Donnerstag, 30. April 2015

Schweden: Neues Strichmännchen für Måns

 
Schweden - Måns Zelmerlöw hat einen neuen Freund. Nachdem das animierte Männchen aus dem Melodifestivalen aufgrund einer angeblichen Copyright-Verletzung nicht auf der Eurovisionsbühne genutzt werden darf, hat der Sender SVT heute das neue Ersatzmännchen präsentiert.
 
Anders als das Strichmännchen mit dem Zipfelhut und dem Regenschirm, bekommt die neue, wie ich finde nicht so schön getroffene, Figur einen Luftballon in die Hand. Ansonsten bleibt die Performance zu "Heroes" nahezu erhalten. Die neue Figur erinnert nunmehr an das umstrittene Männchen aus dem Video von Dandy Punk, das den ganzen Trubel ins Rollen gebracht hat.

Måns Zelmerlöw gewann den schwedischen Vorentscheid, das Melodifestivalen 2015 erdrutschartig und darf Schweden mit dem Titel "Heroes" beim Eurovision Song Contest in Wien vertreten. Sein Song gilt als einer der Mitfavoriten auf den Siegertitel im diesjährigen Jahrgang, sowohl bei den Fans als auch bei den internationalen Buchmachern liegt der Titel schwer im Kurs.

Schweiz: Francine Jordi übernimmt Musikantenstadl


Schweiz - Nachdem Karl Moik nicht mehr unter uns weilt und Andi Borg auf seinem Posten als Moderator des Musikantenstadls von der ARD gegangen wurde, um Platz für die jüngere Generation zu machen, gaben die Partnersender ORF, ARD und das SRF bekannt, dass Francine Jordi und Alexander Mazza die Show übernehmen werden.

Ab 12. September präsentiert die Schweizer Song Contest-Teilnehmerin gemeinsam mit Mazza die Wiederauflage und modernisierte Musikantenstadl-Show aus Offenburg. "Neue Akzente setzen und das Bewährte bewahren, das ist unser Ziel bei dieser neuen Sendung. (...) Wir werden sicher auch an dem unvergessenen Karl Moik und an Andy Borg gemessen werden.", so Francine Jordi.

Mit "Dans le jardin de mon âme" ("Im Garten meiner Seele") nahm Francine Jordi 2002 am Eurovision Song Contest in Tallinn teil, landete mit ihrem Titel jedoch sogar noch hinter Corinna May, sodass die Schweiz im Folgejahr nicht qualifizieirt war. Jordi trat selbst mehrmals als Gast im Musikantenstadl und anderen Schlagersendungen auf.

Road to Vienna (31/40): Dänemark


Dänemark - Danmark - Denmark - Danemark
 
Hauptstadt: Kopenhagen (870km Luftlinie bis Wien)
Einwohner: 5,6 Millionen
Amtssprache: Dänisch
Kfz-Kennzeichen: DK
 
60 Jahre Eurovision Song Contest:
Erster Beitrag: 1957 mit Birthe Wilke & Gustav Winkler und "Skibet skal sejle i nat"
Siege: 3
Teilnahmen insgesamt: 44
Aus im Semifinale: 2x
Letzter Beitrag: 2014 mit Basim und "Cliché love song"
 
Die bisherige Geschichte in einem Satz: DR verpasste 1956 ebenfalls die erste Ausgabe der Eurovision und gewann relativ zu Anfang 1963 den Wettbewerb mit Grethe & Jørgen Ingmann, zwischen 1967 und 1977 setzte Dänemark freiwillig aus, ehe man Ende der 80er und in den 2000ern eine Hochphase erlebte, den Wettbewerb zweimal im neuen Jahrtausend mit den Olsen Brothers und Emmelie de Forest gewinnen konnte und vergangenes Jahr den Wettbewerb in Kopenhagen ausrichten durfte.

Der Beitrag im Jahr 2015:
Interpret: Anti Social Media
Song: The way you are (zum Mitsingen)
 
Die Gruppe Anti Social Media setzte sich erst 2014 zusammen und kann noch nicht unbedingt auf eine lange gemeinsame Karriere zurückblicken. Sie besteht aus Sänger Philip Thornhill, Gitarrist Nikolaj Tøth, Bassist David Vang und Schlagzeuger Emil Vissing. Mit ihrem Song Contest-Beitrag schlagen sie nach der Pressemeldung von DR Töne der 60er Jahre an und erinnern an Musik der Beatles, die mit modernen Beats kombiniert wird. Den dänischen Melodi Grand Prix gewannen sie vor Anne Gadegaard, primär aufgrund des Juryvotings.
 
Text & Musik: Remee, Lars Pedersen
Verantwortlich für all das: DR

Meine subjektive Meinung: 
Mir gefällt das Lied, das eigentlich im typisch dänischen Style daherkommt. Natürlich gibt es bessere Songs im Rennen dieses Jahr, aber so schlecht wie er von vielen Fans nach dem Sieg beim Dansk Melodi Grand Prix dargestellt wurde, ist er gar nicht. Dänemark wird damit sicherlich ins Finale einziehen und eine ganz ordentliche Platzierung erzielen, wenngleich auch dem dänischen Fernsehen klar sein wird, dass sie den Wettbewerb nicht erneut nach Kopenhagen, Aalborg oder Odense holen werden.
 
Mein Favorit aus 60 Jahren Eurovision Song Contest: 
Kølig Kaj - Stemmen i mit liv
 
Warum sollte gerade Dänemark gewinnen?
Weil Dänemark von hier aus quasi um die Ecke ist, weil es lange her ist, dass ein Land zweimal innerhalb von drei Jahren gewinnen konnte, weil die Dänen vergangenes Jahr an sich einen guten Job gemacht haben und eurovisionsverrückt sind.
 
Video:

Mittwoch, 29. April 2015

Eurovision 2015: Tunesien und Marokko mit Beobachtern


Tunesien - Wie die Nachrichtenseite eurovoix.com heute meldet, werden weitere, nicht teilnehmende Staaten eigene Delegationen zum Eurovision Song Contest nach Wien entsenden und Mäuschen spielen. In zwei Fällen könnte sich dabei sogar eine erneute bzw. erstmalige Teilnahme anbahnen.
 
Die EBU bestätigte jüngst, dass man in Verhandlungen mit Marokko und Tunesien stünde, um sie zu einer Teilnahme am Eurovision Song Contest zu bewegen. Marokko tat dies bereits 1980, wurde jedoch unrühmlich nur Vorletzter und zog sich daraufhin dauerhaft vom Wettbewerb zurück, Tunesien nahm bisher kein einziges Mal am Wettbewerb teil, war jedoch für 1977 zumindest gemeldet.
 
Des weiteren bestätigten auch die Rundfunkanstalten aus Kasachstan und dem Kosovo, eigene Reporterteams nach Wien zu entsenden. Kasachstan hat den Eurovision Song Contest seit 2010 jedes Jahr live im Fernsehen übertragen, bemüht sich jedoch vergeblich um die eigene Teilnahme. Das seit 2008 als unabhängig deklarierte Kosovo hat mit RTK einen potentiellen Teilnehmersender, jedoch aufgrund der fehlenden Mitgliedschaft in der Internationalen Telekommunikationsunion keine Grundlage für eine EBU-Vollmitgliedschaft.

Eurovision 2015: Moderatorentrio bereitet sich vor


Österreich - Für die drei Moderatorinnen Mirjam Weichsebraun, Alice Tumler und Arabella Kiesbauer geht es langsam auch ans Eingemachte. Wie Mirjam bereits neulich erklärte, sei der Song Contest für sie die größte Aufgabe, die man sich hätte vorstellen können. Besonders müsse man bei der Moderation auf Gestik und Mimik achten. Was in einem Land ein Kompliment oder eine nette Geste ist, ist in einem anderen Land vielleicht eine schlimme Beleidigung.

"Es ist keine Show wie jede andere, sondern eine Riesensendung, wie ich sie in dieser Form noch nie erlebt habe. So viele Vorgaben habe ich vorher noch nie gehabt. Die Regeln einzuhalten und trotzdem bei sich zu bleiben, das wird die Herausforderung.", erklärte Mirjam, die in den vergangenen Jahren große Shows wie den Life Ball, den Wiener Opernball oder "Dancing Stars" und jüngst den österreichischen Vorentscheid moderierte.

Auf das Moderatorinnen-Trio angesprochen erklärte Arabella Kiesbauer: "Ich meine, ein Mann würde zwar nicht stören, aber brauchen tun wir keinen.", es müsse nicht immer ein Mann durch eine Samstagabendshow führen. Die Garderobe suchen sich die drei ebenfalls selbst aus, immerhin zwölf Kleider werden von ORF-Designerin Ariadne Rhomber angefertigt: "Wir sind alle über 30 und es wäre lächerlich, wenn wir uns von irgendjemandem anziehen lassen würden.", so Mirjam.

Road to Vienna (30/40): Israel


Israel - Israel - ישראל - Israel - Israël
Hauptstadt: Jerusalem (2.417km Luftlinie bis Wien)
Einwohner: 8,3 Millionen
Amtssprache: Hebräisch, Arabisch
Kfz-Kennzeichen: IL
 
60 Jahre Eurovision Song Contest:
Erster Beitrag: 1973 mit Ilanit und "Ey sham"
Siege: 3
Teilnahmen insgesamt: 38
Aus im Semifinale: 6x
Letzter Beitrag: 2014 mit Mei Finegold und "Same heart"
 
Die bisherige Geschichte in einem Satz: Israels erste Sängerin Ilanit musste aus Angst vor Anschlägen 1973 mit kugelsicherer Weste singen, das Land sorgt bis heute dafür, dass die arabischen Staaten dem Eurovision Song Contest fernbleiben, 1978 und 1979 reichte es zum Doppelsieg, 1998 legte die transsexuelle Dana International noch einen drauf, heute hat es Israel schwerer und war zuletzt 2010 mit Harel Ska'at im Finale vertreten...

Der Beitrag im Jahr 2015:
Interpret: Nadav Guedj
Song: Golden boy (zum Mitsingen)
 
Der im November 1998 in Paris geborene Nadav Guedj (נדב גדג'‎) ist mit 16 Jahren einer der jüngsten Interpreten im diesjährigen Wettbewerb und kann noch nicht auf furchtbar viel Erfahrung zurückblicken. Er bewarb sich bei "Hakochav haba", der Castingshow, durch die der israelische Song Contest-Vertreter ermittelt wurde und setzte sich mit Performances zu "Halo" von Beyoncé oder "Russian Roulette" von Rihanna durch. Seinen Beitrag singt er, was unüblich ist, komplett auf Englisch.
 
Text & Musik: Doron Medalie
Verantwortlich für all das: IBA

Meine subjektive Meinung:
Dieser orientalische Beat ist wundervoll, der gesamte Titel eine Bereicherung für den sonst eher in sich gekehrten Wettbewerb mit all den Duetten und stimmungssenkenden Balladen. Israel hat gut entschieden und mit einen ganz sympathischen Mann ausgewählt, der hoffentlich die Enttäuschungen von Moran Mazor und Mei Finegold relativiert und Israel nach vier Jahren mal wieder ins Finale bringt. Ich drücke ihm fest die Daumen!
 
Mein Favorit aus 60 Jahren Eurovision Song Contest: 
Shiri Maimon - Hasheket shenish'ar
 
Warum sollte gerade Israel gewinnen?
Weil Tel Aviv ein tolles Nightlife bietet und der Euroclub in bester Gesellschaft wäre, weil Hebräisch eine der schönsten Sprachen der Welt ist, weil ich entsprechend ein kulinarisches Rahmenprogramm für den Song Contest-Abend mit Falafel zu kredenzen.
 
Video:

Libanon - Beirut 2005, der libanesische Sender Télé Liban plante das Debüt beim Eurovision Song Contest in Kiew und wählte mit Aline Lahoud sogar eine Sängerin und mit "Quand tout s'enfuit" auch einen Beitrag aus, der großes Potenzial gehabt hätte. Leider sehen die libanesischen Gesetze das komplette Ignorieren Israels vor und somit zog der Libanon nach Ablauf der Deadline zurück. Das Land wurde von der EBU für drei Jahre für sämtliche Wettbewerbe gesperrt, heuer hat man kein Interesse mehr an einer aktiven Teilnahme an der Eurovision, schade.

Dienstag, 28. April 2015

Eurovision 2015: Wiener Linien stellen Konzept vor


Österreich - "Wir sind für alle Eventualitäten gerüstet.", erklären die Wiener Linien, der öffentliche Nahverkehr der österreichischen Hauptstadt auf das Eintreffen der zahlreichen Fans und Journalisten im Mai. Für die Verkehrsbetriebe stellt der Wettbewerb logistisch keine große Herausforderung darf: "Das Donauinselfest ist betrieblich ein größerer Aufwand.”, erklärte Mathias Cremer von den Wiener Linien.

Allerdings seien beim Donauinselfest viele Ortskundige unterwegs, beim Song Contest seien viele Touristen in der Stadt, die sich in Wien nicht auskennen. Hierfür werden rund 50 Mitarbeiter an der U-Bahnstation Burggasse, an der Stadthalle, mit weißen Warnwesten für Fahrgastinfos zur Verfügung stehen. Auch an den übrigen Stationen wird zusätzliches Personal eingesetzt. Zudem soll die Beschildung für den Weg zur Stadthalle in allen Stationen breit gefächert werden.

Durch höhere Taktierungen der Linien sollen alle Fans gut zu den Public Viewing-Areas kommen. "Alle anderen wird der Song Contest im Alltag nicht beeinträchtigen.", so die Veranstalter. An allen Showtagen wird der Takt der Linie U6 verdichtet, zusätzlich werden auch die Intervalle der Linien U2 und U3 verdichtet, sodass die Bahnen nachts alle 7,5 Minuten fahren. Zusätzlich stehen mehrere Nachtbusse zur Verfügung, die fakultativ dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden.

Bei Problemen oder Engpässen jeglicher Art sollen zudem technische Teams zentrumsnah platziert werden. Der Bereitschaftsdienst der Werkstatt werde von Wien-Simmering an den zentrumsnahen Westbahnhof verlegt. Shuttleservices für Journalisten und Personal der EBU oder der Arena wird es dieses Jahr nicht geben, das Nahverkehrsnetz sei dafür hervorragend geeignet, zudem steht der Wettbewerb im Zeichen des Green Events.
Abschließend berichten die Wiener Linien von kleinen Anstecknadeln mit dem Song Contest-Logo darauf, die an das Fahrpersonal der Straßenbahn verteilt werden: "Wer mag, kann den tragen und so den Song Contest-Spirit mittragen.", hieß es von den Verkehrsbetrieben. Nähere Informationen über aktuelle Maßnahmen im Wiener ÖPNV gibt es hier.

News-Splitter (417)


USA - Microsoft, der offizielle Technikpartner des 60. Eurovision Song Contests, hat in Zusammenarbeit mit der EBU die Eurovision Song Contest App für das Windows Phone gelauncht. Die App ist in allen EU-Staaten verfügbar und bietet u.a. auch eine deutsche Version. Die Stimmen aus Voting per App laufen bei der deutschen Firma Digame auf, die seit Jahren das Voting beim Eurovision Song Contest organisiert. Bereits jetzt wird man per App über die Neuigkeiten des Wettbewerbs informiert, in einem Update im Mai soll es auch eine Livestream-Funktion und schließlich das Voting-Tool geben.

Lettland - Der lettische Song Contest-Beitrag "Love injected" war ursprünglich nicht für den Wettbewerb vorgesehen, erklärte Aminata im Interview. Sie hatte die Befürchtung, dass er nicht für die Eurovision geeignet sei. "Als ich den Song geschrieben habe, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, damit zur Eurovision zu gehen.", ihre Freunde hätten Aminata schlussendlich dazu überredet, am lettischen Vorentscheid teilzunehmen und hätte nun auch keine Bedenken mehr. Lettland wartet seit 2008 auf den nächsten Finaleinzug.

Europa - Der ORF präsentierte heute seine neue Idee, um die Performances zusätzlich ins beste Licht zu rücken. Offenbar sollen 650 LED-Kugeln über dem Bühnenbereich eine Art kinetische Skultur bilden, die die Beiträge begleiten sollen, vertikal zur Bühne verlaufen und sich mit bis zu 1,5m pro Sekunde bewegen können. Für dieses Modell ist die dänische Firma Wahlberg zuständig und wurde durch das diesjährige Sublogo inspiriert. Der Feinschliff der Bühnentechnik soll bis einschließlich 10. Mai beendet sein.

Ungarn - András Kállay-Saunders hat seine neue Single "Victory" veröffentlicht. Der Fünfte vom Eurovision Song Contest 2014 aus Kopenhagen wird im Song von der Kállay-Saunders Band unterstützt. Der Song wurde gestern Abend auf seiner Facebook-Seite präsentiert und kann hier angehört werden. Mit dem Song "Running" gewann András vergangenes Jahr den ungarischen Vorentscheid "A Dal" und fuhr als Mitfavorit zur Eurovision nach Dänemark.

Deutschland - Am 3. Mai, also an diesem Sonntag, geht die Fernsehgarten-Saison im ZDF wieder los. Ann Sophie wird in der Show auf dem Mainzer Lerchenberg ihren Beitrag für Wien "Black smoke" singen, mit dabei sind u.a. auch Anna-Maria Zimmermann und Jimmy Somerville. Jeweils sonntags um 11 Uhr präsentiert Andrea Kiewel nun wieder insgesamt 21 Ausgaben, darunter Specials zum Muttertag oder am 24. Mai eine Song Contest-Ausgabe mit vielen ehemaligen Teilnehmern wie Johnny Logan, Roman Lob, Ireen Sheer oder den Olsen Brothers.

Programmtipp:
So., 3. Mai 2015 - 11:00 Uhr
ZDF Fernsehgarten
live aus Mainz, Moderation: Andrea Kiewel
zu Gast: u.a. Ann Sophie
135 Min., 

Road to Vienna (29/40): Spanien


Spanien - España - Spain - Espagne
Hauptstadt: Madrid (1.809km Luftlinie bis Wien)
Einwohner: 46,7 Millionen
Amtssprache: Spanisch
Kfz-Kennzeichen: E

60 Jahre Eurovision Song Contest:
Erster Beitrag: 1961 mit Conchita Bautista und "Estando contigo"
Siege: 2
Teilnahmen insgesamt: 55
Aus im Semifinale: als Big Five-Mitglied immer im Finale
Letzter Beitrag: 2014 mit Ruth Lorenzo und "Dancing in the rain"

Die bisherige Geschichte in einem Satz: Spanien belegte in den 60er Jahren einen Doppelsieg in der Franco-Ära, der u.a. dem Sänger José Manuel Serrat verbot auf Katalanisch zu singen und ihn somit austauschte, seither belegte man immer wieder gute Platzierungen, die inzwischen aber rar geworden sind, das letzte Erscheinen auf den Treppchenplätzen liegt 20 Jahre zurück, damals belegte Anabel Conde den zweiten Rang.

Der Beitrag im Jahr 2015:
Interpret: Edurne
Song: Amanecer (zum Mitsingen)

Edurne García Almagro wurde 1985 in Madrid geboren und ist derzeit mit David de Gea von Manchester United liiert. Bekannt wurde sie durch ihre Teilnahme an der spanischen Castingshow Operación Triunfo, wo sie den sechsten Platz belegte. Sie brachte 2006 unter Sony ihr erstes Album heraus, dass die #3 der spanischen Charts erreichte. Später folgten vier weitere Alben. Das spanische Fernsehen TVE nominierte Edurne intern für den Eurovision Song Contest, sie zählt zu den erfolgreichsten Sängerinnen des Landes.

Text & Musik: Tony Sánchez-Ohlsson, Peter Boström & Thomas G:son
Verantwortlich für all das: RTVE

Meine subjektive Meinung: 
Das Lied kommt vor allem im "Refrain" sehr dramatisch daher und Edurne intoniert, als gäbe es kein Morgen mehr. Allerdings fehlt dem Lied so ein bisschen das Latino-Feeling, das frühere Beiträge wie z.B. Beth, Ramón oder Pastora Soler hatten. Es gehört dennoch zu den besseren Liedern des Jahrgangs, technisch einwandfrei produziert, toucht mich aber nicht so sehr wie andere Titel. Ich denke es wird eine Platzierung zwischen Platz zehn und 15.

Mein Favorit aus 60 Jahren Eurovision Song Contest: 
Beth - Dime

Warum sollte gerade Spanien gewinnen?
Weil Spanien das Land der Big Five ist, das am längsten auf den Sieg wartet, weil es die vielen mallorquinischen Punkte an Deutschland belohnen würde, weil es eine Genugtuung für das schlechte Abschneiden von Pastora Soler 2012 in Baku wäre.

Video:

Andorra - Der kleine Pyrenäenstaat flog zwischen 2004 und 2009 Jahr für Jahr im Semifinale raus. Seitdem ist das Geld knapp und RTVA verzichtet seither auf die Teilnahme. Leider bietet auch die Zukunft keine rosigen Aussichten, zwischenzeitlich wollte der Sender sogar aus der EBU austreten. Das "Where is Andorra?"-Schild von 2007 ist durchaus berechtigt und wir hoffen, dass der Kleinstaat alsbald die Mittel hat um wieder in den Kreis der Eurovisionsfamilie zurückzukehren.


Mein Favorit aus 60 Jahren Eurovision Song Contest:
Marta Roure - Jugarem a estimar-nos

Montag, 27. April 2015

Montenegro: Knez stellt sein Backgroundteam vor


Montenegro - Das montenegrinische Backingteam hinter dem Sänger Knez steht fest und man hat sich in diesem Jahr viele erfahrene Sängerinnen gesucht, die bereits Erfahrungen mit dem Eurovision Song Contest gesammelt haben. Zudem ist auch Ksenija Knežević, die Tochter von Knez mit dabei. Sie selbst bewarb sich 2013 um das Ticket für Malmö.
 
Ergänzt wird das Team durch Lena Kuzamović, die am Nationaltheater in Belgrad singt und bereits für Sergej Ćetković in Kopenhagen dabei war, Ivala Vlahović, die bereits im Background von Zeljko Joksimović und Severina sang, Jelena Pajić, die zwar noch nicht bei der Eurovision aber bei über 200 Titeln im Hintergrund sang und Dunja Vujadinović, die 2013 den englischen Text von "Ljubav je svuda" schrieb und für Moje 3 im Background sang.
 
Knez vertritt Montenegro mit dem Titel "Adio" im zweiten Semifinale am 21. Mai in Wien auf der Startposition vier. Im vergangenen Jahr erreichte Sergej Ćetković erstmals für Montenegro das Finale des Eurovision Song Contests. Das Land nimmt seit 2007 am Wettbewerb teil, 2012 kehrte man nach zweijähriger Pause zurück.

Österreich: Song Contest-Folie für Austrian Airlines


Österreich - Österreich - Auf dem österreichischen Festland hat man mittlerweile so ziemlich alles mit Plakaten und Eurovisionsbannern vollplakatiert, jetzt muss auch der Luftraum herhalten. Wie die Luftfahrtseite aero.de meldet, fliegt nun auch ein A320 der Austrian Airlines mit angebrachter Spezialfolie im Eurovisionslook. Andreas Otto von Austrian Airlines freue sich, dass "die offizielle Airline des Song Contests" die Botschaft "Building bridges" nun auf 52m² in die Welt hinaustragen darf.
 
Während in Wien-Schwechat nun auch Flugzeuge mit Song Contest-Banner herumstehen, klärte der Historiker Dean Vuletic kürzlich auf einer Fachlesung über den Eurovision Song Contest, bei der u.a. auch Supervisor Jon Ola Sand dabei war, darüber auf, dass der Sieg von Conchita Wurst die Haltung der Österreicher zum Eurovision Song Contest offenbar nachhaltig verändert habe. "Als ich 2013 angekommen bin, haben immer alle gejammert, das sei alles nur ein Witz, und niemand würde je für Österreich stimmen.", so Vuletic.
 
Weiter: "Man hatte immer der Eindruck einer autistischen Nation oder besser einer traumatisierten Nation, die die Bürde der Geschichte zu tragen hat.", dies sei durch Conchitas Sieg in Kopenhagen relativiert worden. Der Eurovision Song Contest erhalte in Österreich größeren Zuspruch als je zuvor, woran der ORF durch seine gezielten Werbemaßnahmen und Übertragungen maßgebend beteiligt ist.

Kommentar: Der Song Contest rückt näher

 
Österreich - Guten Morgen aus dem regnerischen Hamburg, wie es sich zumeist auch am Finalabend präsentiert und die Teilnehmer der Grand Prix-Party auf der Reeperbahn in Regencapes zwingt. Es dauert nicht mehr so fürchterlich lange, bis der Eurovision Song Contest in seine heiße Phase startet. In zwei Wochen starten die Proben.

In der Wiener Stadthalle werden die Schrauben angezogen und auch der Greenroom befindet sich mittlerweile im Aufbau. Auf einer Grafik lässt sich erkennen, dass die Delegationen wie auf kleinen UFOs innerhalb der Halle gemeinsam mit den Fans sitzen werden. Die Zeiten, als die Sänger abgeschottet hinter der Bühne saßen, sind offenbar endgültig vorbei.

Erstmals öffnete der Eurovision Song Contest 2003 in Riga seine Pforten, als die Künstler auf Wolken oberhalb der Bühne saßen. In den 2000ern saß man ansonsten hinter der Bühne ausharren und auf die 12er-Wertungen warten. 2011 in Düsseldorf riss Judith Rakers die Wand zwischen Zuschauern und dem Backstage-Bereich ein. Seither ist es gängige Praxis, dass die Fans jederzeit die Teilnehmer sehen und erleben können und umgekehrt.

Dass Zahlen geduldig sind, zeigt ein Blick auf die aktuellen Wettquoten im Überblick. Demnach liegt Måns Zelmerlöw immer noch vor den italienischen Tenören von Il Volo, Guy Sebastian aus Australien und dem Duo aus Estland, dahinter Norwegen und Finnland. Maraaya aus Slowenien sind hinter Polina Gagarina aus Russland zurückgefallen und über Ann Sophie, die am Samstag bei Raab einen stimmlich guten Auftritt hinlegte, sprechen wie aufgrund der #32 gar nicht erst.

Ganz hinten tummeln sich die "üblichen Verdächtigen", Mélanie René aus der Schweiz, Leonor Andrade aus Portugal, Tschechien und ganz hinten Ralph Siegels 23. Anlauf beim Song Contest und der vierte für San Marino, "Chain of lights". San Marino werden allgemein auch bei allem Wohlwollen die geringsten Chancen auf einen Semifinaleinzug eingerechnet. Was Valentina Monetta, die die Punkte verlesen wird, im letzten Jahr erreicht wurde, wird sich in Wien wohl nicht wiederholen.

Unsere deutsche Song Contest-Teilnehmerin Ann Sophie, die wie schon erwähnt bei "Schlag den Raab" als musikalischer Zwischenact auftrat, wird in den kommenden Tagen bis zu ihrer Abfahrt nach Wien am 16. Mai noch einige Pflichttermine im deutschen Fernsehen absolvieren. So ist sie z.B. am Donnerstag in der MDR-Show "Mein Nachmittag" oder am 3. Mai im ZDF-Fernsehgarten bei Andrea Kiewel zu sehen.

Am 11. Mai wird Ann Sophie und deutsche Delegation von der österreichischen Botschaft in Berlin offiziell verabschiedet. Darauf folgen noch Auftritte bei "DAS!" im NDR und bei Markus Lanz. Wirklich bahnbrechende Nachrichten rund um den Eurovision Song Contest, weder aus Deutschland noch aus Europa, gibt es jedoch noch nicht, insofern untenstehend nur das Bild der offiziellen Sondermarke der österreichischen Post zum Song Contest.

ORF-Unterhaltungchef Edgar Böhm präsentiert die Sondermark zum Song Contest

Road to Vienna (28/40): Niederlande


Niederlande - Nederlande - Netherlands - Pays-Bas
Hauptstadt: Amterdam (963km Luftlinie bis Wien)
Einwohner: 16,8 Millionen
Amtssprache: Niederländisch (Englisch auf den "besonderen Gemeinden" Saba und Sint Eustatius 
und Papiamentu auf Bonaire, da diese nach der Auflösung der Niederländischen-Antillen direkt zu den Niederlanden gehören)
Kfz-Kennzeichen: NL

60 Jahre Eurovision Song Contest:
Erster Beitrag: 1956 mit Jetty Paerl und "De vogels van Holland"
Erster Beitrag: 1956 mit Corry Brokken und "Voorgoed voorbij"
Siege: 4
Teilnahmen insgesamt: 56
Aus im Semifinale: 8x
Letzter Beitrag: 2014 mit The Common Linnets und "Calm after the storm"

Die bisherige Geschichte in einem Satz: Die Anfänge der Niederlande waren geprägt von Corry Brokken, der zweiten Song Contest-Siegerin nach Lys Assia und Lenny Kuhr, einer von vierSiegerinnen im Jahr 1969, danach folgte noch ein letzter Triumph mit der Gruppe Teach-In, seit Einführung der Semifinals begann ab 2005 eine Pechserie, erst 2013 konnte sich Anouk wieder für das Finale qualifizieren, 2014 reichte es zum zweiten Rang mit den nach dem Song Contest kommerziell sehr erfolgreichen Common Linnets.

Der Beitrag im Jahr 2015:
Interpret: Trijntje Oosterhuis
Song: Walk along (zum Mitsingen)

Die oft auch Traincha genannte Judith Katrijntje Oosterhuis wurde 1973 in Amsterdam geboren und bildete 1990 gemeinsam mit ihrem Bruder Tjeerd die Band Total Touch, mit der sie am Nachwuchswettbewerb "Grote Prijs van Nederland" teilnahmen. In späteren Jahren erreichte die Band große Erfolge und für ihre beiden Alben 1996 und 1998 Platinstatus. 2001 gingen beide musikalisch getrennte Wege, seitdem ist sie bei der EMI unter Vertrag und sang auf Konzerten u.a. mit Popgrößen wie Lionel Richie oder Bobby McFerrin.
 
Text & Musik: Anouk Teeuwe
Verantwortlich für all das: TROS

Meine subjektive Meinung: 
 "Walk along" kann die hohe Messlatte der Common Linnets nicht ganz erreichen, aber die Niederlande haben offenbar einen Weg aus der Krise der letzten zehn Jahre gefunden, mit etwas ruhigeren und weniger an die Toppers erinnernden Performances, fährt man seit zwei Jahren einen guten Kurs. Anouk, die 2013 in Malmö ins Finale kam, ist für Trijntje als Komponistin tätig und hat ihre Sache gut gemacht. Für mich ein Kandidat für das vordere Mittelfeld.

Mein Favorit aus 60 Jahren Eurovision Song Contest: 
Sieneke - Ik ben verliefd (sha-la-lie)

Warum sollten gerade die Niederlande gewinnen?
Weil die Niederlande, hätte es Conchita nicht gegeben, bereits jetzt Ausrichter wären, weil unsere Nachbarn insgesamt ein sehr sympathisches Volk bilden, weil die Medienstadt Hilversum und John de Mol sich bestimmt mal wieder über eine große Liveshow freuen würden.

Video: