Sonntag, 15. Mai 2016

Eurovision 2016: Nachtrag zum Jury- und Televoting



Schweden - Die einzelnen Ergebnisse der Juroren und des Televotings sind soeben auf Eurovision.tv veröffentlicht worden und auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Auffälligkeiten. Dass sich Aserbaidschan und Armenien sowohl im Jury- als auch im Televoting mit dem 25. Rang im Finale abgestraft haben, dürfte dabei keine Überraschung sein. 

Zu den deutschen Punkten, einer kam bekanntlich von der georgischen Jury, die zehn übrigen Zähler aus dem Televoting kamen aus Österreich (2) und der Schweiz (8). Ansonsten lag Jamie-Lee nicht ansatzweise in Punktenähe, lediglich bei den georgischen und ungarischen Anrufern reichte es für die #13. Die volle Televotingpunktezahl aus der Ukraine ging übrigens an Russland, bei den ukrainischen Juroren lag Russland auf der #22. Andersherum erhielt die Ukraine zehn Punkte aus Russland, die Juroren stuften Jamala auf der #24 ein. Im Halbfinale wurden lediglich vier russische Juroren für die Wertung herangezogen, die Position von Anastasia Stotskaya blieb vakant. Im Finale wurde ein gewisser Stanislav Duzhnikov nachnominiert.

Der polnische Beitrag rückte im Televoting deutlich nach vorn, beteiligt daran waren u.a. Höchstwertungen aus Österreich, Belgien sowie 10er aus Deutschland, Island, Irland, Italien, Norwegen, Schweden, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Dänemark und Island zeigten sich im Televoting mit 12 Punkten an den Gastgeber erkenntlich, Norwegen gab seinen 12er an Litauen, für Schweden gab es sieben Zähler, die Schweden selbst favorisierten den australischen Beitrag. 

Poli Genova aus Bulgarien wurde im Televoting insgesamt Fünfter. Zwölf Punkte gab es aus Spanien und Zypern, zehn aus Australien und Mazedonien. Der überraschend gut platzierte litauische Beitrag von Donny Montell erhielt natürlich die Höchstwertungen aus Irland und Großbritannien, im Televoting wurde Litauen insgesamt Zehnter. Auch übliche Connections funktionierten, Griechenland vergab die Zwölf im Televoting an Zypern. Sämtliche jugoslawischen Nachfolgestaaten vergaben ihre Zwölf im Televoting an Serbien. Im Televoting richtig abgeschmiert ist Malta, von den insgesamt erreichten 153 Punkten stammten nur 16 aus dem Televoting.

Die Jurywertungen im Finale, die man sehen konnte, wurden kreuz und quer über den Kontinent hinweg verteilt. So gab die deutsche Jury ihre Zwölf nach Israel, zehn an Frans aus Schweden, acht an Georgien, die sich tatsächlich gut geschlagen haben. Einen Punkt vergab die deutsche Jury an Litauen, Spanien flog als Elftes knapp aus unserer Wertung. Im Televoting gingen die deutschen Zwölf an Russland, zehn an Polen, acht an Schweden und sieben an Österreich. Die Siegerin aus der Ukraine erhielt immerhin noch sechs Punkte.

Einige Nationen waren hingegen eher Juryfavoriten, darunter vor allem die Tschechische Republik, die zwar nur auf Rang 25 landeten, bei vielen Jurys aber kleinere Wertungen, insgesamt 41 Punkte einheimsen konnten, darunter eine Zehn aus Kroatien. Das im Televoting punktelos vom Platz gegangene Tschechien erhielt im Halbfinale hier und da Punkte von den Zuschauern und abgesehen von den griechischen Juroren auch von jedem stimmberechtigten Land Punkte. Beiträge, die ich eher als Juryfavoriten eingeschätzt habe, namentlich Polen und Österreich, waren tatsächlich eher beim Publikum erfolgreich. So vergaben sowohl die französischen Zuschauer als auch die Juroren je acht Punkte an "Loin d'ici".

In wenigen Ländern waren sich Zuschauer und Juroren auch einig, Schweden wertete Australien in beiden Fällen auf den ersten Platz. Auch die russischen Juroren und Zuschauer waren sich einig, dass Armenien die Höchstwertung verdient hat. Gleiches gilt für Polen bei der Ukraine, Weißrussland und Aserbaidschan bei Russland, Australien bei Belgien und Albanien bei Australien.

Bei San Marino darf davon ausgegangen werden, dass das "Televoting" auf dem festgelegten Länderschlüssel basiert. So gingen dort zwölf Punkte an die Ukraine, zehn an Russland, acht an Litauen. Die ukrainische Sängerin erhielt im Televoting aus allen Nationen, bis auf Island Punkte. Russland konnte dafür aus allen Nationen mindestens drei Punkte im Televoting erreichen. Die detaillierten Ergebnisse gibt es auf Eurovision.tv zu sehen.