Donnerstag, 14. April 2016

Road to Stockholm (27/43): Malta


Malta - Malta - Malte - Malta
Hauptstadt: Valletta (2.618km Luftlinie bis Stockholm)
Fläche: 316km²
Einwohner: 425.000
Drei Schlagworte: Monolithen, Sprachreisen, Chiara

Zum Eurovision Song Contest:
Debüt: 1971
Letzter Sieg: Malta wartet noch auf seinen ersten Sieg
Vor zehn Jahren: Fabrizio Faniello mit "I do"
Vorheriger Beitrag: Amber mit "Warrior"


Eine maltesische Sternstunde:
Chiara (2005)
Aus dem Nähkästchen: Der Inselstaat Malta gab sein Debüt sieben Jahre nach der Unabhängigkeit von Großbritannien, dem Patriotismus geschuldet auf Maltesisch. Die ersten Beiträge landeten ganz hinten, auch 1975 nach zwei Jahren Auszeit wurde es nicht besser. In den späten 70ern und 80er Jahren verzichtete Malta, 1991 rutschte man in den Wettbewerb und startete fortan eine bedeutende Karriere, Mary Spiteri, Moira & Chris, Chiara, Ira Losco, sie alle landeten in den Top Five. Mit Einführung der Semifinals fiel Malta jedoch wieder in Ungnade, fünfmal schied das Land seither im Semi aus, zuletzt in Wien mit Amber.

Der diesjährige Beitrag:
Interpret: Ira Losco
Titel: Walk on water
Text & Musik: Lisa Desmond, Tim Larsson, Tobias Lundgren, Molly Pettersson Hammar, Ira Losco
Auswahl: "Malta Song For Europe" mit einem Semifinale und der großen Entscheidungsshow am 23. Januar in Valletta. 14 Kandidaten traten an, entschieden wurde zu 1/6 per Televoting, zu 5/6 per Jurywertung. Ira Losco ging als Siegerin hervor, der Titel "Chameleon" wurde jedoch nachträglich ausgetauscht, der Ersatztitel "Walk on water" wurde am 17. März vorgestellt.

Ira Losco wurde 1981 in Sliema geboren und gehört laut Vita zu den erfolgreichsten Künstlerinnen des Landes. Zunächst sang sie in ihrer Schulband Tiara, später veröffentlichte sie zwei Alben mit ihnen. 2002 wurde sie für den Eurovision Song Contest nominiert, nachdem sie sich bereits 2000 erstmals beworben hatte. "7th wonder" wurde zum Erfolg und lieferte sich mit Lettland ein Kopf-an-Kopf-Duell beim Song Contest in Tallinn. Ira wurde jedoch nur Zweite. Nachdem sie mit "Reaching higher" den Track für die "Games of the Small States of Europe" sang, wurde es eurovisionär ruhiger um Ira. Sie galt immer wieder als mögliche Kandidatin, in diesem Jahr konnte sie sich zu einer Rückkehr überreden lassen.

Eurofires Rundumschlag: Gemessen an "Chameleon", an das wir uns seit Januar gewöhnen konnten, ist "Walk on water" bei mir etwa gleichauf, allerdings fürchte ich, dass auch dieses Lied ziemlich untergehen wird, da es sich überhaupt nicht von der Masse abhebt. Somit könnte Ira Opfer des eigenen Konzeptes werden.
Finalchancen:  könnte eng werden
Ein guter Grund für XY zu stimmen: Die maltesische Delegation würde sich auf dem Rückflug wieder die Köpfe einschlagen, sollte Ira nicht ins Finale einziehen. Vielleicht sollte der akribische Ehrgeiz belohnt werden...

Profil auf Eurovision.tv


Video:


Kein Geld, kein Bock, keine Teilnahme:
Marokko - Marokkos einzige Teilnahme liegt nunmehr 36 Jahre zurück, in den 80er Jahren wollte Marokko sogar Teil der Europäischen Gemeinschaft werden. Der Antrag wurde abgelehnt und auch der einzige Beitrag der Geschichte beim Eurovision Song Contest von Samira Bensaid wurde nach hinten durchgereicht. Auf königlichen Erlass verzichtete der Sender später auf eine Fortsetzung der Teilnahme, auch heuer ist von einer Rückkehr aus Rabat nichts zu spüren.