Freitag, 6. Mai 2016

Tag 5: San Marino lebt die Disco der 60er



San Marino - Wenn wir noch zwei Wochen weiterproben finde ich San Marino in diesem Jahr wahrscheinlich einsame Spitze. Serhat performt in seinem fliederfarbenen Anzug, ganz adrett wie in den späten 60er Jahren mit Fliege und Hut, den er in Richtung Auditorium wirft, um ihn herum tänzeln fünf Mädels in weltraumtauglichen Kleidchen, die Discokugeln drehen sich auf Hochtouren und bunte Discolichter erhellen den Background.

Die Nummer wird leider wirklich völlig chancenlos sein, aber San Marino darf so etwas schicken. Ich freue mich über das abgrundtief Kuriose, das diesen Beitrag ausmacht. Die Performance der Backings erinnert mich unweigerlich an Corinna May 2002 in Riga. Eingepackt zwischen Armenien und Russland wird Serhat komplett untergehen, die Probe wurde aber von Applaus im Globen belohnt und ich denke, von irgendwo wird es schon Gnadenpunkte geben.

Die heutige Probe sei nach Serhats Aussage besser gelaufen, es sei ganz normal, dass bei der ersten Probe noch nicht alles glatt läuft, dafür sei sie schließlich da. Auch er bescheinigt SVT eine gute Kameraführung, da er ja selbst vom Fernsehen kommt, kann er das auch ganz gut einschätzen. Der Vergleich mit dem Kanadier Leonard Cohen schmeichelt ihm, so möchte er allerdings nicht klingen, er möchte wie Serhat klingen.

Und Serhat setzt sich sehr dafür ein, dass sein Heimatland, die Türkei im nächsten Jahr wieder mit dabei ist. Die Türkei ist immer eine Bereicherung für den Wettbewerb gewesen. "Der ESC braucht die Türkei und die Türkei braucht den ESC.", so seine Einschätzung zur Sachlage. Serhat gibt sich bei offiziellen Presseterminen sehr engagiert und freundlich, schade, dass sein Lied wohl unter "Ferner liefen" auftauchen wird, aber es können ja nicht alle Sympathen ins Finale...




Da geht der Hut hoch, Serhat bei der zweiten Probe San Marinos
Serhat bei der sanmarinesischen PK
Mit dem Hut sieht er ein bisschen wie Indiana Jones aus