Sonntag, 22. Mai 2016

Discovery: Ukraine von A bis Z



Ukraine - Wieder ist ein Jahr rum und der Eurovision Song Contest findet zum ersten Mal seit 2012 wieder im östlichen Europa statt, genauer gesagt in der Ukraine. In unseren Breitengraden hat das Land nicht unbedingt den besten Ruf, politisch ist das Land keine sichere Bank und viele haben Armut, Krisen und billige Arbeitskräfte im Kopf, wenn sie an die Ukraine denken. Um das Image des Landes ein bisschen aufzuwerten und über den Tellerrand der Meldungen zur Ostukraine und zur Krim zu gucken, präsentieren wir diesmal die Ukraine von A bis Z.

A wie An- und Einreise - "Reisenden im gesamten Land wird dringend geraten, sich umsichtig zu verhalten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen und diese Reise- und Sicherheitshinweise genau zu beachten.", ein aktueller Eintrag vom Auswärtigen Amt, der nicht unbedingt die beste Werbung für die Ukraine ist. Grundsätzlich sollte man aber anmerken, dass man problemlos in die Ukraine reisen kann. Zu touristischen oder Besuchszwecken kann man bis zu 90 Tage visafrei in die Ukraine einreisen, jedoch ist ein gültiger Reisepass notwendig. Offiziell muss zudem ein Nachweis darüber erbracht werden, dass man für die Dauer des geplanten Aufenthalts genügend liquide Mittel vorweisen kann. Zudem ist eine Auslandskrankenversicherung erforderlich.

Sind die Formalitäten geklärt, gibt es mehrere Wege, in die Ukraine zu gelangen, sei es mit dem eigenen Fahrzeug, was aufgrund der Grenzkontrollen zu stundenlangem Warten an den Grenzübergängen führen kann, dem Fernbus, der wegen seiner langen Fahrzeit nach Thrombose schreit oder per Bahn und Flugzeug. Die Hauptstadt Kiew verfügt über zwei internationale Flughäfen (KBP = Borispol und IEV = Shuljany). Von dort aus hat man Anschlüsse an diverse Inlandsflüge in alle Landesteile. Wer mit der Bahn über Ushgorod einreist, erlebt zudem das Umspuren der Züge auf die einst sowjetische Spurweite. Der nostalgische Charme der entsprechenden Nachtzüge macht bereits die Anreise zum Erlebnis.

B wie Boxen - Die bekanntesten Ukrainer sind Vitali und Wladimir Klitschko, beide wurden tatsächlich aber nicht in der Ukraine geboren. Vitali, der mittlerweile seine Boxhandschuhe an den Nagel gehängt und eine der höchsten K.o.-Quoten im Profiboxen hat, ist inzwischen Bürgermeister von Kiew. Sein fünf Jahre jüngerer Bruder Wladimir ist noch aktiver Boxer und führte als mehrfacher Weltmeister über Jahre hinweg die Ranglisten im Boxsport an. Beide sind hierzulande u.a. durch ihren Auftritt bei "Wetten dass..?", als sie Stefan Raab in die Mangel nahmen oder ihre stumpfe Werbedeals für Milchschnitte im Gespräch. Neben ihrem politischen und karikativen Engagement nehmen sich die beiden gerne selbst auf die Schippe, synchronisierten sie doch u.a. zwei Rinder im Disney-Film "Die Kühe sind los" oder traten als tanzende Cowboys im Musikvideo von Chris Cornell auf.

Nicht ganz so prominent, aber ebenfalls schwer erfolgreich war der Leichtathlet Juri Sedych, eine Kapazität auf dem Gebiet des Hammerwurfs. Sedych, der in der Oblast Krasnodar in der Russischen SSR geboren wurde und später für die Ukraine antrat, errang u.a. zwei olympische Goldmedaillen im Hammerwurf und verbesserte sechsmal seinen eigenen Weltrekord. Der zuletzt aufgestellte Wurf von 86,74m, bei den Europameisterschaften in Stuttgart am 30. August 1986 für die Sowjetunion, ist bis heute ungebrochen. Sämtliche Nachkommen, zwei Töchter und auch seine Frau, sind ebenfalls Hammerwerferinnen. Manch einer hat vielleicht die Bilder von bulligen Kugelstoßerinnen im Kopf, die bei Olympia meist entweder für Weißrussland oder die Ukraine antreten und sich dem Dopingverdacht stellen müssen. 


C wie Cuisine - Die ukrainische Küche ist inspiriert von den Einflüssen der Nachbarländer und Einwandern aus Deutschland, Russland, Polen und Ungarn. Die Hausmannskost des Landes basiert auf den Klassikern Borschtsch, einer Gemüsesuppe auf Grundlage von Roter Bete und der dickflüssigen Soljanka. Der Ukrainer neigt auch dazu, sämtliche Speisen einzulegen bzw. mit Schmand und Dill zu verfeinern. Zu fast jedem Hauptgang wird nach ukrainischer Tradition Brot gereicht. Verschüttetes Salz bringt laut ukrainischem Volksglauben allerdings ziemlich großes Unheil mit sich, also Obacht! 

Auch Süßes gibt's in der Ukraine, zum einen Tworog, ein Quark, der mit Rosinen, Beeren und Schokolade verfeinert wird, zum anderen der Honigkuchen Mediwnyk und die Warenykys, bei denen es sich um Teigtaschen handelt, deren Füllung von Kirschen über Kräuter bis hin zu Pilzen stark variieren kann. Abgelöscht wird alles beim Zusammensein entweder mit Wodka, Wein oder Tee. Kaffee wird in der Ukraine tatsächlich eher seltener konsumiert. Die Meinungen über Kaffee gehen in der Ukraine weit auseinander. Zwar gibt es eine Kaffeehauskette namens Kofe Khaus, in vielen anderen Restaurants weiß man jedoch nie, ob man nun eine mannigfaltige Auswahl von Spitzenbohnen oder einen wasserlöslichen Instant-Kaffee serviert bekommt. 

D wie Dnjepr - Die Lebensader der Ukraine ist der Dnjepr. Der rund 2.200km lange Fluss entspringt in den russischen Waldaihöhen und mündet, nachdem er Weißrussland und die Ukraine durchflossen hat, im Schwarzen Meer. Dabei wird der Fluss in der Ukraine mehrmals aufgestaut, in der Nähe der Stadt Saporoshije befindet sich eines der größten Wasserkraftwerke der Welt. Der Fluss trägt den Beinamen "Fluss des Ruhmes", hier hat sich ein Gros der Industrie des Landes angesiedelt, früher querten hier die mongolischen Hunnen. Zudem wird der Fluss von sieben Brücken in der Hauptstadt Kiew überspannt, die sich auf Hügeln beidseitig des Ufers erstreckt. An einem Ausläufer nördlich davon befindet sich das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl. Tangiert wird zudem die Millionenstadt Dnipro, die bis vor kurzem noch Dnjepropetrwosk hieß und schließlich die Stadt Cherson, bevor der Dnjepr im Schwarzen Meer ankommt.

E wie Eurovision - 2003 ließ die EBU die Ukraine erstmals zum Eurovision Song Contest zu. Die ersten Schritte des ehemaligen Boxers Olexandr Ponomaryov waren sehr zierlich, ein Schlager übelster Art namens "Hasta la vista". Nur ein Jahr später ging die Ukraine mit Ruslana als Siegerin hervor. Die "Wild dances" wurden beeindruckend inszeniert. Ruslana wurde in ihrer Heimat zu einer Heldin und politischen Ikone. So setzte sie sich für einen pro-westlichen Kurs in ihrem Heimatland ein. Im Jahr später schmierte das Duo Greenjolly mit ihrem Revolutionslied gnadenlos ab. Es folgten die besten Jahre des Landes, die die Ukraine zu einem der erfolgreichsten Länder im Wettbewerb machten. Darunter war auch die explodierte Discokugel Verka Serduchka. 

Der Travestiekünstler Andrej Danilko schuf die schrullige Alte, die auf Schritt und Tritt von ihrer "lieben Mutter" verfolgt wird. Dabei hätte Verka die Eurovision gar nicht gebraucht, war sie doch schon ein gefeierter Star in ihrem Land. Mit "Dancing lasha tumbai" handelte sie sich den zweiten Platz und ein Auftrittsverbot in Russland ein. Platz zwei gab es auch ein Jahr später für Ani Lorak, produziert vom russischen Superproduzenten Phillip Kirkorov. Nach dem Sieg von Jamala in Stockholm steht die Ukraine im Ranking mittlerweile an Position 14, mit zwei Siegen, zwei zweiten und einem dritten Platz. Dabei bediente man sich allerlei Requisiten, vom Hamsterrad über Spiegelboxen und Sandmalerei bis hin zu einer Höllenmaschine, für deren Finanzierung die Sängerin Svetlana Loboda sogar eigens eine Hypothek auf ihre Wohnung aufnahm.

F wie Flugzeuge - Oleg Konstantinowitsch Antonow war zu Lebzeiten der kreative Kopf für den gleichnamigen Luftfahrtkonzern. Ab 1946 wurden zunächst Flugzeuge für die Landwirtschaft entwickelt, später flogen fast alle kommunistischen Ostblockländer auch im Linienflugverkehr mit Antonows. Besonderes Sahnehäubchen der Unternehmensgeschichte ist die Fertigstellung der An-225, dem bis heute größten Flugzeug der Welt. Das 1988 erbaute Flugzeug mit dem Spitznamen "Mrya" ("Traum") ging zwar nie in Serie, stellte jedoch in seiner Geschichte einige Rekorde auf. So transportierte es 2004 eine 247t schwere Ölpipeline-Ausrüstung von Prag ins usbekische Taschkent und 2009 einen 190t schweren Generator für ein Gaskraftwerk von Frankfurt-Hahn nach Armenien. Sofern es sich nicht im Dienst befindet, wird es auf dem regionalen Flughafen Kiew-Hostomel geparkt.

G wie Griwna - Je nach Transkription aus dem Kyrillischen heißt die ukrainische Währung Griwna oder Hrywnja und ist unterteilt in 100 Kopeken. Seit der Währungsreform von 1996 ist die UAH offizielles Zahlungsmittel, zuvor war der Karbowanez im Einsatz, der jedoch nach dem Zerfall der Sowjetunion einer Hyperinflation ausgesetzt war. Nach dem neuerlichen Kursabfall im Zuge der landesweiten Krise 2014 erhält man heute für einen Euro rund 29 UAH. Die Banknoten der Griwna zeigen das Abbild historischer Persönlichkeiten und Schlösser, Burgen und Kirchen auf der Rückseite. Abgebildet ist neben dem Nennwert zudem das Wappen des Landes, ein stilisierter, goldener Dreizack.

H wie Huzulen - In den Karpaten leben die Huzulen, ein Bergvolk, deren Kleidung und Traditionen sich die Eurovisionssiegerin Ruslana angenommen hat. Ihr heutiges Siedlungsgebiet fanden sie nach dem Vorstoß von Dschinghis Khans mongolischen Truppen. Sie lebten später aufgrund der Abgeschiedenheit in den Bergen nach ihren eigenen Gesetzen und betrieben Schafzucht und Forstwirtschaft. Ferner handelten sie mit Schnitzereien, Lederarbeiten und gesammelten Weidenruten, die nach Rumänien verfrachtet wurden. Nicht zu verwechseln sind die Huzulen mit der gleichnamigen Pferderasse, die als Bergponys nach wie vor in den Ostkarpaten gezüchtet werden und auch schon für den Kaiser von Österreich im Einsatz waren. Die Huzulen haben den Schweizern mit ihrem Alphorn übrigens den Rekord um das längste Blasinstrument abgeluchst, die Trembita aus den Karpaten misst neben einer stattlichen Länge auch noch 2,5 Oktaven.

I wie Industrie - Trotz unbezahlter Gasrechnungen ist Russland vor der EU der wichtigste Handelspartner der Ukraine. Insbesondere im Osten des Landes hat sich im Donezkbecken der sanierungsbedürftige Kohlebergbau etabliert, der regelmäßig auf den Blacklists in puncto Umweltverschmutzung und mit seinen Grubenunglücken in den Nachrichten auftaucht. Auch lagern in der Ukraine die größten Manganreserven der Welt. Darüber hinaus ist die Ukraine mit seinen Pipelines ein wichtiges Transitland für Öl und Gas aus Russland. Weite Flächen des Landes stehen aufgrund der fruchtbaren Schwarzerde für den Getreideanbau bereit. Die Ukraine rangiert weltweit bei der Getreideproduktion auf Platz sieben und wurde schon zu Sowjetzeiten als Kornkammer des Landes bezeichnet. 

Die Bodenqualität scheint derart gut, dass die Ukraine den Hektar für rund 30 Euro an ausländische Investitionen verpachtet. So züchten heutzutage Chinesen Schweine und Feldfrüchte auf ukrainischem Boden, auch Libyen ist mit 250.000 Hektar ukrainischem Boden ins Land Grabbing eingestiegen. Bis zum Ende der Sowjetunion wurde vor allem der Kolchosenbetrieb aufrecht erhalten. Rund 50% der landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden exportiert. Neben Kohle- und Stahlverarbeitung wächst in der Ukraine auch das Geschäft mit Callcentern, wer schon einmal bei Air Berlin angerufen hat, wird wissen, was gemeint ist... 

J wie Jalta - Das Schwalbennest, ein Schloss, auf einem Vorsprung am Schwarzen Meer ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in Jalta und wurde von einem deutschen Ölbaron für seine Geliebte errichtet. 1945 fand in dem Ort die geschichtsträchtige Konferenz von Jalta zwischen Roosevelt, Stalin und Churchill statt. Später wurde die Halbinsel von Nikita Chruschtschow in einem Akt der Freundschaft an die Ukrainische SSR verschenkt, 2014 wurde sie von Russland wieder annektiert. Zuvor befand sich lediglich in Sewastopol ein russischer Flottenstützpunkt. Westlichen Touristen ist es inzwischen nicht mehr gestattet, die Krim zu besuchen. Dabei hat die Autonome Region viel zu bieten, vor allen den Krimsekt, ein Schaumwein, der als Schampanskoje angepriesen wird und 1900 sogar einen Grand Prix bei der Weltausstellung in Paris einsackte.

K wie Kiew - Im "Jerusalem des Ostens", leben rund 2,8 Millionen Menschen. Den Namen erhielt die ukrainische Hauptstadt, da sie mit ihren Kirchen und Klöstern eines der Zentren des orthodoxen Glaubens ist. Typisch für die Stadt sind neben dem Höhlenkloster aus dem 11. Jahrhundert, der Sophienkathedrale und der alles überragenden Mutter-Heimat-Statue in Gedenken an den Sieg im großen Vaterländischen Krieg die Kastanienbäume, die ganze Alleen säumen. Partnerstädte sind u.a Leipzig und München, mehrere Europastraßen verlaufen durch Kiew. Die Stadt ist Dreh- und Angelpunkt und lag früher bereits auf den Handelswegen zwischen Wikingern, Russen, Griechen und Osmanen. Wer einmal dort ist sollte eines der vielen Opernhäuser und Theater besuchen und auf der Hauptstraße Chrestschatyk als Souvenir Pyanskys, handbemalte Eier, kaufen. Wer lieber auf westlichen Schnickschnack steht, findet hier von H&M bis Gucci auch alle namhaften Unternehmen. Für Feierwütige existiert mit dem Club 112 eine Großraumdisco, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.

L wie Liebestunnel - Eine wirklich surreale Sehenswürdigkeit ist der Liebestunnel unweit der Stadt Klewan im Nordwesten der Ukraine. Dabei handelt es sich um eine, von einem dichten Laubwald bewachsene, Eisenbahnstrecke, die allerdings nur selten genutzt wird. Wenn tatsächlich mal ein Zug durch den "Tunnel" rauscht, transportiert er Faserplatten für eine angrenzende Fabrik. Ansonsten tummeln sich hier bei schönem Wetter verliebte Pärchen zum Spazieren. Es soll den Verliebten Glück bringen, den 3km langen Pfad zu passieren und vor allem macht es weniger Aufwand, als ein Liebesschloss an irgendeine Brücke zu heften.

M wie McDonalds - Nachdem der Eiserne Vorhang fiel, hielt auch McDonald's in der Ukraine Einzug und kam seinem Versorgungsauftrag mit Fast Food nach. Nach der Filiale am Moskauer Puschkin-Platz ist das Schnellrestaurant an der Metrostation Vozkala in Kiew mit über 2,5 Millionen Bestellungen pro Jahr die am zweitmeisten besuchte Filiale des Konzerns. Anders sieht das Geschäft mit den Burgern inzwischen auf der Halbinsel Krim aus, nachdem die Russen sich der Halbinsel annahmen, wurden sogleich alle Restaurants geschlossen. KFC hat seit 2012 elf Stationen eingerichtet, Burger King sucht man hingegen vergeblich, die 2006 zur Erprobung eröffnete Filiale schloss noch im gleichen Jahr, dafür gibt es zahlreiche nationale Ketten um den wachsenden Bedarf nach schnellem Essen zu decken, die bekanntesten nennen sich Puzata Hata und Trali-Vali.

N wie Nackte Fakten - Mit 603.700 Quadratkilometern ist die Ukraine der größte Staat, der vollständig in Europa liegt und mit über 42 Millionen Einwohnern auch eines der bevölkerungsreichsten Länder des Kontinents. Nachbarstaaten der Republik sind im Uhrzeigersinn Russland, Rumänien, Moldawien, Ungarn, die Slowakei, Polen und Weißrussland, hinzu kommt die Küstenlinie am Schwarzen und Asowschen Meer. Ukrainische LKWs trifft man mit dem Kürzel "UA" auch auf deutschen Autobahnen, außer vielleicht am 24. August, da feiern die Ukrainer ihren Unabhängigkeitstag. Die Ukraine zählt, obwohl sie damals Teil der Sowjetunion war, als eigenständiges Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. 

Sinnigerweise steht die Silbe "krai" im Landesnamen schlicht und ergreifend für "Land", die Nationalhymne hört auf den martialischen Titel "Noch ist die Ukraine nicht gestorben". Knapp 16% der Landesfläche sind bewaldet, der Rest wird von 77,8% Ukrainern, 17,3% Russen und über 100 weiteren Nationalitäten bewohnt. Eine große Minderheit stellen dabei die Krimtataren dar, deren Geschichte Jamala beim Song Contest eindruckend wiedergespiegelt hat. Ebenfalls bewohnen die seltenen Przewalski-Pferde weite Teile der ukranischen Steppe, parallel zu anderen Wildtieren wie z.B. Waschbären, Wildschweinen, Bären, Wölfen und Hirschen. Die Ukraine ist Mitglied der UN, des Europarats und des IOC, bei deren Spielen man bis heute 35 Gold-, 28 Silber- und 59 Bronzemedaillen erringen konnte (Platz 29 im Ewigen Medaillenspiegel zwischen Belgien und Griechenland). Seit dem Konflikt mit Russland ist die Ukraine allerdings nur noch teilnehmendes Mitglied der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). 

Für andere nackte Tatsachen sorgte die feministische Bewegung Femen, die sich 2008 in Kiew gegründet hat und seit 2010 mit Blumenkränzen im Haar und oben ohne gegen diverse Probleme der modernen Welt demonstrieren. Zur EM im eigenen Land 2012 demonstrierten sie beispielsweise gegen Sextourismus im Land. Mittlerweile gibt es weltweite Ableger von Femen. Da "der klassische Feminismus eine kranke alte Frau" sei, der nicht mehr funktioniert, betont Inna Schewtschenko, eines der prominentesten Mitglieder der Frauenrechtsorganisation, musste man neue Wege finden, auf sich aufmerksam zu machen.

O wie Orange - Im Jahr 2004, kurz nach Ruslanas Sieg in Istanbul brach sie los, die Orangene Revolution. Verfassungsgemäß konnte Präsident Leonid Kutschma nicht erneut kandidieren, es kam zur Wahl zwischen dem westlich orientierten Viktor Juschtschenko und dem russlandtreuen Viktor Yanukowitsch, der zunächst zum Wahlsieger erklärt wurde. Nach wochenlangen Protesten, bei denen sich der Maidan, der Unabhängigkeitsplatz in Kiew in ein Zeltlager verwandelte, wurde eine Stichwahl anberaumt, Juschtschenko ging als Sieger vom Platz. Dabei standen die Anhänger des Lagers Juschtschenko bei klirrender Kälte zusammen, motiviert von den Gesichtern der Revolution, u.a. Ruslana, den Klitschkos und Julia Timoschenko, die vor allem für ihr Haargeflecht bekannt ist. Sie steckten dem Militär Rosen in die Gewehrläufe und sangen gemeinsam Durchhaltelieder. Die Farbe des Bündnisses war orange.

P wie Pilze - Pilzesammeln hat in der Ukraine eine lange Tradition, jeder der was auf sich hält, weiß, welche Pilze er pflücken darf und welche nicht. Zu Sowjetzeiten ging man regelmäßig in den Wald, um sich sein Abendessen zu suchen, gleiches galt auch für Beeren aller Art. Allerdings weisen viele Wildpilze 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl noch heute erhöhte Strahlungswerte auf. Der Wind verteilte 1986 große Mengen radioaktives Cäsium-137 über Europa. Eine Besonderheit ist, um eine Brücke zum Gastgeber von 2016 zu schlagen, dass ein Großteil der Beeren für die bekannte Blaumeermarmelade, die man u.a. bei IKEA bekommt, aus der Ukraine stammt. Allerdings besteht auch hier kein Gesundheitsrisiko, da die Werte im EU-zulässigen Bereich liegen. IKEA findet es allerdings "unglücklich", dass beim Kunden ein falscher Eindruck bezüglich der Herkunft entstehen könnte.

Q wie Quarantäne - Und das führt auch direkt zum 26. April 1986, als sich im Block 4 des Kernkraftwerks von Tschernobyl ein Super-GAU ereignete. Die sowjetische Regierung versuchte zunächst, die Katastrophe herunterzuspielen und zu vertuschen, jedenfalls so lange bis Messgeräte in Skandinavien ausschlugen und die Radioaktivität in die UdSSR zurückführen konnten. Hunderte Liquidatoren versuchten verzweifelt den Brand zu löschen, ein provisorischer Betonmantel, der sogenannte Sarkophag wurde errichtet. Dieser wurde im Laufe der Jahre allerdings porös und wird mittlerweile durch einen neuen aufsetzbaren Mantel ersetzt. Bis Dezember 2000 wurden die anderen Blöcke des Kernkraftwerks, das in den 80er Jahren als Musterbeispiel für Atomenergie in der Sowjetunion galt, weiter betrieben.

Nach dem Vorfall wurde eine 30km breite Sperrzone um das Kernkraftwerk errichtet, in der sich mittlerweile die Natur ihren Raum zurückholt. Das verseuchte Areal ist nur über Kontrollpunkte wie z.B. Dytjatky erreichbar. Heute gibt es Tagestouren von Kiew aus, bei denen man sich mit einem Geigerzähler vor dem Kernkraftwerk fotografieren lassen kann. Für viele Katastrophentouristen werden auch Führungen durch die Stadt Pripyat angeboten, in der einst ein Großteil der Arbeiter des AKWs lebten. Sie ist heute komplett evakuiert und dem Verfall preisgegeben, der damals in der Stadt gastierende Jahrmarkt ist noch heute zu sehen und erzählt die schaurige Geschichte der Geisterstadt und die Folgen für die Bevölkerung.

R wie Regenbogen - Um die Homosexualität in der Ukraine steht es nicht all zu rosig. Zwar ist sie seit 1991 legal, die konservative Färbung durch die UdSSR hat dennoch das Meinungsbild vieler Ukrainer geprägt. Schätzungen zufolge wissen 30% der Eltern nicht, dass ihre Kinder homosexuell sind. Es ist ein Tabuthema im Land, 2011 scheiterte ein Antrag im Parlament, der die "Propagierung von Homosexualität" unter Strafe gestellt hätte. Immerhin gibt es seit 2015 einen Erlass, der Diskrimierung am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Orientierung verbietet. Es existiert nur eine kleine Community in der Hauptstadt Kiew, mehrere Gay Prides mussten abgesagt werden, da die Polizei die Sicherheit der Teilnehmer nicht garantieren konnte. Seit dem letzten Eurovision Song Contest in Kiew hat sich nur wenig getan.

S wie Sowjetunion - Die Geschichte der Ukraine in drei Absätzen, besiedelt ist das Gebiet der Ukraine schon seit dem Paläolithikum, der Altsteinzeit. Seither fanden diverse Völker zumindest zeitweise in der Ukraine eine Heimat, zunächst die Ostgoten, später die Chasaren. Im 9. Jahrhundert wurde das Kiewer Rus von slawischen Stämmen gegründet. In dem Land, in dem Nomaden umherzogen, entwickelten sich staatliche Strukturen. Das Kiewer Rus gilt als Vorläuferstaat von Russland, Weißrussland und der Ukraine. Um 1220 drangen die Mongolen in der Ukraine ein, Batu Khan, ein Enkel von Dschinghis Khan kontrollierte weite Teile Europas. 1240 kam es dabei zur Zerstörung Kiews. 

Bis in die Neuzeit kam es immer wieder zu Völkerwanderungen, während sich im Süden der Ukraine das Khanat der Krimtataren bildete, wurde der Westen der Ukraine russisch. Nach der Revolution im Russischen Zarenreich sah man in der Ukraine die Chance für einen eigenen Staat, zwischen 1917 und 1920 existierte die kurzlebige Ukrainische Volksrepublik. Nach dem russischen Bürgerkrieg wurde 1919 die Ukrainische SSR ausgerufen, 1920 war endgültig Schluss mit der Unabhängigkeit, als die Rote Armee das gesamte Land besetzte. Während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion wurde das Land industrialisiert, unter Stalin kam es zwischen 1937 und 1939 allerdings zum Holodomor, einer Hungersnot, der Schätzungen zufolge vier Millionen Menschen zum Opfer fielen, weitgehend unbeachtet der Weltöffentlichkeit. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Ukraine stark umkämpft war, bildete sich langsam das heutige Staatsgebiet. 1945 gab die Tschechoslowakei das sogenannte Transkarpatien ab, 1954 wurde die Halbinsel Krim der Ukraine zugeschlagen. Im Zuge der Perestroika erfolgte am 24. August 1991 die formale Unabhängigkeitserklärung. Nach der Souveränität hatte die Ukraine strukturbedingt mit vielen Krisen zu kämpfen, um Gelder ins Land zu bringen wurde der Hafen von Sewastopol an die russische Schwarzmeerflotte verpachtet, andererseits versuchte man sich von Russland unabhängiger zu machen. Seit 2005 ist das Land von politischen Krisen nicht verschont geblieben, die Uneinigkeit der Parteien führt zur teilweisen Unregierbarkeit des Landes, nach der letzten Wahl 2014 entfachten in der Ostukraine neue Kämpfe, die ausgerufenen Volksrepubliken Donezk und Luhansk befinden sich derzeit nicht unter der Kontrolle der Zentralregierung.

T wie Tourismus - Rund 20 Millionen Menschen, der Großteil aus Osteuropa, machen jährlich Urlaub in der Ukraine. Das Land bemüht sich auch ohne die Halbinsel Krim um stetige Tourismuswerbung und bietet einige der letzten Urwälder Europas, gute Wandermöglichkeiten in den Karpaten, Klöster und Kirchen in Kiew und die Promenade von Odessa, von der die 142m lange Potjomkintreppe ausgeht. Besonders zur Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine erlebten die Besucherzahlen einen Push, der nachhaltige Aufschwung blieb jedoch aus. Für den Eurovision Song Contest 2005 in Kiew und der EM gab es Einreiseerleichterungen für diverse Nationen, mittlerweile ist die Visapflicht für EU-Bürger in der Ukraine gänzlich abgeschafft. Derzeit dürfen Kreuzfahrthäfen auf der Krim nicht angesteuert werden, sodass mehrere Reedereien ihre Schwarzmeerkreuzfahrten absagen mussten. Zudem besteht ein Flugverbot für russische Airlines im ukrainischen Luftraum.

U wie U-Bahn - Die großen Metropolen Charkiw, Dnipro und Kiew verfügen über U-Bahnen. Der Metrostation Arsenalna in Kiew wird mit einer Tiefe von 105m unter der Erde sogar der Rekord der tiefsten U-Bahnstation der Welt zu teil. Wie in Osteuropa üblich, sind viele der Stationen mit extrem langen Rolltreppen ausgestattet und prunkvoll mit Kronleuchtern, Stuck und Kunstwerken verziert. Heute ist die Metro Kiew mit ihren drei Linien eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. Knotenpunkte für den Nahverkehr in Kiew sind die Stationen Maidan, Teatralna und Palats Sportu, der Sportpalast, in dem 2005 der Song Contest von Marija Efrosinina und Pavlo Shilko moderiert wurde. In ukrainischen Städten ist es auch noch üblich mit dem Oberleitungsbus voranzukommen, einem Fortbewegungsmittel, dass in Mitteleuropa nahezu ausgestorben ist.

V wie Vier Punkte - Am 21. Mai 2005 siegte die Griechin Helena Paparizou beim Eurovision Song Contest in Kiew, der untem Motto "Awakening" stattfand. Am anderen Ende der Punktetabelle platzierte sich die Vierte von "Deutschland sucht den Superstar", Gracia Baur mit vier Punkten. Ihr Titel "Run and hide" siegte beim deutschen Vorentscheid, anschließend gab es eine ellenlange Diskussion um den dubiosen Plattenkauf durch ihren Manager David Brandes, durch den eine Wildcard-Nominierung überhaupt erst möglich wurde. Der NDR stand jedenfalls zu Gracia und schickte sie nach Kiew, wo sie leider bereits die ersten Töne ziemlich vergeigte. Das Fazit waren zwei Punkte aus Moldawien, das sein Debüt mit der trommelnden Oma gab und der Jury aus Monaco, vermutlich ob des Namens Gracia. Nach dem Finale forderte die BILD sich die GEZ-Gebühren zurückzuholen, für Gracia bedeutete der letzte Platz sogleich einen mächtigen Dämpfer für ihre noch junge Karriere.

W wie Weihnachten - In der Ukraine wird Weihnachten vom 6. bis 8. Januar gefeiert, wie in Deutschland auch, kommt für das Fest die gesamte Familie zusammen. In der Ukraine gibt es jedoch keinen Weihnachtsmann, dort werden die Geschenke von Väterchen Frost überbracht. Während vor den Weihnachtstagen gefastet wird, schlagen sich die Ukrainer um die Feiertage herum den Bauch voll. Wichtig ist dabei, dass man Stroh unter die Tischdecke legt, um an den Stall Jesus zu erinnern. Ein beliebter Brauch ist zu Weihnachten das Aufstellen des Diduch, einem Getreidebündel, das einen Baum symbolisiert und als Erntedankgruß dient. Es kann auch durchaus soweit kommen, dass sich Familie und Freunde oder gleich die ganze Dorfgemeinschaft oder Nachbarn im Plattenbau zum "Koliaduwaty", dem Singen traditioneller Weihnachtslieder trifft.

X wie Satz mit X - Fettnäpfchen lauern überall, so auch in der Ukraine. Eine schöne Idee ist es, dem Gastgeber Blumen zu überreichen, allerdings sollte man tunlichst darauf achten, eine ungerade Zahl zu schenken, eine gerade Anzahl Blumen ist ausschließlich für Tote gedacht. Auch die Farbe ist ausschlaggebend, auf gelbe Blumen sollte man verzichten, diese stehen für Unglück und Trennung. Wer gar keine Idee für ein Geschenk hat, kann natürlich auch Geld mitbringen. Allerdings sollen böse Energien freigesetzt werden, drückt man jemandem Geld in die Hand, daher immer auf dem Tisch ablegen. Dies kann sogar soweit gehen, dass Kassierer im Supermarkt oder der Taxifahrer große Augen machen. Das Geld sollte somit lieber auf einen Zahlteller oder irgendwo platziert werden, nur nicht in der Hand des Gegenübers.

Dezent sollte man sich auch verhalten, wenn die Nase juckt. Es gilt in der Ukraine als Unsitte laut zu niesen oder ins Taschentuch zu schnauben. Alles sollte möglichst leise ablaufen, wenn es gar nicht anders geht, tritt man kurz vor die Tür und pustet sich die Nase frei. Zudem sollte man keinen Dank erwarten, wenn man jemandem "Viel Glück!" wünscht, dem Volksglauben nach, erzeugt nämlich die Erwiderung genau das Gegenteil, nämlich Unglück. Selbiges gilt für das Reichen der Hand über die Türschwelle hinweg, im slawischen Glauben nach wohnen dort nämlich böse Geister. Selbst der Postbote weiß um diesen Ritus bescheid. Und Frauen sollten darauf achten, ihre Handtasche nicht auf den Boden zu stellen, es könnte soweit kommen, dass das Geld davonläuft, wahrscheinlicher ist es allerdings, dass Diebe und Betrüger gleich die ganze Tasche klauen, sofern sie unbeaufsichtigt ist.

Der Satz "Ich trinke keinen Wodka." gleicht in der Ukraine einer Todsünde. Anstandshalber sollte man zumindest daran nippen. Und selbst dabei muss man aufpassen, dass irgendjemand einen Toast ausspricht, denn "Trinken ohne Trinkspruch ist Trunksucht" und somit ist der erste Schluck immer dem Beisammensein "Sa nas" ("Auf uns") gewidmet. Der zweite Toast geht auf den Gastgeber, der dritte auf die Frauen, der vierte auf die Männer. Der siebte und, sollte man soweit kommen, der 21. Umtrunk sind für der Liebe vorbehalten. Alle Toasts dazwischen sind frei wählbar, nur auf Verstorbene sollte man nicht anstoßen. Wer nach dem durchzechten Abend noch klar denken kann, sollte sich den Rat zu Herzen nehmen und weder leere Flaschen noch Schlüssel oder Kleingeld ins Blickfeld anderer stellen, dies führt nämlich, wie könnte es anders sein, zu Verlusten und Tränen.

Y wie Yanukowitsch - Als ob das politische Chaos in der Ukraine nicht schon groß genug wäre, liefern sich die Abgeordneten in der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament in regelmäßigen Abständen handfeste Auseinandersetzungen. Regelmäßig gibt es Meldungen von wüsten Schlägereien unter den Volksvertretern. Während man in anderen Teilen der Erde auf Trillerpfeifen und Tränengas zurückgreift, fliegen in der Ukraine im Regelfall nur die Fäuste, so war es bereits bei einer Abstimmung zur Verfassungsänderung 2003, der Ratifizierung eines Flotten- und Gasabkommens mit Russland 2010, nach der Verhaftung von Julia Timoschenko im gleichen Jahr und 2014, als das Parlament u.a. die Versammlungsfreiheit einschränken wollte. Nach dem Gang ins Exil von Viktor Yanukowitsch, der sich in seiner Amtszeit häufiger am ukrainischen Staat bereichert haben soll, gab es übrigens keine Schlägereien.

Z wie Zweckmäßig - In der Ukraine leben allerdings nicht nur Rüpel, die im Parlament sitzen, sondern auch schlaue Kerlchen. So entwickelte der heute als Patriot verehrte Phillip Orlyk einen Verfassungsgrundsatz, auf dem heute viele Verfassungen in aller Welt basieren. Eine praktische Erfindung entwickelte Peter Prokopovych 1814, er stellte den ersten Bienenstock im Rahmen her. In der Ukraine liegt der Pro-Kopf-Konsum von Honig bei rund 1,5kg pro Jahr, weltweiter Spitzenwert. 39 Jahre später wurde in Lviv die erste Petroleumlampe entwickelt, in deren Licht Operationen im Krankenhaus der Stadt vorgenommen werden konnten.

Rekorde gibt es aus der Ukraine auch zu vermelden, so liegt im Westteil des Landes die mit 236km längste Gipshöhle Europas, die den fröhlichen Namen "Optimistische Höhle" trägt. Zudem können sich die Ukrainer damit rühmen, dass sie mit einem Volumen von 56l das größte Champagnerglas der Welt und mit einer Dicke von 0,05mm die kleinste Rose der Welt gezüchtet haben, die später in ein Haar implantiert wurde. Vor der Küste der Ukraine wurde der bisher einzige Unterwasserfluss der Welt gefunden, der pro Sekunde 22.000m³ Wasser transportiert, gleichzeitig stellen die Oleshkivski-Sanddünen, 30km östlich von Cherson, eine der größten Wüsten Europas dar. Der Sand erreicht im Sommer Temperaturen um die 70°C, ob man die Dünen barfuß durchquert sollte man sich also zweimal überlegen. 

Die Ukraine ist also mehr als Tschernobyl, Krimkrise und Markt für heiratswillige Männer. Es ist ein Land voller Traditionen und alten Ritualen, das sich nach und nach aber auch dem modernen Zeitgeist öffnet. Vieles ist nicht mit westlichen Standards zu vergleichen, aber der Eurovision Song Contest war dort schon einmal gut aufgehoben und wird es wieder sein, trotz politischer Instabilität. Die Ausrichtung des Wettbewerbs wird dem Land gut tun, kann es doch so beweisen, dass es ein gastfreundliches und offenes Land ist, das seine sozialistischen Laster abgelegt hat. Es ist zwar noch ein Jahr hin, aber die Vorbereitungen für das eurovisionäre Großevent laufen bereits jetzt.