Sonntag, 7. Mai 2017

Tag 8: Italien im Besitz seiner geistigen Kräfte



Italien - Was die Italiener noch üben können, ist das Zusammenspiel zwischen Kamera und Akteuren, vielfach wird berichtet, dass Francesco Gabbani Probleme hat, in die richtige Kamera zu schauen. Das war aber auch schon das einzige Manko der italienischen Probe. Es wirkt rundum so, wie man sich einen Sieger des Eurovision Song Contests vorstellt, festlich gekleidet im schwarzen Anzug, seine Backings farbenfroh von Blau über Gelb bis hin zu Rosa.

Und eben jene Backings haben ihre Tanzschritte nun auch auf den Punkt synchron umsetzen können, wenn es um den berühmten Gorilla-Tanz geht. Der darf natürlich auch nicht fehlen und umgarnt Francesco im vorderen Bühnenteil. Vielleicht ist er nicht der weltbeste Sänger, aber er unterhält und hat einen farbenfrohen Background, ein tolles Lied und eine ordentliche Portion Charme und Esprit. Wenn es am Samstag nicht klappt, dann wäre das für alle wohl die größte Überraschung des Wettbewerbs.

Auf der anschließenden Pressekonferenz wurde Italien der ersten Starthälfte im Finale zugelost. Ein gutes Lied sollte aus jeder Startposition heraus gewinnen können. Die Frage an Delegationsleiter Nicola Caligiore bezüglich einer potentiellen Ausrichtung des Wettbewerbs erklärte dieser, dass die RAI in vollem Bewusstsein darüber sei, dass man "Gefahr läuft", den Contest organisieren zu müssen. Dies sei durchaus denkbar, angesichts der Tatsache, dass man die größte singende Sensation Italiens zur Eurovision schickt.

Musik bedeutet Francesco alles, er wolle Spaß haben und das Publikum dazu animieren, ebenfalls fröhlich zu sein. Der schwarze Anzug diene jedoch dazu, bei all den witzigen Elementen und dem kolorierten Hintergrund eine ernste Note in den Beitrag zu bringen. Wie dem auch sei, ich bin nach wie vor überzeugt, dass Nicola Caligiore und sein Team ab nächstem Samstag noch mehr Arbeit haben werden, als dies in Vorbereitung auf Kiew schon der Fall war.

Om! Italiens zweite Bühnenprobe im International Exhibition Centre
Nicola Caligiore (links), Francesco Gabbani und der Gorilla

Francesco Gabbani - Occidentali's karma