Montag, 1. Mai 2017

Tag 2: Armeniens violettes Blitzlichtgewitter



Armenien - Erstaunlicherweise finde ich das, was uns Armenien liefert, gar nicht so schlecht. Artsvik kann dieses fremdländisch klingende Lied wirklich gut singen und hat offenbar eine ganze Menge Privatunterricht genommen. Die Lektionen haben sich bezahlt gemacht, Armenien liefert bei der ersten Probe souverän ab und hinterlässt selbst bei mir einen bleibenden Eindruck.

Artsvik wird auf der Bühne von zwei Tänzerinnen begleitet, alle drei tragen Schwarz. Und es gibt eine energiegeladene und kraftvolle Choreographie, die offensichtlich an diverse Tanzeinlagen aus Bollywood-Filmen angelehnt ist oder irgendwelchen Ritualtänzen aus Andra Pradesh entstammt, ich glaube typisch Armenisch ist das nicht. Trotzdem wirkt es gut und harmoniert mit dem ebenfalls zuckenden Hintergrund.

Mehr Lila passte nicht auf die LED-Wand im Hintergrund. In einem Kreis wird eine Ikone gezeigt, die später in einem rauchigen Nebel verschwimmt, ehe ein energetisches Blitzkonzert über die Bühne zieht, für Leute, die schnell zu Krämpfen aufgrund zu schneller Lichtwechsel neigen, ist die armenische Bühnenshow vielleicht weniger geeignet. Der Energie des Liedes ist die Lichtshow aber perfekt auf den Punkt zugeschnitten. Ich nehme an, es wird auch noch Feuerwerk gezündet.

Armenien überrascht mich positiv, bisher habe ich das Lied kaum angehört und es ein bisschen stiefmütterlich behandelt. Es dürfte allerdings nur der Ordnung halber im Semifinale auftreten, ich gehe ganz fest davon aus, dass Armenien mit dieser Show deutlich ins Finale einziehen wird und dort auch einen recht guten Platz einfahren wird. Anders als in den Vorjahren hätte Armenien mein vollstes Wohlwollen.

Die beherrschende Farbe der armenischen Vorstellung: Violett
Schwarze Outfits und eine indische angehauchte Performance: Artsvik

Artsvik - Fly with me