Freitag, 14. April 2017

Previews: Road to Kyiv (28/43) - Weißrussland


Weißrussland - Belarus - la Biélorussie - Беларусь

Hauptstadt: Minsk

Bisherige ESC-Austragungsorte: Weißrussland hat bisher nicht gewonnen
Einwohner: 9,5 Millionen
Fläche: 207.595km²

Unnützer Fakt: Wer demnächst eine kurze Stippvisite nach Weißrussland plant, muss sich nicht um ein Visum bemühen. Staatschef Alexander Lukatschenko hat in einem Dekret die Visapflicht für Bürger aus über 80 Nationen, darunter auch Deutschland und alle EU-Staaten aufgehoben, sofern sie nicht länger als fünf Tage im Land bleiben. Weißrussland folgt damit Kasachstan, die ein ähnliches Visarecht auf den Weg gebracht haben. Beide Länder erhoffen sich dadurch mehr Einnahmen durch Geschäftsreisende und Touristen.

Weißrussland beim Eurovision Song Contest:
Jahr des Debüts: 2004
Siege: keine
Letzte Plätze (Finale): keine
Letze Plätze (Semifinale): keine
Sonstiges: Weißrussland ist seit 2004 nur dreimal fremdgegangen. Ansonsten ging die Höchstwertung, unabhängig vom Interpreten, an Russland. 2009 erhielt Norwegen durch den, in Weißrussland geborenen Sänger Alexander Rybak, die Zwölf aus Minsk, 2011 zogen man Georgien vor und 2013 stimmte man lieber für "Gravity" aus der Ukraine statt für Dina Garipova. Ansonsten hält der Pakt mit der einstigen Großmacht der UdSSR.

Vorjahresbeitrag: Ivan mit "Help you fly"
Ergebnis: Platz 12 von 18 im Semifinale

Diesjähriger Beitrag:
Interpret: Navi Band
Songtitel: Historyja majho žyccia
Sprache: Weißrussisch
Text & Musik: Artem Lukyanenko
Auswahlmodus: Eurofest, nationaler Vorentscheid mit dreizehn Kandidaten am 20. Januar in den BTRC-Studios in Minsk. Entschieden wurde zu 50% per Jury- und Televoting, die Navi Band setzte sich mit insgesamt 18 Punkten vor Nuteki mit 15 Punkten durch.

Vita des Interpreten: Die Navi Band ist ein Duo, das sich dem Gitarrespieler Artem Lukyanenko sowie der Sängerin Ksenia Zhuk, die in Weißrussland seit 2013 insbesondere in der Folk- und Indie-Rockszene bekannt sind. 2014 erschien ihr Debütalum "Soncam sahretyja". All ihre Titel haben sie bislang in weißrussischer Sprache aufgenommen. Ergänzt wird die Band zumindest für Studioaufnahmen durch einen Bassisten und einen Schlagzeuger. In diesem Jahr erschien ihr drittes Album "Illuminatsiya", auf dem auch ihr Eurofest- und Song Contest-Beitrag enthalten ist.

Eurofire's Meinung: Lange Zeit war der Song aus Weißrussland meine Nummer eins in diesem Jahrgang. Er kommt in Landessprache und von einem sehr sympathischen Duo gesungen daher. Ich finde es wirklich toll, verstehe zwar natürlich kein einziges Wort Weißrussisch und rechne dem leicht ethnobehafteten Titel kaum Chancen auf das Finale aus, in meiner persönlichen Hitliste ist Weißrussland aber in diesem Jahr ganz weit oben zu finden. Wenn Europa sich dem anschließen möchte, gerne.