Samstag, 7. Mai 2016

Tag 6: Drei Minuten Krach aus Georgien



Georgien - Nika Kocharov und die Young Georgian Lolitaz standen als nächstes auf der Bühne. Mittlerweile war es schon kurz nach acht. Nika, der irgendwie einen leichten Sonnenbrand im Gesicht hat, röhrte die Geschichte des Mannes, der eine durchzechte Nacht hatte und sich nun versucht an den Abend zu erinnern. Ein bisschen wurde im Hintergrund auf den LEDs und den Scheinwerfern übertrieben, es ist drei Minuten ein einziger Licht- und Effektebeitrag, unterlegt von Indiegeschrammel. 

Georgien dürfte in diesem Jahr musikalisch gesehen der krasseste Außenseiter sein, ein paar Anhänger wird auch dieses Lied finden, das Gros der Eurovisionfans wird er damit aber nicht überzeugen können und somit rangiert Georgien derzeit bei vielen an der letzten Position. "Midnight gold" fällt vielen schwer, drei Minuten durchzuhalten, ich glaube so einen Beitrag hat die Eurovision noch nicht gesehen und um einen Kommentar aus den NDR-Songchecks zu zitieren: "Ein Lied darf keinen Krach machen.", überhören kann man es nicht, aber man wird auch kaum dafür zum Hörer greifen.

Auf der Pressekonferenz zeigte sich Team Georgia zufrieden. Immerhin gab es mal einen anderen Wortlaut, "Midnight gold" habe keine explizite Botschaft, es geht mehr um die Energie, die bei der Aufführung freigesetzt wird. Der Stage Director des georgischen Titels erklärte zudem, die Umsetzung werde oft als "Psychedelic" bezeichnet, es soll allerdings auch die Sicht durch ein Kaleidoskop wiederspiegeln. So viel zum georgischen Staging.

In den nächsten Tagen werden sich Nika und seine Jungs Stockholm in Ruhe zu Gemüte führen und die Stadt genießen. Zum Schluss wünschte die georgische Meute Frieden und Liebe für alle und räumte das Podium für die albanische Delegation. Der komplette Beitrag dürfte bei vielen Fans aber trotz mehrfacher Erklärung ein Fragezeichen hinterlassen und wer auf Tiflis 2017 einen Euro setzt und tatsächlich richtig liegen sollte, erhält im besten Fall bis zu 700 Euro.


In bunten Farben und frisch gekämmt präsentieren sich die Georgier
Nika Kocharov war es im Hovet offenbar zu grell
Nika und seine Young Georgian Lolitaz