Samstag, 3. Mai 2014

Tag 6: Von irischen Barden und einem Spaßvogel


Irland - Kasey Smith präsentierte sich heute in einem blinkenden cremefarbenen Kleid zusammen mit ihrer Folkband Can-Linn, die traditionelle Fidel- und Tamburinspiele und Riverdance-Choreographien vollziehen. Der Beitrag könnte nicht irischer sein. In den 90er Jahren hätte so ein Lied spielend gewonnen, doch die Zeiten haben sich geändert und somit halte ich einen Finaleinzug fast schon für gefährdet. Es ist aber auch verdammt schwer in diesem Jahr überhaupt eine Prognose abzugeben. Stimmlich war es auf jeden Fall wieder eine souveräne Leistung und auch der Auftritt ist kein Griff ins Klo, sondern sehr sehr schön.
 
Bei der Pressekonferenz zeigte sich die irische Delegation scheinbar in Jedward-Manier sehr gesprächsbereit und erzählten ohne Punkt und Komma wie folkloristisch und zugleich modern das Lied ist und perfekt auf Irland zutreffe. Der Mentor der Iren, Hazel Kaneswaran fügte hinzu: "Wir haben in diesem Jahr einen großartigen Song und haben unsere Herzen und Seelen in die Performance gesteckt, wir hoffen, dass wir dieses Jahr gut abschneiden werden." Schlechter als im Vorjahr, als Ryan Dolan sang- und klanglos den letzten Platz im Finale belegte, kann es eigentlich auch gar nicht kommen.

Modern Irish Folk as it's Best: Kasey und Can-Linn sind optimistisch
Auf der Pressekonferenz wurde viel erzählt und erzählt und erzählt
Weißrussland - Auch heute gab es von den Weißrussen keinen Käsekuchen, nicht auf der Bühne und nicht bei der Pressekonferenz. Manch hungernder Journalist dürfte es Teo und seinen Freunden übel nehmen, aber die Zeit der Präsente und Gimmicks auf Konferenzen scheint vorbei. Die Probe lief ganz anständig, die Performance hat man noch einmal koordiniert und synchrone Schritte sind nun kein Zufall mehr. Das Lied macht auf seine spezielle Art Laune und der Hintergrund ist auch sehr sehr schön in Szene gesetzt. Man muss sich nur wundern, dass Teo scheinbar kaum Englisch spricht, dafür aber relativ akzentfrei singt.
 
Auf der PK mussten die Fragen dann schließlich übersetzt werden. Er erklärte nochmals, wie er zu seinem Alias Teo kam und verneinte die Frage, ob er selbst schon mal einen Käsekuchen gebacken hätte. Er selbst freute sich wie ein kleines Kind in Kopenhagen dabei zu sein und gab, für alle die Russisch verstehen, auch sehr lustige Antworten: die besungene Dame aus dem Lied habe zu Hause bleiben müssen, da sie zu viele Kleider dabei hatte und man kein Sondergepäck anmelden wollte. Die Choreographie hat sich Teo übrigens selbst überlegt und sie den Kandidaten aus Malta und Griechenland bereits beigebracht. Wo auch immer die Reise von Teo beim Song Contest hingehen wird, er ist auf jeden Fall ein sehr sympathischer Geselle.

Teo und seine Backings warten auf ihren großen Einsatz
Die Choreographie zu "Cheesecake" hat sich Teo selbst überlegt.
Bei der Pressekonferenz bisher einmalig: ein Wimpel mit Landesflagge