Montag, 9. März 2015

Großbritannien: Begeisterung hält sich in Grenzen


Großbritannien - Im Royaume Uni ist die Stimmung gereizt, viele britische Song Contest-Fans sehen sich nach der Nominierung des Duos Electro Velvet am Samstagabend darin bestätigt, dass sich die BBC keine sonderlich große Mühe gibt, den Eurovision Song Contest nach 1998 zurück auf die Insel zu holen, bestenfalls in Form einer Jubiläumsshow, die Ende des Monats produziert wird.
 
Nun meldet sich James Blunt ("You're beautiful") via Twitter zu Wort und zeigte sich ebenfalls empört über die Nominierung der No Name-Kombo, für die der Song Contest-Beitrag "Still in love with you" die erste gemeinsame Zusammenarbeit ist. "Ihr wisst, dass wir den Eurovision Song Contest gewinnen würden, wenn ihr die Eier hättet, mich zu schicken.", postete Blunt heute an die BBC gerichtet.
 
Auch die britische Presse zerreißt den nominierten Titel und fand wenig positive Worte. The Guardian, der sich selten positiv über die britischen Kandidaten äußert formulierte es mit "Tatsächlich hat "Still in love with you", das Zeug, sich als schlechtester Eurovisionsbeitrag aller Zeiten zu qualifizieren." Es folgt eine Auflistung sämtlicher "stupid entries" des UK und die Diagnose, dass der Titel gar nicht so schlecht sei und schlimmstenfalls der schlechteste der letzten halben Dekade sei.
 
Dabei lassen die Briten außer Acht, dass der Song einer der wenigen ist, der musikalisch aus dem Teilnehmerfeld sticht. Ich hätte mir zwar auch lieber einen Olly Murs oder notfalls auch James Blunt gewünscht, aber der Song hat trotzdem etwas, was ihn besonders macht. Das amerikanisch klingende Musik beim Song Contest aber gerne einmal hinten vom Tableu fällt, ist den deutschen Fans durch Texas Lightning und Alex Swings, Oscar Sings schmerzlich bekannt. Dennoch, die BBC hat in diesem Jahr nicht alles falsch gemacht.