Freitag, 2. Mai 2014

Tag 5: Für alle Ukrainer und alle Belgier


Ukraine - Auf die ukrainische Probe freute ich mich heute am meisten und ich wurde auch nicht enttäuscht, von der ersten Note bis zum Final Showdown auf dem Hamsterrad hat mich die Ukraine absolut positiv vom Hocker gerissen. Singen kann Maria und tanzen kann die kleine Maus auch noch, während sich ihr Backingtänzer im Hamsterrad verausgabt und einen auf "Lola Rennt" macht. Maria setzt alle Hebel in Bewegung, hat ein glitzerndes Kleidchen an, die Haare streng nach hinten gebunden und lässt sich von der Windmaschine fast von der Bühne fegen. Das ist große Eurovisionskunst! Wäre ich aber ihr Tänzer, ich hätte mich von diesem ganzen Herumgedrehe übergeben müssen.
 
Bei der Pressekonferenz sagte Maria, dass sie eine ganze Menge über die Technik gelernt habe, die sie auf der Bühne einsetzt, Mechanikerin wäre wohl falls es mit der Karriere als Sängerin nicht klappt ein weiteres Standbein. Auf die Frage, warum sie so viel Glitzer und Silber trage und ob sie Verka Serduchka Konkurrenz machen wolle, antwortete sie erschrocken, dass man wohl noch etwas am Kostüm ändern müsse. Sie selbst sprach, anders als die Russen über die Situation im eigenen Land und dass sie diese Entwicklungen mit Sorge betrachte, jedoch für alle Ukraine singen werde, ganz egal wo sie herkommen und wo sie hinwollen. Nach Lyricwechsel, neuer Beleuchtung und mit neuem Dress sagte sie: "Jetzt fühle ich mich besser. Alles ist gut." Hoffen wir, dass es ihr Auftritt am Dienstag auch wird.

Maria Yaremchuk und ihr Hamster spielen auf der Bühne
Bei der PK hatte Maria auch sichtlich Spaß
Belgien - Belgiens Tenor Axel Hirsoux brachte die Stimmung dann nach der peppigen Nummer aus der Ukraine wieder etwas runter und ehrte seine Mama mit seiner Hymne an alle Mütter der Welt. Großartig verändert hat sich nicht viel, die alte Frau tanzt immer noch im Hintergrund, als müsste sie in einem Theaterstück auf 3sat die Hauptrolle ausschmücken und Axel steht sturmfest und erdverwachsen an seinem Standmikro und intoniert mit großer Klasse. Der Hintergrund blieb ebenfalls unverändert, lila mit knospenden Rosen. Es ist definitiv Geschmackssache, meinen Nerv trifft Axel nur bedingt.
 
Dass am 11. Mai Muttertag ist, wäre eine glückliche Fügung. Den Titel habe Axel aber stellvertretend für alle Mütter des Kontinents gesungen, nicht nur für seine eigene. Er distanzierte sich jedoch auch von der böswilligen Behauptung, er würde noch bei seiner Mutter leben. Er wohnt gemeinsam mit seinem Partner in Belgien und singe auch für Belgier und nicht für Flamen oder Wallonen. Seine Tänzerin, Isabelle Beernaert, kam auch noch zu Wort: "Es ist großartig, wir haben eine gemeinsame Verbindung und Chemie und Axel findet es wichtig, dass ich hier bin." Sie selbst habe nicht damit gerechnet, einmal auf der Eurovisionsbühne zu stehen. Axels Vater sei übrigens auch sehr stolz auf ihn, um den auch mal ins Spiel zu bringen.

Axel Hirsoux distanzierte sich etwas vom Image des Muttersöhnchens
Auf der PK räumte er mit einigen Vorurteilen und Behauptungen auf