Montag, 2. Mai 2016

Tag 1: Russland, Favoritensturz mal keine Metapher



Russland - Die mit Spannung erwartete russische Probe von Sergey Lazarev setzte eine Wegmarke, die andere Favoriten erst einmal erreichen müssen. Zentraler Punkt der Performance ist die Videowand, die man aus Russland angeschleppt hat und die die Bühnenshow in ein 3D-Erlebnis verwandelt und noch mehr auftrumpft, als es Måns Zelmerlöw letztes Jahr mit seinem Strichmännchen getan hat. Russland möchte gewinnen und das merkt man dieser Performance auch eindeutig an. 

Allerdings muss Sergey Lazarev, der bei seiner Probe noch etwas wacklig wirkte, sehr aufpassen. Nicht nur weil die Wand, die er erklimmt ziemlich hoch ist und die Dimensionen, die die Performance erreicht, alles bisher dagewesene toppt, sondern weil er schon bei den heutigen Proben einmal von eben besagter Wand gefallen ist. Offenbar ist nichts Schlimmes passiert, dennoch ist für den russischen Sänger Obacht geboten, mit einem Genickbruch hat bisher noch niemand die Eurovision gewonnen.

Beim letzten Meet & Greet berichtete Sergey Lazarev, der u.a. von Mentor Phillip Kirkorow begleitet wurde, dass der Sturz halb so wild gewesen sei und es ihm gut ginge. Kirkorow zeigte sich erfreut, dass sein Schützling nach all den Jahren endlich zum Song Contest fahre. Er sei von der Bühne wirklich begeistert gewesen und freue sich nun schon auf den zweiten Durchlauf am Freitag. Es folgte ein Schlagabtausch zwischen Kirkorow und Lazarev, dessen Resultat war, dass der Produzent zu alt sei, um noch einmal aktiv teilzunehmen und er lieber als Komponist tätig ist. Kirkorow selbst nahm vor 21 Jahren in Dublin teil und landete mit seinem Vulkansong auf dem 17. Rang.

Nach Abschluss der Proben steht Russland zwar immer noch auf der #1 der Wettquoten, die Abstände zu den Verfolgern aus Frankreich und Schweden sind aber kleiner geworden. Offenbar gilt tatsächlich das Motto "Geld stinkt" und auch wenn die Show beeindruckend ist, die Russland da auf die Beine gestellt hat, es bleibt der fade Beigeschmack, dass Moskau alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um den Song Contest 2017 wieder im eigenen Land zu haben.



Warmsingen in der russischen Kabine
Vom Schattenspiel bis zur Supernova ist alles dabei
Russland setzt auf Technik und Illusion
Von da oben kann man aber auch tief stürzen...