Mittwoch, 29. April 2015

Road to Vienna (30/40): Israel


Israel - Israel - ישראל - Israel - Israël
Hauptstadt: Jerusalem (2.417km Luftlinie bis Wien)
Einwohner: 8,3 Millionen
Amtssprache: Hebräisch, Arabisch
Kfz-Kennzeichen: IL
 
60 Jahre Eurovision Song Contest:
Erster Beitrag: 1973 mit Ilanit und "Ey sham"
Siege: 3
Teilnahmen insgesamt: 38
Aus im Semifinale: 6x
Letzter Beitrag: 2014 mit Mei Finegold und "Same heart"
 
Die bisherige Geschichte in einem Satz: Israels erste Sängerin Ilanit musste aus Angst vor Anschlägen 1973 mit kugelsicherer Weste singen, das Land sorgt bis heute dafür, dass die arabischen Staaten dem Eurovision Song Contest fernbleiben, 1978 und 1979 reichte es zum Doppelsieg, 1998 legte die transsexuelle Dana International noch einen drauf, heute hat es Israel schwerer und war zuletzt 2010 mit Harel Ska'at im Finale vertreten...

Der Beitrag im Jahr 2015:
Interpret: Nadav Guedj
Song: Golden boy (zum Mitsingen)
 
Der im November 1998 in Paris geborene Nadav Guedj (נדב גדג'‎) ist mit 16 Jahren einer der jüngsten Interpreten im diesjährigen Wettbewerb und kann noch nicht auf furchtbar viel Erfahrung zurückblicken. Er bewarb sich bei "Hakochav haba", der Castingshow, durch die der israelische Song Contest-Vertreter ermittelt wurde und setzte sich mit Performances zu "Halo" von Beyoncé oder "Russian Roulette" von Rihanna durch. Seinen Beitrag singt er, was unüblich ist, komplett auf Englisch.
 
Text & Musik: Doron Medalie
Verantwortlich für all das: IBA

Meine subjektive Meinung:
Dieser orientalische Beat ist wundervoll, der gesamte Titel eine Bereicherung für den sonst eher in sich gekehrten Wettbewerb mit all den Duetten und stimmungssenkenden Balladen. Israel hat gut entschieden und mit einen ganz sympathischen Mann ausgewählt, der hoffentlich die Enttäuschungen von Moran Mazor und Mei Finegold relativiert und Israel nach vier Jahren mal wieder ins Finale bringt. Ich drücke ihm fest die Daumen!
 
Mein Favorit aus 60 Jahren Eurovision Song Contest: 
Shiri Maimon - Hasheket shenish'ar
 
Warum sollte gerade Israel gewinnen?
Weil Tel Aviv ein tolles Nightlife bietet und der Euroclub in bester Gesellschaft wäre, weil Hebräisch eine der schönsten Sprachen der Welt ist, weil ich entsprechend ein kulinarisches Rahmenprogramm für den Song Contest-Abend mit Falafel zu kredenzen.
 
Video:

Libanon - Beirut 2005, der libanesische Sender Télé Liban plante das Debüt beim Eurovision Song Contest in Kiew und wählte mit Aline Lahoud sogar eine Sängerin und mit "Quand tout s'enfuit" auch einen Beitrag aus, der großes Potenzial gehabt hätte. Leider sehen die libanesischen Gesetze das komplette Ignorieren Israels vor und somit zog der Libanon nach Ablauf der Deadline zurück. Das Land wurde von der EBU für drei Jahre für sämtliche Wettbewerbe gesperrt, heuer hat man kein Interesse mehr an einer aktiven Teilnahme an der Eurovision, schade.