Samstag, 3. Mai 2014

Tag 6: Brillenfetisch und Pfeifkonzerte


Mazedonien - Tijana hat sich eine vernünftige Frisur zugelegt, was man ihr hoch anrechnen muss. Farblich haben sich ihr Tänzer und sie selbst an das Konzept schwarz-weiß gehalten. Ihr Anzug mit weißem Seitenstreifen steht ihr, das Gewackel schaut jedoch aus wie Skopje nach drei Slivowitz. Ihr Tänzer verrenkt sich unterdessen aus allen Positionen um sie heraus. Irgendwie war die gesamte Probe ein bisschen enttäuschend, auch die Stimme versagte mehrmals. Wenn sich da nicht noch gesteigt wird, wird Tijana das gleiche Schicksal blühen, wie ihrer Schwester 2008, die den Backgroundgesang übernimmt.
 
Bei der Pressekonferenz wurde zwangsweise weiße Brillen verteilt. Sie erklärte, dass ihr Bühnendirektor der beste in ganz Serbien sei und er für alles, was man auf der Bühne sieht verantwortlich ist. Wahrscheinlich der wahre Grund, warum Serbien dem Wettbewerb in diesem Jahr fernbleibt... Man lud die versammelte Pressemannschaft in den Euroclub ein, wo Tijana heute singen werde. Ihre Schwester durfte zum Ende der Pressekonferenz noch ihren damaligen Songtitel "Let me love you" singen. Insgesamt sind die Qualifikationschancen Mazedoniens nach dem heutigen Tage etwas gesunken.

Tijana hat endlich eine ausgehtaugliche Frisur, aber eine komische Choreographie
Das Must Have wenn man zur mazedonischen Delegation gehört: die Brille

Schweiz - Nachdem die Mazedonier von der Bühne gerauscht waren, pfiff der Tessiner Sebalter bereits 20 Minuten zu "Hunter of stars". Die Show wirkt sehr sympathisch, ähnlich wie die vieler Schweizer Vertreter zuvor, die es aber allesamt nicht in die Endrunde schafften. Pyroeffekte, die offenbar angesetzt waren, kamen nicht zum Einsatz, dafür funkelt der Hintergrund in feurigen Gold- und Rottönen. Sebalter ist zudem fähig eine Geige zu spielen, wie wir am Donnerstag ebenfalls sehen werden.
 
Die Pressekonferenz nutzte Sebalter dazu, seinen Künstlernamen zu erklären und um seinen Opa zu würdigen, der ihm das Pfeifen beibrachte, als sie in den Tessiner Alpen über das Echo philosophierten. Das Pfeifen ist zudem das Markenzeichen des Schweizer Beitrags und geht bei einigen der Journalisten schon gar nicht mehr aus dem Kopf. Mich irritiert es immer noch ein bisschen, aber nach fast einer Woche Song Contest-Dauerbeschallung kann ich mir auch das kaum noch wegdenken. Musik sei für Sebalter die beste Methode einen Menschen zum positiven Denken zu bewegen und ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ob das mit ganz Europa gelingt sehen wir dann Donnerstag um ca. 22:50 Uhr.

Sebalter pfeift stellvertretend für die Schweiz
Impressionen der Schweizer Pressekonferenz