Sonntag, 5. August 2018

90er Voting: Die Plätze 34 bis 30



Europa - Und weiter geht's mit dem 90er Jahre-Ranking mit den Plätzen 34 bis 30. Heute mit dabei sind wieder ausnahmslos starke Frauen, zwei von ihnen haben es mehrmals beim Eurovision Song Contest versucht. Eine von ihnen hat sich mit einem zweiten und einem dritten Platz in die Bestenliste des Song Contests eingebracht, ihr dritter Anlauf "floppte" allerdings auf ganzer Linie, wobei es in diesem Jahr durchaus schlechtere Beiträge im Finale gab. Aber genug der Worte, los geht's...

Platz 34 - 38 Punkte - Malta 1998
Chiara - The one that I love

Es gibt tatsächlich auch Nicht-Hardcore-Fans, die "The one that I love" im Jahr 2018 noch fehlerfrei singen können. Diese Erfahrung habe ich persönlich im Reisebüro erfahren, was mich schwer beeindruckt hat. Ebenfalls schwer erfolgreich war die inzwischen 41jährige Chiara Siracusa bei ihren ersten beiden Song Contest-Auftritten. 1998 gewann sie den maltesischen Vorentscheid mit dem heute prämierten "The one that I love" und unterlag ganz am Schluss der Punktevergabe in Birmingham der israelischen Sängerin Dana International und Imaani aus dem UK. 2005 toppte sie ihren dritten Platz mit dem wundervollen "Angel" in Kiew. Ihr drittes Engagement für Malta 2009 endete allerdings nur mit dem 22. Platz, an Klasse steht aber auch dieser Beitrag ihren ersten beiden Versuchen in nichts nach.

Platz 33 - 39 Punkte - Zypern 1994
Evridiki - Imai anthropos ki ego

Evridiki Theokleous wurde 1968 in Limassol auf Zypern geboren und absolvierte eine hochgradig professionelle musikalische Ausbildung in Paris und Boston. 1991 erschien ihr erstes Album "Gia proti fora". Ein Jahr später durfte sie bereits für Zypern beim Eurovision Song Contest auftreten. Sowohl "Teriazoume" als auch ihr Beitrag von 1994 erreichten den elften Platz im Finale des Eurovision Song Contests. Es folgte eine erfolgreiche musikalische Karriere, sodass Stimmen laut wurden, sie noch einmal zum Song Contest zu schicken. Dem nahm sich das zypriotische Fernsehen 2007 an und schickte sie mit "Comme ci comme ça" nach Helsinki. Platz 15 reichte im größten Song Contest-Semifinale aller Zeiten allerdings nicht für die Endrunde. Dessen ungeachtet produziert Evridiki bis heute neue Musik, jüngst erschien ihr 25jähriges Jubiläumsalbum.

Platz 32 - 39 Punkte - Griechenland 1997
Marianna Zorba - Horepse

Wir bleiben in Südosteuropa und rücken in der Timeline drei Jahre vor. 1997 startete Marianna Zorba mit dem Titel "Horepse" ("Tanz") mit klingenden Schellen beim Eurovision Song Contest in Dublin. Nominiert wurde sie tatsächlich erst eine Woche vor dem Finale vom Komponisten Manolis Manouselis. Nachdem sie in Dublin den 12. Platz belegte zogen beide Kreta, wo er heute als Architekt und sie als Musiklehrerin arbeitet. Gemeinsam schufen sie das Duo Notios Anemos und traten u.a. bei diversen Musikfestivals und Konzerten auf. 2005 erschien eine gemeinsame Aufnahme der beiden, mittlerweile leben beide in Wuppertal, Marianna arbeitet dort an einer griechischen Schule.

Platz 31 - 39 Punkte - Schweiz 1993
Annie Cotton - Moi tout simplement

Der für meinen Geschmack schönste Beitrag der Schweiz aus den 90ern stammt von einer jungen Sängerin aus Laval in der kanadischen Provinz Quebec. Ähnlich wie schon Céline Dion fuhr die Schweiz auch im Jahr 1993 mit einer kanadischen Sängerin gut, es war das zweite Mal in der Song Contest-Geschichte, dass sich die Schweizer in Übersee bedienten. "Moi, tout simplement" ("Einfach ich") belegte in der Reithalle von Millstreet Town in der irischen Pampa den dritten Rang. Neben ihrem musikalischen Engagement spielte sie von 1991 bis 2000 in der kanadischen Soap "Watatatow" die Rolle der Véronique Charest. Der große Durchbruch blieb ihr leider verwehrt, soweit bekannt ist, ist sie aber weiterhin als Schauspielerin tätig.

Platz 30 - 39 Punkte - Finnland 1991
Kaija Kärkinen - Hullu yö

Aus Sodankylä im hohen Norden von Finnisch-Lappland stammt die inzwischen 55jährige Sängerin Kaija Hannele Kärkinen. Am 2. März 1991 konnte sie sich mit ihrem Song "Hullu yö" ("Verrückte Nacht") gegen neun andere Kandidaten beim finnischen Vorentscheid durchsetzen, darunter Riki Sorsa, der Finnland 1981 vertrat. Wie vielen anderen finnischen Beiträgen wurde wohl die harte Sprache dem Lied zum Verhängnis, die Juroren von Rom hatten nur wenige Punkte und den insgesamt 20. Platz übrig. Kaija startete im Anschluss aber eine recht ansehnliche Karriere und veröffentlichte bis zum heutigen Tag elf Alben und ist eng mit dem finnischen Musiker und Gitarristen Ile Kallio verbunden.