Sonntag, 5. Juni 2016

Eurovision am Sonntag (44)


Europa - Allmählich wird es ruhiger und ruhiger um den Eurovision Song Contest. Die anfängliche Bestätigungsphase vor allem westeuropäischer Länder ist beendet, die Kritiker des Votings und des ukrainischen Siegers werden auch leiser. Die Temperaturen steigen, das Sommerloch der Eurovision breitet sich aus. Wir haben mit unseren Cocktails angefangen, ein Indiz dafür, dass in den nächsten Wochen nicht allzu viel Neues über den Äther kommt, was uns allerdings Zeit gibt, rückblickend auf die letzten 60 Jahre Song Contest und das Musikgeschehen außerhalb der zu schauen.

Entsprechend kurz fällt auch mein heutiges Sonntagsposting aus, viel gibt es nicht zu berichten, außer vielleicht, dass die Niederlande ihre Kalkulation für den Song Contest 2016 öffentlich gemacht haben. Der Sender TROS hat rund 500.000 Euro in die diesjährige Teilnahme in Stockholm gesteckt, ein deutlicher Anstieg, waren es 2012 noch rund 150.000 Euro. Die Hälfte ging direkt an die Europäische Rundfunkunion, als Startgebühr beim Song Contest. Der Rest verteilt sich auf Anreise und Unterkunft in Stockholm, Promotion und Komposition, das Staging und den Background. 

Douwe Bob konnte Måns
nicht ganz einholen
Für die Niederlande hat sich der Ausflug nach Stockholm gelohnt, Douwe Bob erreichte das Finale und verpasste nur knapp die Top Ten. Für das nächste Jahr ist man bereits wieder gemeldet, Gerüchte um mögliche Verpflichtungen durch den Sender machen schon die Runde. Es ist davon auszugehen, dass die Niederlande auch 2017 wieder intern wählen und ihren Künstler relativ früh im Eurovisionszyklus präsentieren werden. Bereits im Spätsommer 2015 wurde Douwe Bob zum Beispiel als Interpret angekündigt.

Dass es nicht immer erfolgreichsversprechend ist, wenn der Kandidat schon vor dem 1. September feststeht, hat in diesem Jahr Irland gezeigt. Nicky Byrne wurde von RTÉ ähnlich früh vorgestellt, trotz aller Vorbereitungszeit war das Ergebnis in Stockholm aber unter den Erwartungen, jedenfalls glaube ich nicht, dass der 15. Platz im Halbfinale gewollt war. Dahinter lagen nur die noch Albanien, Dänemark und die Schweiz. Das dänische Fernsehen DR übrigens, hat für 2017 noch nicht zugesagt. Offenbar ist man in Kopenhagen etwas verstimmt über das zweite Aus in Folge. Dass es durchaus am immer wiederkehrenden Lied liegen mag, wird sich den Verantwortlichen hoffentlich bald zeigen.

Dafür haben wir ab Freitag einen anderen europäischen Wettbewerb, über den man sprechen kann, die Fußball-Europameisterschaft wird in St. Denis eröffnet. Nach der Regeländerung dürfen nun 24 Nationen teilnehmen, sechs Gruppen á vier Teams, darunter Debütanten wie Wales, Nordirland, die Slowakei, Island oder Albanien. Einen Vorrundenplan, den wir, je nach Machbarkeit zeitnah aktualisieren werden, gibt es auf unserer Seite oben unter dem grüner Tab ("EM 2016"). Hier müssen die Niederlande übrigens draußen bleiben, sie konnten sich in der Qualifikation nicht durchsetzen, ähnlich wie die Griechen, die 2004 immerhin schon einmal Europameister wurden.

Starker Beitrag von Lana
Ansonsten gibt es noch das "Fundstück der Woche", diesmal vom Twitter-Account der amerikanischen Sängerin Lana del Rey, die sich mit dem Eurovision Song Contest offenbar auch noch nie beschäftigt hat. Ihr Team twitterte fröhlich ein Bild aus einer polnischen Hotellobby mit dem Untertitel "Lana del Rey with a fan in Poland today", nicht wissend, dass es sich bei dem Fan um Sergey Lazarev handelt, der kürzlich als Dritter beim Eurovision Song Contest in Stockholm endete. Ein wunderschöner Fail, der bei mir gestern für den Lacher des Tages gesorgt hat. Lana war übrigens nicht nur zum Spaß in Warschau, sondern Teil des Orange Warsaw Festivals 2016. 

Seebrücke Zinnowitz
Sommerzeit heißt zeitgleich wieder Festivalzeit, ob nun beim Budva Festival, dem New Wave Festival in Lettland, dem Allsang på Skansen in Schweden oder dem Slavianski Bazaar in Weißrussland, die europäische Musikszene trifft sich Open Air zum Musizieren. Und wo wir schon einmal bei Open Air sind, ich möchte vorab schon einmal androhen, dass Eurofire.me vom 8. bis 15. Juli im obligatorischen Usedom-Urlaub ist und die Postings in dieser Zeit ausfallen bzw. nachgetragen werden. Das EM-Finale gibt es dann also in einer Cocktailbar in Zinnowitz, News-Splitter, Teilnahmebestätigungen für die Ukraine oder Neues von Lana del Rey folgen am Wochenende drauf und ein schönes selbiges wünsche ich hiermit.