Mittwoch, 13. Mai 2015

Tag 3: Nicht nur das Meer trennt sie vom Finale


Portugal - Nachdem es mit Lambada im letzten Jahr nicht gereicht hat, versucht man sich in diesem Jahr wieder mit einer ganz konträren Nummer, "Há um mar que nos separa", ein Meer trennt die Sängerin Leonor Andrade von ihrem Liebsten und sie holt das Maximum aus dem Lied heraus, das in Wien keinen Blumentopf gewinnen wird, davon bin nicht nur ich sondern auch die Mehrheit der internationalen Berichterstatter überzeugt.
 
Leonor, die sich backstage mit dunkler Brille und Hut präsentierte und mich dabei entfernt an Loreen erinnerte, die für diesen Look bekannt ist, zeigte auch auf der Bühne schwarz. Ihr Cape, das sie zu Beginn der Performance trägt, wirft sie im Verlauf des Liedes ab, gegen Ende greift sie dann das Mikro aus dem Ständer auf und bewegt sich etwas hin und her. Begleitet wird sie von vier Backings, die ebenfalls schwarz tragen und auf Da Vinci-Hüte (Portugal 1989) setzen.
 
Insgesamt wirkt alles stimmig, im Hintergrund verläuft auf türkisfarbenem Hintergrund das besungene Meer, was die Skyline von Lissabon zu Beginn des Titels allerdings zu suchen hat, weiß nur der Himmel. Die Gruppe um Leonor funktioniert hervorragend, nur wie gesagt ist aus dem Lied nicht besonders viel Gutes herauszuholen, eben typisch Portugiesisch. Immerhin muss man RTP und seiner Delegation hoch anrechnen, dass sie als eine der wenigen in Landessprache abliefern.
 
Portugal wird in diesem Jahr wohl das gleiche Schicksal ereilen wie in den vielen Jahren zuvor, es darf bezweifelt werden, dass man Leonor auch am Samstagabend in der großen Finalshow wiedersehen wird, dazu müsste noch ein richtiges Azorenhoch über Wien wehen und das blieb bisher aus. Dennoch, für das was möglich war, hat Leonor einen guten Job gemacht und zumindest die Freunde portugiesischer Musik für sich gewinnen können.

Ein bisschen Loreen-Style: Leonor Andrade auf dem Gang zur Bühne
Blau und mit Hüten, zumindest optisch ist Portugal in diesem Jahr ein Blickfang
Nur die Nummer mit dem abgeworfenen Cape ist kein Novum beim Song Contest