Montag, 21. März 2016

Road to Stockholm (03/43): Ukraine


Ukraine - Ukraine - l'Ukraine - Україна
Hauptstadt: Kiew (1.264km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 603.700km²
Einwohner: 42,8 Mio.
Drei Schlagworte: Krimsekt, Parlamentsschlägereien, Ruslana

Zum Eurovision Song Contest:

Debüt: 2003
Letzter Sieg: 2004 mit Ruslana
Vor zehn Jahren: Tina Karol mit "Show me your love"
Vorheriger Beitrag: Maria Yaremchuk mit "Tick-tock"


Ruslana hat 2004 in Istanbul
mit "Wild dances" abgeräumt
Aus dem Nähkästchen: 2003 machte die Ukraine mit Olexandr noch zarte Schritte, im Jahr darauf konnte sie mit "Wild dances" von Ruslana, die Symbolfigur für eine freie Ukraine wurde, den Wettbewerb nach Kiew holen. Vor heimischer Kulisse erreichten Greenjolly damals jedoch nur den 20. Platz. Anschließend mauserte sich die Ukraine zu einem der erfolgreichsten Länder mit zwei zweiten und mit Zlata Ognevich 2013 einem dritten Rang. 2015 setzte der Sender NTU aufgrund der politischen Situation in der Ukraine aus, kehrt 2016 aber zum Song Contest zurück.

Der diesjährige Beitrag:

Interpret: Jamala (Джамала)
Titel: 1944
Text & Musik: Susana Jamaladinova
Auswahl: Nationaler Vorentscheid in Kooperation von NTU mit dem Privatsender STB. Sechs Kandidaten sangen am 21. Februar in Gostomel im nationalen Vorentscheid um das Finalticket. Zuvor gab es zwei Semifinals mit ebenfalls je sechs Kandidaten. Gewählt wurde zu je 50% per Jury- und Televoting.

Jamala wurde am 27. August 1983 in Osch in der damaligen Kirgisischen SSR als Susana Jamaladinova geboren. Ihre Vorfahren wurden unter Stalin von der Halbinsel Krim vertrieben und nach Zentralasien deportiert. Nach dem Ende der Sowjetunion zog sie zurück in die Ukraine, 2009 gewann sie das New Wave-Festival im lettischen Jūrmala. 2011 versuchte sie sich mit dem Titel "Smile" erstmals beim Vorentscheid für den Song Contest, eine Wiederholung aufgrund von Stimmmanipulation lehnte sie damals ab, sodass Mika Newton nach Düsseldorf fuhr. Ihr diesjähriger Titel thematisiert die stalinistische Deportation, teilweise auf Krimtatarisch gesungen.

Eurofires Rundumschlag: Für Jamala freut mich der Sieg beim Vorentscheid in der Ukraine und auch musikalisch ist der Song etwas Besonderes. Jamala hat eine unglaubliche Stimmdimension, die mit "Smile" zwar noch besser zur Geltung kamen, aber lieber spät als nie. Ich gehe davon aus, dass die Ukraine ihre 100%ige Finalquote weiterhin aufrecht erhält, im Finale räume ich ihr aber nicht unbedingt Chancen auf eine vordere Platzierung ein.
Finalchancen: ziemlich sicher
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Als kleines "Welcome back"-Geschenk für die Ukraine, die ein bisschen positive Energie durchaus gebrauchen kann.

Profil auf Eurovision.tv

Video: