Samstag, 5. Mai 2018

Tag 7: Die Hampelmänner aus den Südstaaten



Niederlande - Mit aufgekrempelten Ärmeln, ansonsten aber im gleichen fürchterlichen Leopardenjackett wie bei der ersten Probe stieg Waylon mit seiner Band als nächstes auf die Bühne. Den Spaß, den die DoReDos auf der Bühne haben, scheint er zumindest seinem Gesichtsausdruck zu urteilen nicht zu teilen. Er blickt düster und missmutig in die Kamera, ganz wie das inzwischen zum Erkennungszeichen für den Country-Rocker geworden ist. 

Schwierig einzuordnen ist immer noch der Outlaw-Dance, den seine Band später hinlegt. Es wirkt nicht authentisch und zerstört die Atmosphäre, die das Lied an sich erzeugt. Obacht ist hier auch bei den Bandscheiben geboten, es sind Saltos eingeplant und dank Mikolas Josef wissen wir ja, wohin das führen kann. All die hektischen Moves tun dem Beitrag nicht gut und ich kann mir gut vorstellen, dass die Niederlande nach dem Halbfinale die Koffer packen müssen.

Die anschließende Pressekonferenz nutzte Waylon dafür eine Lanze für Countrymusik zu brechen, die es tendenziell in Europa schwer habe, für ihn aber definitiv die ehrlichste Musikart überhaupt sei. Sie würde Lebensgeschichten erzählen, so sei der Außenseiter in seinem Lied er selbst. Waylon charterte für die Anreise nach Lissabon einen Tourbus an, sollte er den Wettbewerb gewinnen, könnte er sich unter Umständen einen eigenen leisten. Dass das passiert, halte ich aber für sehr unwahrscheinlich.

Die Jacke ist das erste Unheil in der Darbietung der Niederlande
Die zweite ist der schrecklich anzusehende Breakdance seiner Band

2. Probe: Waylon - Outlaw in 'em