach Tel Aviv: 3.133km)
Einwohner: 1,3 Mio.
Fläche: 45.339km²
Sprachen: Estnisch

Trivia To Go: Neben Saunieren ist Pilze sammeln Volkssport in Estland. Das Sammeln in Wäldern hat eine große Tradition und wird den Esten bereits in frühester Kindheit vermittelt. Wo sich die besten Hotspots zum Pilze- und Beerensammeln allerdings verbergen, wird nicht einmal den engsten Freunden verraten, für Touristen werden jedoch oft Pilztouren angeboten.

Aus 64 Jahren Eurovision Song Contest:
Debüt: 1994 mit Silvi Vrait*
Teilnahmen insgesamt: 24
Im Ewigen Medaillenspiegel: Platz 22 (101)
Im letzten Jahr: 8. Platz mit Elina Netšajeva
Qualifikationen im Semifinale: 6 von 15
Größer Punktelieferant:  Lettland (157)
Zuständiger Rundfunk: ERR
*Estland schied 1993 mit Janika Sillamaa in der osteuropäischen Vorrunde aus

Die letzten drei Jahre: Eine der spannendsten Vergangenheiten beim Eurovision Song Contest hat Estland, abgesehen von den fünf Fehlqualifikationen in den Anfangszeiten der Halbfinals war Estland immer recht gut im Finale vertreten. So auch 2015 als Elina Born und Stig Rästa "Goodbye to yesterday" in Wien sangen. Im Jahr darauf wollte Europa den Trickspieler Jüri Pootsmann allerdings nicht sehen, "Play" landete auf dem letzten Platz im Halbfinale. Nur wenig besser lief es 2017 für Koit Toome und Laura Põldvere, deren "Verona" entgegen der Hoffnung vieler Fans im Halbfinale auf der Strecke blieb. Es brauchte scharfen Operngesang von Elina Netšajeva um wieder ins Finale zu kommen. Ihr "La forza" rangierte im vorderen Mittelfeld, Platz acht gab es für Estland in Lissabon.

Was uns in Tel Aviv erwartet:
Interpret: Victor Crone
Titel: Storm
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Stig Rästa, Vallo Kikas, Victor Crone, Sebastian Lestapier, Fred Krieger
Teilnahme im…: 1. Semifinale am 14. Mai

Über den Künstler: Victor Fritz-Crone wurde am 31. Januar 1992 in Österåker, nördlich von Stockholm geboren und spielte zunächst beim Eishockeyverein IK Waxholm in der vierten Liga, ehe er sich der Musik widmete und in die USA ging. Dort arbeitete er in Nashville und Los Angeles u.a. mit Diane Warren und Desmond Child zusammen. 2015 erschien seine Debütsingle "Burning man". Gemeinsam mit Behrang Miri nahm er 2015 am Melodifestivalen teil, schied mit dem Titel "Det rår vi inte för" allerdings in der Andra Chansen gegen Samir & Viktor aus. Seinen ersten Chartserfolg in Estland landete er vor zwei Jahren mit "Coming up". Den Eesti Laul gewann Victor mit 23.270 Anrufen vor Uku Suviste, der knapp 15.500 Stimmen erhielt. Hinter seinem Song Contest-Beitrag verbirgt sich Stig Rästa, der 2015 gemeinsam mit Elina Born für Estland den siebten Platz belegte.

Eurofire’s Kommentar:
Bewertung: 3 von 10

Estland hat es geschafft, sich in diesem Jahr den Titel "schlechtester baltischer Beitrag" einzuverleiben. Das Lied schmiegt sich hervorragend in das aktuelle Radiogedudel, das so egal ist, dass man nebenbei auch seine Steuererklärung fertigstellen kann. Mehr als drei Punkte habe ich für diese austauschbare Ware nicht übrig. Beim Melodifestivalen hätte das Lied die Vorrunde auch nicht überstanden, in Estland hingegen gewinnt es. Scheint so, als würde man dort die Standards in diesem Jahr nicht so hoch setzen. Wie auch immer, ich kann mir die Bühnenshow schon vorstellen, viel Gelaufe von links nach rechts, ähnlich wird es im Halbfinale laufen, links rein und rechts raus, dürfte auf der Strecke bleiben.

Georgi’s Kommentar:
Schwiegermutti Geeo's Experten Bewertung: 7 von 10

Victor Crone - die personifizierte Überheblichkeit eines Starbucks-Baristas trifft auf die mittelmäßigen Schönheitsideale des weißen Mannes der westlichen Welt. "Storm" ist ein generic Avicii-Pop-Song, der in diesem gehschwachen Jahrgang, ordentlich Rumms reinbringt. Victor scheint aber BY FAR der unsympathischste Sänger unter den Kandidaten zu sein.

Video: