Dienstag, 2. Mai 2017

Tag 3: Die Geschichte einer verunglückten Nähnadel



Dänemark - In der Mode kommt alles wieder heißt es und einer muss den Anfang machen. Anders kann ich mir nicht erklären, was die dänische Delegation dazu getrieben hat, Anja Nissen, einer Interpretin, der ich bisher nichts Böses wollte, diesen furchtbaren Sack anzuziehen. Weite Hosen und Pastellfarben waren in den 70er Jahren mal total angesagt, im Vergleich zu dem tollen roten Kleid, dass Anja beim Melodi Grand Prix getragen hat ist es aber ein Griff ins Klo.

Gut, das Kleid wäre gerissen, so wie sie sich am Ende des Liedes auf den Boden schmeißt und mit der flachen Hand auf die Bühne schmettert. Sieht man darin Drama und Verzweiflung in einem eigentlich ganz aufgeweckten und fröhlichen Lied? Dänemark zerstört sich selbst, wieder einmal. Da nützen auch die Windmaschine und der goldene Funkensprüh á la Emmelie de Forest nichts mehr. Zudem habe ich das Gefühl, dass sie viel zu viel brüllt. 

Ruiniert ist das Ganze sicherlich noch nicht, aber ich würde mir die Probe noch einmal in aller Ruhe ansehen, dann etwa 80% der Performance löschen und auf den Status vom dänischen Vorentscheid zurücksetzen. Leider scheint es beim dänischen Fernsehen Menschen zu geben, die durch dubiose Umstände in Positionen geraten sind, um solche Fehlentscheidungen treffen zu können. Ich könnte mich noch Stunden weiter in Rage reden...

Sollte es bei diesem Arrangement bleiben, möchte ich Dänemark in diesem Jahr bitte abschreiben. Immerhin bleibt anzumerken, dass mir der Hintergrund ganz gut gefällt. Ansonsten gilt bis zur nächsten Probe, Hausaufgaben machen und vor allem Anja wieder ein Kleid anziehen, dass der Show gerecht wird und nicht dieses Roskilde-1980-Flatterteil überwerfen, das ist weder Haute-Couture noch wird es dem eigentlich schönen Beitrag gerecht.

Man möchte rufen: Nimm dir den Nachmittag frei, geh' dir was Schönes zum Anziehen kaufen!
Anna Vissi konnte 2006 besser leiden und selbst die war modisch noch besser beraten...

Anja Nissen - Where I am