Freitag, 4. Mai 2018

Tag 6: Der ganze Schmerz des Balkans



Serbien - Wie schon bei der ersten Probe treten nur Balkanika, nicht aber Sanja Ilić, der seinen Platz freigab. Was die Kostüme der serbischen Truppe betrifft, ist das irgendwo zwischen einem Cast für Xena und Beerdigung anzusiedeln. Anders als beim antiken Modestil von der ersten Probe, setzen die Serben heute auf Schwarz. Ob das nun wirklich besser aussieht, als das erste Dress sei dahingestellt, ich finde nein. Trotzdem bleibt das Lied und die Show als typischer Beitrag vom Balkan haften.

Mittlerweile hat sich meine Euphorie über das gewählte Lied und vor allem über die Show etwas gelegt, ich halte Serbien nicht einmal mehr für einen Finalisten. Besonders der hypnotische Klagegesang der Damen, die sich später mit ihrem männlichen Partner Mladen in Formation begeben, geht einem nach dem 25x Hören und Sehen ziemlich auf den Geist. Die düstere Atmosphäre, die heute durch die Kostüme abermals verstärkt wurde, tut der Qualifikationschance auch nicht grade gut...

Serbiens Pressekonferenz wurde durch den jugoslawischen Beitrag von 1982 eröffnet, Aleksandar Ilić war damals Komponist für die Gruppe Aska, die aber nur den 14. Platz in Harrogate belegten. Er habe auch freiwillig auf seinen Platz auf der Bühne verzichtet, da er dafür zu alt sei und ihn dort sowieso niemand sehen wolle. Dafür habe man sich eine talentierte Sängerin ins Boot geholt. Weiters wurde besprochen, dass man mit dem Lied versuchen wolle, liebgewonnene serbische Traditionen am Leben zu erhalten. Dazu gehöre natürlich auch in Landessprache beim Song Contest anzuteten.

Zieht beim ersten Mal, lässt dann aber nach: Balkanikas "Nova deca"
Die Roben wirken auch nicht förderlich, Serbien wird es schwer haben

2. Probe: Sanja Ilić & Balkanika - Nova deca