Dienstag, 3. April 2018

Road to Lisbon (18/43): Island


Island - Iceland - l'Islande - Ísland

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Reykjavik (Luftlinie nach Lissabon: 2.952km)
Einwohner: 349.000
Fläche: 103.125km²
Sprachen: Isländisch

Trivia To Go: Nach erfolgreicher EM 2016 erlebte Island nicht nur neue Besucherrekorde, die die Bewohner des kleinen Inselstaates kaum bewältigen konnten, sondern neun Monate später auch einen ordentlichen Geburtenanstieg. Islands Vulkanlandschaften, die heißen Quellen, mit deren geothermaler Wirkung in Gewächshäusern sogar Bananen wachsen und der fast völlig baumlosen Landschaft, zählt Island zu den touristischen Aufsteigern des Jahres. Die wenigen Pflanzenarten haben sich an das raue Klima Islands angepasst, insbesondere Flechten und Moose sind in verschiedensten Formen landesweit zu finden.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1986 mit ICY
Teilnahmen insgesamt: 30 (davon 3x Top Five)
Bestes Ergebnis: 2. Platz (1999 mit Selma und 2009 mit Yohanna)
Größer Punktelieferant:  Schweden (182)
Im letzten Jahr: 15. Platz im Semifinale mit Svala
Zuständiger Rundfunk: RÚV

Die letzten drei Jahre: 
Was beim Fußball vielleicht noch funktioniert klappt beim Eurovision Song Contest nicht, seit Yohanna 2009 mit "Is it true?" den zweiten Platz belegt hat, wartet Island auf die nächste Top Ten-Platzierung. Die drei zuletzt ausgewählten Damen María Ólafsdóttir mit "Unbroken" 2015 in Wien, Greta Salóme mit "Hear them calling" 2016 in Stockholm und zuletzt Svala mit "Paper in Kiew konnten sich alle nicht über das Halbfinale hinweg behaupten. Island war zuletzt 2014 in Kopenhagen mit der schrillen Band Pollapönk und "No prejudice" im Finale vertreten, auch für die Formation reichte es aber nur für den 15. Platz, sodass Island langsam aber sicher mal wieder einen Erfolg vertragen könnte.

Was uns in Lissabon erwartet:
Interpret: Ari Ólafsson
Titel: Our choice
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Þórunn Erna Clausen
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai

Über den Künstler: Ari Ólafsson wurde am 21. Mai 1998 in Reykjavik geboren und verbrachte Teile seiner Kindheit in den USA. Bereits im Alter von elf Jahren wurde er von der zweimaligen Eurovisionsvertreterin Selma Björnsdóttir entdeckt, als er die Hauptrolle im Musical "Oliver!" spielte. 2011 arbeitete er mit der norwegischen Sängerin Sissel Kyrkjebø zusammen. 2015 nahm er an "The Voice of Iceland" teil und war u.a. als Backingsänger beim isländischen Vorentscheid Söngvakeppnin tätig. Im Herbst hat er sein Studium an der Royal Academy of Music in London aufgenommen. Anders als im Ergebnisposting behauptet, wurde sein Titel "Heim" bzw. jetzt "Our choice" von Þórunn Erna Clausen geschrieben, die 2011 schon mit Sjonni's Friends beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf dabei war.

Eurofire’s Kommentar:
Bewertung: 6 von 10 Punkten

Ungewöhnlich hart fällt das Urteil vieler Fans und in Hinblick auf die Wettquoten für den diesjährigen Beitrag aus. Ari Ólafsson liegt in sämtlichen Abstimmungen und Prognosen abgeschlagen auf dem letzten Rang. Gänzlich abstreiten kann auch ich nicht, dass alles sehr schmalzig ist und er mit "Our voice" einen Beitrag singt, der schnell Langeweile aufkommen lässt. Trotzdem gefällt es mir besser als die Nummern, mit denen Island in den letzten Jahren auf Punktefang gegangen ist. Das Lied hätte dennoch besser auf Isländisch bleiben sollen, als es noch "Heim" hieß, musste man sich die triefenden Lyrics nicht antun. Vielleicht kommt es auch einfach nur zu spät, früher hatten solche Lieder noch eine Chance. Angesichts dieser erdrückenden Prognosen glaube auch ich nicht, dass Ari das erste Halbfinale übersteht. Wer mutig ist kann aber auf Island setzen, bei Marathon Bet gab es zwischendurch 500 Euro ausbezahlt, wenn man einen Euro für Island einsetzt.


Video:

Ari Ólafsson - Our voice