Dienstag, 7. November 2017

Eurovision 2018: Maritimes Leitthema in Lissabon


Portugal - Die Teilnehmerliste des 63. Eurovision Song Contests ist veröffentlicht, die zunächst vom portugiesischen Fernsehen RTP veranschlagte Zahl von 43 Nationen musste um eine nach unten korrigiert werden. Zwar ist die Russische Föderation nach einjähriger Pause wieder dabei und auch Moldawien zählt zu den Teilnehmern, dafür hat die Europäische Rundfunkunion ihre Drohung wahr gemacht und Mazedonien vorerst vor die Tür gesetzt.

Mazedonien muss nächstes
Jahr draußen bleiben
MRT, das in der letzten Woche noch versöhnlich bekannt gab, dass die EBU die Sanktionen aufgehoben habe, wird seinen letzten Wettbewerbstitel "Dance alone" gerecht und darf bei der Party in Lissabon nicht dabei sein. Allerdings dürfte es kein dauerhafter Abschied wie bei Bosnien-Herzegowina sein, der Sender mit Sitz in Skopje ist schließlich davon überzeugt, in Zukunft wieder liquide zu sein. Auszeiten, ob nun selbst verschuldet oder nicht, haben einigen Nationen in der Vergangenheit sogar gut getan.

Kroatien zog sich 2013 zurück und erbat sich Bedenkzeit, um Kräfte zu sammeln und sich neu auszurichten, bisher waren beide Beiträge seither im Finale, ähnliches galt für Polen, dass 2012 und 2013 zuhause blieb. Bulgarien hat nach einer finanziellen Durststrecke sogar den zweiten und vierten Platz eingefahren und selbst das bis dahin geringschätzig über den Song Contest urteilende Österreich hat die Kurve bekommen und stellte 2014 sogar einen Sieger. Insofern bleibt, Mazedonien für die Zukunft alles Gute zu wünschen, sodass sie erstarkt zurückkehren.

Die zwölf Piktogramme aus
dem sich das Artwork ergibt
Daneben hat der Sender RTP heute bei einer Pressekonferenz u.a. das Artwork der Eurovision 2018 enthüllt. Was ein bisschen nach Kindergarten-Malerei aussieht, soll die Verbindung Portugals zum Meer darstellen. Mit dem dazugehörigen Slogan "All aboard" lade man alle Nationen nach Lissabon ein, einer Stadt, die seit 500 Jahren ein bedeutender Hafen für Entdeckungsfahrten ist. Zu dem eigentlichen Sublogo, einer stilisierten Muschel gesellen sich elf weitere Piktogramme, die die Vielfalt im Meer charakterisieren, von der Welle über Korallen bis hin zur Qualle.

Zudem betonte man in Lissabon heute, dass der Song Contest 2018 minimalistisch daherkommen und man auf den bescheidenen und zurückhaltenden Beitrag von Salvador Sobral aufbauen werde. Die Eurovision 2018 soll, im Vergleich zu den Vorjahren, kein Protzveranstaltung werden, sondern einer der günstigsten in der jüngeren Geschichte werden. Wie genau RTP dies mit Hilfe des schwedischen Produktionsteams umsetzen wird, ließ man jedoch noch offen. Der Eurovision Song Contest 2018 hat nun ein Gesicht bekommen, nun geht es für 42 Nationen darum, unter allen Meeresfrüchtchen den Beluga herauszupicken und ordentliche Musik nach Lissabon zu bringen.

Lissabon lädt mit maritimen Flair zur Eurovision