Freitag, 21. April 2017

Previews: Road to Kyiv (35/43) - Ungarn


Ungarn - Hungary - l'Hongrie - Magyarország

Hauptstadt: Budapest

Bisherige ESC-Austragungsorte: Ungarn hat bisher nicht gewonnen
Einwohner: 9,8 Millionen
Fläche: 93.036km²

Unnützer Fakt: Rund 206.000 Roma bilden die größte ethnische Minderheit in Ungarn. Hierzulande werden die Roma häufig als Zigeuner oder fahrendes Volk bezeichnet und stammen ursprünglich aus Indien, siedelten sich später in Südosteuropa an. Die Situation der "Zigeuner" hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht verbessert, sie werden diskriminiert und ausgegrenzt, als Diebe bezeichnet oder in ihren Rechten eingeschränkt. Dabei ist relativ wenig überliefert, viele Zigeuner pflegen ihre Bräuche mündlich weiterzugeben und nicht schriftlich festzuhalten, so existiert ein reichhaltiges Sagen- und Liedgut sowie alte Traditionen wie die Kesselflickerei.

Ungarn beim Eurovision Song Contest:
Jahr des Debüts: 1994
Siege: keine
Letzte Plätze (Finale): keine
Letze Plätze (Semifinale): 2008 mit Csézy
Sonstiges: Ungarn schaffte bei seinem Debüt 1994 in Dublin einen Rekord. Bis dato gab es die Situation noch nicht, dass ein Land bei den ersten drei abstimmenden Jurys die volle Punktezahl abstaubte. Frederika Bayer, die damals für Ungarn antrat, landete am Ende des Abends auf Rang vier. Dieses Ergebnis erreichte Ungarn bis heute nicht mehr, wenngleich Andras Kállay-Saunders 2014 zumindest den fünften Rang erreichte.

Vorjahresbeitrag: Freddie mit "Pioneer"

Ergebnis: Platz 19 von 26 im Finale

Diesjähriger Beitrag:

Interpret: Joci Pápai
Songtitel: Origo
Sprache: Ungarisch, Romani
Text & Musik: József Pápai
Auswahlmodus: A Dal, mehrwöchiger nationaler Vorentscheid mit drei Vorrunden, zwei Halbfinals und einer Finalshow am 18. Februar in Budapest mit acht Interpreten. Entschieden wurde in Runde eins durch eine Expertenjury, im Superfinale entschieden die Zuschauer.

Vita des Interpreten: József "Joci" Pápai wurde 1981 in Tata im Komitat Komárom-Esztergom nordwestlich von Budapest geboren und entstammt einer Romafamilie. Schon mit vier Jahren begann er Gitarre zu spielen und nahm mit sieben Jahren an seinem ersten Musikwettbewerb teil. 2001 nahm er am Talentwettbewerb "Üstökös" teil, 2005 an der Castingshow "Megasztár". Im Anschluss daran erhielt er seinen ersten Plattenvertrag. In diesem Jahr nahm er erstmals am Vorentscheid "A Dal" teil und steigerte sich von Platz zwei in der Vorrunde und dem Sieg in seinem Halbfinale und konnte im Finale die meisten SMS auf sich vereinen.

Eurofire's Meinung: Auch wenn ich den ungarischen Song in diesem Jahr irgendwie befremdlich finde, habe ich ihn seit seinem Sieg beim Vorentscheid im Ohr, was ja schon für das Lied spricht. Dieses zigane Kunstwerk fällt irgendwie positiv aus dem Rahmen und es erinnert mich zudem noch an den Song "Ha te tudnád" von Balkan Fanatik. Insofern kann man hier behaupten, dass das Schönhören in der Causa Ungarn definitiv funktioniert hat. Ich sehe Joci auch durchaus im Finale, dass er dort allerdings einen großen Wurf landet, halte ich für ausgeschlossen.