Freitag, 20. Mai 2016

Deutschland: Thomas Schreiber zur Problematik



Deutschland - ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber hat gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung ein etwas seltsames Interview zum Eurovision Song Contest gegeben. Darin werden allerdings auch ganz neue, teilweise fast schon pampige, Antworten präsentiert, u.a. was die Bilanz beim Eurovision Song Contest und die Kritik an der Auswahl durch die ARD betrifft. 

Ob Schreiber u.a. Jamie-Lee verteidigt wird beispielsweise nicht ganz klar. "Das Lied ist weder die große gefühlsbeladene Ballade noch die mitreißende Uptempo-Nummer, Jamie-Lee konnte nicht zeigen, wie gut sie tanzen kann und aus meiner Sicht wurde international nicht verstanden, warum Deutschland mit einem Manga-Mädchen antritt.", wird der Unterhaltungschef zitiert. International konnte man, anders als in Deutschland das Manga-Image nicht rüberbringen. Auch reagiert Schreiber auf die Kritik von Ann Sophie, nachdem sie sich mehrfach auf Facebook zum Song Contest geäußert hat.

Teilte ordentlich aus:
Ann Sophie
"Frau Dürmeyers Erinnerung und die meiner Kollegen von Universal und Brainpool, auch meine eigene, unterscheiden sich doch sehr. (...) Mutig war, als sie uns vorwarf, wir hätten für das Album nicht genug Aufmerksamkeit hergestellt, im ersten Halbjahr 2015 hatte in Deutschland kein Künstler auch nur annähernd vergleichbar viele Auftrittsmöglichkeiten im Fernsehen und im Radio, daran lag das geringe Interesse nicht.", es habe zudem Gespräche mit Stage Entertainment und Aida Cruises gegeben, beide Präsentationsmöglichkeiten wurden von Ann Sophie nicht angenommen. Er selbst wirft zudem die Frage auf, warum sie sich beworben hat, kurz nachdem Xavier Naidoos Nominierung zurückgenommen wurde.

Das Hauptziel in Bezug auf den Eurovision Song Contest werde laut Schreiber in Zukunft sein, Songs zu suchen, die beim Song Contest funktionieren, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Basis. Danach werde man sich um die Inszenierung kümmern. "Das Publikum wird final entscheiden. Auch das Thema Inszenierung gehört dazu, aber da gibt es keine Regeln. Der schwedische Beitrag in diesem Jahr war extrem reduziert und konzentrierte sich auf den Sänger, auch bei Lenas Siegesauftritt in Oslo war das so. Der russische Beitrag zog dagegen alle technischen Register und war in der Durchführung beeindruckend, aber seelenlos.", so der Unterhaltungschef, der keine Pläne hegt, den Posten zu räumen.

Ratlosigkeit beim NDR
Er räumte jedoch ein, dass der Sieg eines Newcomers, etwa Elaiza, gegen den großen Star des Abends (Unheilig) nicht gerade förderlich war, große Namen für den Vorentscheid zu gewinnen. Dennoch wolle man nicht aufgeben, zumal es sich beim Eurovision Song Contest um die erfolgreichste und größte Show der ARD handelt. "Beim ESC in Düsseldorf hatten 14 Millionen Zuschauer in Deutschland Spaß, zu einem solchen Ereignis wollen wir wieder hin.", sagte Schreiber. Der Norddeutsche Rundfunk wird in der Sommerpause wohl ein großes Brainstorming absolvieren müssen, um 2017 wieder einmal konkurrenzfähig zu sein.

Jamie-Lee und ihr Begleiter
Nachtrag: Jamie-Lee ist heute Abend ab 22 Uhr übrigens zu Gast in der NDR-Talkshow mit Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt und spricht über ihre Erlebnisse in Stockholm und das "Leben danach". Weitere Gäste sind u.a. ihr Begleiter Bürger Lars Dietrich, Kelly Family-Mitglied Angelo Kelly, Sänger Rea Garvey, Moderator Reinhold Beckmann und Gourmetkritiker Heinz Horrmann.

Programmtipp:
Fr., 20. Mai 2016 - 22:00 Uhr
NDR Talkshow
Moderation: Barbara Schöneberger, Hubertus Meyer-Burckhardt
Gäste: u.a. Jamie-Lee Kriewitz, Bürger Lars Dietrich