Mittwoch, 28. März 2018

Road to Lisbon (12/43): Moldawien


Moldawien - Moldova - la Moldavie - Moldova

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Chișinău (Luftlinie nach Lissabon: 3.197km)
Einwohner: 3,2 Mio.
Fläche: 33.843km²
Sprachen: Rumänisch

Trivia To Go: Wein ist das Hauptexportgut der Republik Moldau, der 25% der gesamten landwirtschaftlichen Exporte ausmacht und bedingt durch das gute Klima nahezu im ganzen Land gedeiht. 2013 verhängte Russland einen Einfuhrstopp für moldawischen Wein, da dieser Spuren von Weichmachern enthielt, obwohl die Werte noch unter den vorgegebenen Mengen lagen. Westliche Beobachter vermuten, dass Russland, von dem es wirtschaftlich abhängig ist, somit die Annäherung des Landes an die Europäische Union verhindern möchte. Am Tag der Ratifizierung eines Assoziierungsabkommens wurde ein Importverbot für moldawische Fleischprodukte verhängt.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 2005 mit Zdob și Zdub
Teilnahmen insgesamt: 13 (davon 1x Top Five)
Bestes Ergebnis: 3. Platz (2017 mit SunStroke Project)
Größer Punktelieferant:  Rumänien (178)
Im letzten Jahr: 3. Platz mit SunStroke Project
Zuständiger Rundfunk: TRM

Die letzten drei Jahre: 
Unter den ehemaligen Sowjetrepubliken gehört Moldawien zu den erfolgloseren Nationen. 2014, 2015 und 2016 flog die Republik in der Vorrunde raus. 2015 schied der ukrainische Sänger Eduard Romanyuta mit "I want your love" als Elfter raus. Angeblich soll er die Juroren des Vorentscheids bestochen haben, um das Ticket für Wien zu lösen. 2016 schaffte es Lidia Isac mit "Falling stars" ebenfalls nicht in die Endrunde. Dafür toppte das SunStroke Project, das im Jahr 2010 schon für Moldawien am Start war mit ihrem Epic Sax Guy und den singenden Bräuten die bisherige Bestmarke des Landes. "Hey, Mamma!" erreichte den dritten Platz, bisher hielten Zdob și Zdub aus dem Jahr des Debüts mit Platz sechs die beste Platzierung.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: DoReDos
Titel: My lucky day
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Philipp Kirkorow, John Ballard
Teilnahme im…: zweiten Semifinale am 10. Mai

Über den Künstler: Die Gruppe DoReDos formierte sich 2011 in Rîbnița im abtrünnigen Transnistrien. Sie besteht aus Marina Djundiet, Eugeniu Andrianov und Sergiu Mita und ist im Folkpop mit Dance-Elementen anzusiedeln. Alle drei Interpreten haben einen Abschluss an der Musikalischen Akademie in Chișinău erworben. Die Grupe nahm bislang dreimal am nationalen Vorentscheid in Moldawien teil, 2015 feierten sie mit "Maricica" ihren Einstand und belegten dort den sechsten Platz. Ein Jahr später steigerte sich das Trio mit "Funny Folk" auf den vierten Platz. Heuer hat es geklappt. Zuvor konnten sie beim Festival New Wave abräumen, das seit 2015 in Sotschi stattfand. Für den Song für Lissabon holte sich das Trio Hilfe beim russischen Musikmogul Phillip Kirkorow.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

Am Anfang fand ich Moldawiens Beitrag sehr stark. Er erinnert mich an eine osteuropäische Version der Hermes House Band, die hierzulande mit Liedern wie "Que sera, sera" durch die Partyzelte tingeln. Hört man das Lied allerdings häufiger stumpft das Lied aber nach und nach ab und verliert an Charme und Esprit, ähnlich wie es andere moldawische Lieder bereits vorgemacht haben, zu nennen ist hier u.a. Nelly Ciobanu, bei der sich ein ähnlicher Effekt bei mir eingestellt hat. Trotzdem kann ich mir Moldawien sehr gut im Finale vorstellen, viele Zuschauer sehen es ja am 10. Mai ohnehin zum ersten Mal. Mit einer orgiastischen Performance ist da durchaus ein gutes Ergebnis drin, das SunStroke Project wird aber wohl unerreicht bleiben.


Video:

DoReDos - My lucky day