Donnerstag, 9. Juni 2016

Bosnien-Herzegowina: Kompromiss mit EBU zur Fußball-EM



Bosnien-Herzegowina - Nachzutragen gilt es noch, dass nach Ablauf der Frist der EBU zumindest teilweise eine Lösung für das Desaster um den bosnischen Sender BHRT gefunden wurde.Die EBU und das bosnische Fernsehen sind offenbar übereingekommen, dass zumindest 5,5 Millionen Euro nach Genf überwiesen werden, wodurch BHRT weiterhin Zugriff auf die Übertragungsrechte und Lizenzen der EBU hat und die Fußball-Europameisterschaft in voller Länge ausstrahlen darf. 

Bis einschließlich 10. Juli diesen Jahres bleibt der Sender also erst einmal am Leben. EBU-Generaldirektorin Ingrid Deltenre sagte: "Die Situation in Bosnien-Herzegowina bleibt kritisch, aber wir sind voller Hoffnung, dass BHRT einem Plan der Regierung zustimmt, die Schulden zurückzuzahlen und eine nachhaltige Finanzierung ermöglich, damit die Zuschauer auch weiterhin Sportereignisse in diesem Sommer sehen können.

Eine finale Lösung hat sich bisher noch nicht ergeben, zumindest verbleibt der Sender bis auf Weiteres in der Europäischen Rundfunkunion. Bosnien-Herzegowina hat sich allerdings nicht für die Fußball-Europameisterschaft qualifiziert. Als Gruppendritter hinter Belgien und Wales reichte es in der Qualifikation nicht für das Team. In den Playoffs erzielte das Land ein 1:1 gegen Irland, im Rückspiel siegte Irland jedoch 3:1. Morgen Abend findet in Saint-Denis das Eröffnungsspiel statt.

Wie es mit dem Sender BHRT weitergeht, bleibt zunächst aber ungewiss. Fast sicher ist jedoch, dass ein Prestigeprojekt wie der Eurovision Song Contest im kommenden Jahr wohl nicht im Budgetrahmen der kleinen Rundfunkanstalt liegt. Die Verwaltungsstruktur im Land gilt als eine der kompliziertesten weltweit, was gegenseitige Behinderungen durch die beiden Entitäten, der Föderation Bosnien und der Republik Srpska nach sich zieht, die den gesamtbosnischen Sender BHRT eher stiefmütterlich behandeln.

Programmtipp:
Fr., 10. Juni 2016 - 21:00 Uhr
Fußball-Europameisterschaft 2016
 Frankreich vs. Rumänien 
live aus dem Stade de France in Saint-Denis
Kommentar: Béla Réthy