Donnerstag, 28. März 2019

Eurovision 2019: Was wird Christer tun? (1)



Seit 2013 wird beim Eurovision Song Contest die Startreihenfolge nicht mehr ausgelost, sondern nur noch per Los bestimmt, welches Land in welchem Halbfinale startet und ob dort dann in der ersten oder zweiten Hälfte des Startfelds. Den Rest legt das ESC-Team fest – wohl vor allem der Contest Producer. Diese Funktion wird in diesem Jahr erneut von „Mr. Melodifestivalen“ Christer Björkman übernommen. 

Also fragen wir an dieser Stelle: Was würde Christer tun? Genauer: Wie würde Herr Björkman die Songs in den beiden Halbfinals in eine vernünftige Reihenfolge bringen, damit es eine gute Show ergibt? Gar nicht so leicht. Aber Matthias hat es mal probiert. Hier ist sein Versuch fürs erste Halbfinale (das zweite folgt morgen). 

Erste Hälfte:
Mal ganz davon abgesehen, dass das 1. Semifinale aus meiner Sicht das deutlich schwächere ist, hat die Auslosung auch noch ergeben, dass die erste Hälfte des 1. Semi ziemlich „ostlastig“ ist – mit den Nachbarländern Serbien/Montenegro plus Slowenien, mit Ungarn/Tschechien/Polen… Eine geographische Abwechslung lässt sich also schon mal nicht recht hinbekommen. 

Zudem haben wir mit „Az én apám“, „Fire of love“ und „Sebi“ drei eher ungewöhnliche Beiträge unter den neun zu verteilenden Songs. Will man das erste Halbfinale mit einem Knaller eröffnen, bleiben eigentlich nur Zypern und Finnland. Ich wähle Zypern – schon, weil wir für den ESC in Israel sind und Zypern voriges Jahr hinter Israel Zweite wurde.

Nach „Replay“ kann auf keinen Fall „Like it“ aus Weißrussland folgen, das wäre vom Stil her zu nah dran. Eigentlich muss jetzt etwas eher Ruhiges ran. Da würde sich „Kruna“ oder „Sebi“ eignen. Ich wähle „Kruna“ und hebe mir das ungewöhnlichere Lied für später auf. Und mache dann weiter mit „Friend of a friend“ aus Tschechien. Danach würde aber „Sebi“ auch nicht recht passen, finde ich. Nach dem eher modernen Popsong aus Prag passt „Az én apám“ besser. Also geht an Joci Pápai die Startnummer 4.

Jetzt wird’s wieder peppiger. „Like it“, „Look away“ oder notfalls noch “Heaven” aus Montenegro böten sich an. Ich entscheide mich für Zena aus Minsk. Danach geht es entspannter weiter mit „Sebi“ aus Slowenien. Nach diesem Lo-Fi-Indiepop dürfen die Zuschauer wieder Althergebrachtes genießen: „Heaven“. Anschließend wird es mit Tulia aus Polen wieder etwas ungewöhnlicher, ehe Darude und Sebastian Rejman in der Halle für Stimmung sorgen.

Zweite Hälfte:
Acht Songs (zumal sehr männerlastig) sind jetzt zu sortieren, und wir haben mit „Zero Gravity“, „Hatrið mun sigra“ und „Telemóveis“ drei sehr ungewöhnliche Beiträge in diesem Block. Die muss man gut verteilen, damit sie nicht zu nah nacheinander kommen. Nach „Look Away“ darf es erst mal wieder etwas entspannter werden. Dafür haben wir hier „Wake up“ aus Belgien im Angebot, aber auch „Telemóveis“. Portugal hat allerdings die weitaus ungewöhnlichere Nummer, und wir haben ja eben erst mit „Sebi“ und „Fire of love“ so manchen Zuschauer womöglich etwas überfordert. Also lieber erst mal das gefälligere Lied von Eliot. 

Jetzt dürfte nach mehreren englischen Liedern wieder etwas Fremdsprachiges kommen, aber da stehen in diesem Block neben Conan Osíris nur noch Hatari und Oto aus Georgien zur Wahl. Finde ich alles schwierig. Aber irgendwann müssen wir die ja bringen. Also ran an Hatari. 

Danach muss zwingend wieder ein mainstreamiges Lied folgen. Drei Sachen gäbe es: San Marino, Griechenland und Estland. Ich nehme Katerine Duska aus Griechenland, weil nach mehreren Männern es Zeit wird für eine Frau. Fünf Songs sind jetzt noch zu platzieren: die aus Australien, Estland, Georgien, Portugal und San Marino. Von diesen fünf würde ich gern Australien ganz ans Ende setzen. Bleiben vier für die Startnummern 13 bis 16. 

Nach Katerine setze ich Herrn Nemsadze. Danach passt „Say Na Na“ gut, um wieder etwas Stimmung zu machen und den Weg für Conan zu ebnen. Danach wird es mit dem schwedischen Esten Victor Crone wieder mainstreamig, ehe Kate mit ihrer Pop-Opera-Crossover-Nummer den Reigen in Semi 1 beendet.

Das wäre also mein Startfeld für das erste Semifinale. Würdet ihr es auch so sortieren?
01.  Zypern: Tamta - Replay
02.  Serbien: Nevena Božović - Kruna
03.  Tschechien: Lake Malawi - Friend of a Friend
04.  Ungarn: Joci Pápai - Az én apám
05.  Weißrussland: Zena - Like It
06.  Slowenien: Zala Kralj & Gašper Šantl - Sebi
07.  Montenegro: D-Mol - Heaven
08.  Polen: Tulia - Fire of Love (Pali się)
09.  Finnland: Darude feat. Sebastian Rejman - Look Away
10.  Belgien: Eliot - Wake Up
11.  Island: Hatari - Hatrið mun sigra
12.  Griechenland: Katerine Duska - Better Love
13.  Georgien: Oto Nemsadze -Sul tsin iare
14.  San Marino: Serhat - Say Na Na Na
15.  Portugal: Conan Osíris - Telemóveis
16.  Estland: Victor Crone - Storm
17.  Australien: Kate Miller-Heidke - Zero Gravity