Freitag, 29. März 2019

Eurovision 2019: Was wird Christer tun? (2)



Seit 2013 wird beim Eurovision Song Contest die Startreihenfolge nicht mehr ausgelost, sondern nur noch per Los bestimmt, welches Land in welchem Halbfinale startet und ob dort dann in der ersten oder zweiten Hälfte des Startfelds. Den Rest legt das ESC-Team fest – wohl vor allem der Contest Producer. Diese Funktion wird in diesem Jahr erneut von „Mr. Melodifestivalen“ Christer Björkman übernommen. 

Also fragen wir an dieser Stelle: Was würde Christer tun? Genauer: Wie würde Herr Björkman die Songs in den beiden Halbfinals in eine vernünftige Reihenfolge bringen, damit es eine gute Show ergibt? Gar nicht so leicht. Aber Matthias hat es mal probiert. Nach dem ersten Halbfinale (gestern) sortiert er die 18 Beiträge des zweiten Semifinales.

Erste Hälfte:
Wie Semi 1 wollen wir auch Semi 2 mit einem Knaller starten lassen. Da bietet sich bei den neun Songs, die zur Wahl stehen, eigentlich nur eines an: „She Got Me“ aus der Schweiz. Ein Top-Opener für die Show, der an dieser Position glänzen kann. Und die Startnummer 1 wird Luca nicht schaden.

Danach bietet sich mit Carousel Kontrastprogramm an. Anschließend kann es mit Srbuk wieder etwas mehr fetzen, zumal „Walking Out“ auch stilistisch einen guten Gegensatz zu der lettischen Folk-Klampfennummer abgibt. Danach passt dann wiederum die Dänin Leonora sehr gut (Die erste Hälfte von Semi 2 hat starken Frauenüberschuss, nach der männerlastigen zweiten Hälfte von Semi 1). 

Vier von neun sind vergeben – wir sollten mal überlegen, worauf diese erste Hälfte hinziehen soll. Ich würde John Lundvik ans Ende (Startnummer 9) setzen. Gut, dann zäumen wir das Pferd von hinten auf. Direkt vor „Too Late for Love“ passt das ruhige „Limits“ sehr gut. Davor sollte etwas Flotteres kommen. „22“ oder „Stay“? Ich entscheide mich für den moldawischen Beitrag. Jetzt ist der Rest einfach: Vor Anna Odobescu startet ihre Nachbarin aus Rumänien, und dann bleibt vor Ester Peony nur noch Sarah McTernan aus Irland. Ein interessanter Block mit zwei Männern am Anfang (1) und Ende (9) und jede Menge Frauen dazwischen.

Zweite Hälfte:
Und jetzt nochmal neun Songs. Hier stechen vor allem Sergey Lazarev, KEiiNO und Duncan Laurence hervor, dazu die poppige Nummer von Chingiz und das überraschend moderne Lied aus Malta. Nach dem schwedischen Gospelpop eignet sich für Startnummer 10 gut die litauische Nummer. Danach kann etwas Ruhigeres folgen. Da bietet sich Tamara aus Nordmazedonien ideal an. 

Direkt im Anschluss würden weder Albanien noch die Niederlande passen. Besser entweder „Chameleon“ oder „Spirit in the Sky“ – „The Dream“ nicht, weil das doch recht ruhig beginnt. Ein Test zeigt: Nach „Proud“ wirkt „Chameleon“ als sehr guter Gegenpol.

Nach der modernen Popnummer aus Malta wirkt nun „The Dream“ wiederum ideal. Und die kroatische Nummer ist so gefällig und leicht ESC-antiquiert, dass man danach mit „Ktheju tokës“ gute Karten hat. Anschließend kann dann Sergey mit „Scream“ glänzen. Ein schönes Dreierpaketchen. 

Mit „Truth“ bildet Chingiz danach einen guten Kontrast zu der doch eher musicalhaften Nummer aus Russland. Nun bleiben uns noch zwei Songs übrig: die aus den Niederlanden und aus Norwegen. Mit KEiiNO würde ich aus dem zweiten Halbfinale aussteigen, was dazu führt, dass „Arcade“ direkt davor kommt – was auch passt, weil es sich gut von „Truth“ abhebt. 

Das wäre also mein Startfeld für das zweite Semifinale. Würdet ihr es auch so sortieren?
01.  Schweiz: Luca Hänni - She Got Me
02.  Lettland: Carousel - That Night
03.  Armenien: Srbuk - Walking Out
04.  Dänemark: Leonora - Love Is Forever
05.  Irland: Sarah McTernan - 22
06.  Rumänien: Ester Peony - On a Sunday
07.  Moldawien: Anna Odobescu - Stay
08.  Österreich: Pænda - Limits
09.  Schweden: John Lundvik - Too Late for Love
10.  Litauen: Jurijus - Run with the Lions
11.  Nordmazedonien: Tamara Todevska - Proud
12.  Malta: Michela - Chameleon
13.  Kroatien: Roko - The Dream
14.  Albanien: Jonida Maliqi - Ktheju tokës
15.  Russland: Sergey Lazarev - Scream
16.  Aserbaidschan: Chingiz - Truth
17.  Niederlande: Duncan Laurence - Arcade
18.  Norwegen: KEiiNO - Spirit in the Sky