Donnerstag, 10. Mai 2018

Breaking News: Ergebnis des 2. Semifinals!



Portugal - Vor wenigen Augenblicken ging in der Altice Arena in Lissabon das zweite Semifinale des 63. Eurovision Song Contests zu Ende, bei dem es im Greenroom Pastéis de Nata for free gab. Im weitaus schwächeren Halbfinale des Jahrgangs, verglichen zur Supershow am Dienstag, mussten dennoch zehn Nationen selektiert werden, die das Feld am Samstag ergänzen. Die größte Sensation: Russland ist draußen! Ebenso geht die 100%ige Finalquote von Rumänien verloren.

Das Ergebnis des 1. Semifinals des Eurovision Song Contests 2018:
Für das Finale am Samstag qualifiziert (in der Reihe ihres Weiterkommens):
 Serbien - Sanja Ilić & Balkanika - Nova deca
 Moldawien - DoReDos - My lucky day
 Ungarn - AWS - Viszlát nyár
 Ukraine - Mélovin - Under the ladder
 Schweden - Benjamin Ingrosso - Dance you off
 Australien - Jessica Mauboy - We got love
 Norwegen - Alexander Rybak - That's how you write a song
 Dänemark - Rasmussen - Higher ground
 Slowenien - Lea Sirk - Hvala, ne!
 Niederlande - Waylon - Outlaw in 'em
Ausgeschieden:
 Rumänien - The Humans - Goodbye
 San Marino - Jessika Muscat feat. Jenifer Brening - Who we are
 Russland - Julia Samoylova - I won't break
 Georgien - Iriao - Sheni gulistvis (For you)
 Polen - Gromee feat. Lukas Meijer - Light me up
 Malta - Christabelle - Taboo
 Lettland - Laura Rizzotto - Funny girl
 Montenegro - Vanja Radovanović - Inje


Somit stehen alle 26 Finalisten des Eurovision Song Contests 2018 fest. Die detaillierten Semifinalergebnisse liefern wir Samstagnacht nach ihrer Veröffentlichung nach. Zu sehen gab es darüber hinaus auch kurze Vorschauen auf die Big Five-Beiträge von Frankreich, Deutschland und Italien. So erfuhren wir u.a. das Michael Schulte und seine Freundin einen Jungen erwarten, dazu sang er "Fly on the wings of love". Die Bekanntgabe der Finalisten hat dann ab dem siebten Starter doch einige Überraschungen hervorgebracht, so hätte ich Slowenien nicht im Finale erwartet.

Ein wenig schade finde ich es um Polen, die Fishdance-Moves von Gromee haben dann aber live doch nicht gebracht. Erleichtert bin ich, dass es Russland mit dieser mageren Leistung nicht in die Endrunde geschafft hat. Hasstiraden russischer Politiker bitte in 3, 2, 1... Erstmals seit Einführung der Halbfinals findet das Finale ohne rumänische und russische Beteiligung statt. Somit verbleiben nach dem Aus von Aserbaidschan am Dienstag nur noch Australien, das aber auch erst seit 2015 dabei ist und die Ukraine als einzige Nationen, die sich stets qualifizieren konnten.

Die übrigen Nationen, die weitergekommen sind, stehen meiner Meinung nach vollkommen zurecht im Finale. Waylon, den ich zwar nicht auf der Rechnung hatte, konnte live gut überzeugen. Mit Schweden, Norwegen und Dänemark hat sich erwartungsgemäß der gesamte skandinavische Block, einschließlich Finnland am Dienstag für das Finale empfohlen. Wie Peter Urban ganz richtig anmerkte, das wird eine bunte Mischung am Samstagabend, von Boulevardtheater aus Moldawien über Dance-Kracher aus Zypern und Balkansound aus Serbien bis hin zu Heavy Metal auf Ungarisch.

Ich persönlich muss zugeben, dass es für mich ein wenig gedauert hat, bis ich in den Eurovisionsflow heute Abend gekommen bin, Alexander Rybak war zum Auftakt zwar in Ordnung, stimmlich irgendwie schwach, mit seinen Animationen aber auf den Punkt. Hinzu kommt, dass ich noch nie einen gelangweilter schauenden Interpreten als Vanja Radovanović aus Montenegro gesehen habe. Dafür haben wir nun aber erfahren, dass die Größe beim Eurovision Song Contest keine Rolle spielt. San Marinos Roboter spielte damit sowohl auf seine eigene Größe als auch auf die Größe von San Marino an. Gescheitert sind sie trotzdem im Halbfinale...

Ein bisschen an schwedisches Varieté versuchte der kleine Interval-Act der Moderatorinnen anzuknüpfen, bei dem das Damen-Quartett tänzerisch versuchte durch die Annalen des Wettbewerbs zu führen, inklusive Lys Assia, Dschinghis Khan und dem irischen Pausenfüller Riverdance. Noch lustiger waren die Outtakes der Postcard-Clips. Wieder einmal ein Beweis dafür, dass es keine fünfminütigen Folkloretänze oder bedeutungsvollen Expressionstanz benötigt. Unnötig dagegen weiterhin die David Attenburger-Comedy "Planet Portugal", britischer Humor ist so unverdaulich wie britische Küche...

Spannender war dafür die geschichtliche Aufarbeitung des Eurovision Song Contests, der zeigte, dass der Wettbewerb doch ein gewisses Maß an Politik beinhaltet. So wurde u.a. die Bedeutung von "E depois do adeus" im Jahr 1974, der im Radio gespielt Auslöser der Nelkenrevolution war, hervorgehoben. Damit kann die Spekulation um den Sieger am Samstag beginnen. Ich rechne fest damit, dass wir diesen bereits im ersten Semifinale haben auftreten sehen. 

Eine ausführliche Zusammenfassung zu allen Beiträgen des heutigen Abends gibt es morgen im Laufe des Tages. Gleich im Anschluss an das Semifinale folgt die Pressekonferenz der zehn Qualifikanten. Daraufhin folgt die Bekanntgabe der Startreihenfolge im Finale. Einen Livestream liefern wir gleich in einem separaten Posting nach.