Sonntag, 30. April 2017

Tag 1: George Orwell trifft Salvador Dalí in Tirana



Albanien - Ein optischer Blickfang war Lindita Halimi mit ihrem grell pinken Jäckchen. Es darf erwartet werden, dass sich die albanische Sängerin bis zum Halbfinale am kommenden Dienstag noch etwas anderes anziehen wird. Ansonsten gibt es gegen den ersten Auftritt von "World" nicht viel einzuwenden. Insbesondere das interessante Hintergrundbild, das größtenteils Szenen aus dem Musikvideo aufgreift, fasziniert. 

Zu sehen sind gewaltige Uhrwerke und sich drehende Pendel und fliegende, mechanische Schiffe, aufsteigende Blasen sowie eine Art Kraterlandschaft. Vielleicht erfahren wir ja bei der Pressekonferenz der Albaner auch, was es mit dieser besonderen Szenerie auf sich hat. Auf jeden Fall ist es von den bisherigen vier Auftritten, die wir in Kiew gesehen haben, die Performance, mit den spannendsten Animationen. 

Begleitet wird Lindita von vier Backings, zwei Männern und zwei Damen. Jeder für sich macht seinen bzw. ihren Job wirklich gut, im Ganzen müssen die Fünf allerdings noch ein bisschen besser harmonieren. Dass der Backgroundchor ein einen Auftritt komplett zersägen kann, hat u.a. Andorra mehrmals erfahren müssen, Lindita hat aber für mein Empfinden genug Kraft, um sich über die Stimmen ihres Chors hinweg zu setzen. 

Subjektiv gesehen finde ich Albaniens Beitrag, wenn nun auch noch die Kostüme stimmen, absolut finalwürdig. Ob man das Lied nun ins Englische hätte übersetzen sollen, steht auf einem anderen Blatt, es gab aber auch hier schon schlimmere Beispiele, die es ebenfalls ins Finale geschafft haben. Ich würde Albanien nach dem heute Gesehenen noch nicht gänzlich abschreiben, wer mit Elhaida Dani ins Finale kommt, der hat auch mit Lindita gute Karten am Samstagabend wieder aufzutreten.

Think Pink, die Jacke sollte sie am 9. Mai aber im Schrank lassen
Besonderer Blickfang der albanischen Probe ist der Hintergrund, der an "1984" erinnern mag

Lindita Halimi - World