Samstag, 6. Mai 2017

Tag 7: Weißrussische Traditionen durch und durch



Weißrussland - Die weißrussische Navi Band entführt wieder in ihr fröhliche und leicht entrückte Welt. Es macht Spaß Ksenija und Artem zuzuschauen. Wie schon bei der ersten Probe stehen beide auf ihrem Schiffsbug und versprühen drei Minuten pure Freude. Dabei sind beide heute einheitlich in Weiß gekleidet, Ksenija trägt sogar noch weiße Verzierungen an den Händen, ihre Frisur weiterhin zu zwei Hörnchen aufgetürmt. 

Am Backdrop wurde nichts geändert, eine wilde Verfolgungsjagd an Kirchturmspitzen und weißrussischen Ornamenten vorbei wird garniert durch die klatschfreudige Performance der beiden Artisten, die es sich trotz etwas hinderlicher Gitarre nicht nehmen lassen, gemeinsam zu tanzen, Ksenija lockt zwischen all den "Heys" sogar mit Indianerlauten. Der weißrussische Beitrag in diesem Jahr ist etwas ganz Besonderes und vor allem einer der wenigen Titel in der Landessprache.

Dies sei den weißrussischen Interpreten auch sehr wichtig gewesen, wie sie auf der Pressekonferenz berichten. Sie erklärten, dass Weißrussisch eine sehr gefährdete Sprache sei, die es zu schützen gilt. Man möchte weißrussische Traditionen pflegen und dazu gehört eben auch die eigene Sprache. In der Tat waren seit dem Debüt 2004 nur englischsprachige Songs vertreten, auf Anhieb fallen mir auch nur zwei Titel beim Vorentscheid ein, die in weißrussischer Sprache waren.

Die beiden kennen sich offenbar schon extrem lange und verstehen sich wie Bruder und Schwester. Ksenijas Mutter war einst verwundert, dass sie parallel zum Sprechen auch schon singen konnte und sie ihre Mutter regelmäßig mit ihrem Gesumme nerven würde. Sie stimmte einen ihrer Lieblingslieder vom Eurovision Song Contest, den türkischen Titel "Deli" von 2008 an und erklärte, sollte der Song Contest nach Minsk kommen, würde es ein fulminantes Fest mit Speis und Trank geben. Zunächst müssen die Weißrussen aber ins Finale, was aufgrund des sympathischen Duos und der möglichen Stimmen, die sonst an Russland gegangen wären, durchaus möglich scheint.

Hey hey, Ksenija und Artem von der Navi Band
Sie versprechen ein großes Fest, sollte der Song Contest im nächsten Jahr in Minsk stattfinden

Navi Band - Story of my life