Freitag, 9. Mai 2014

Österreich: Conchitas Triumphzug in Kopenhagen


Österreich - Unter großem Applaus stellte sich Conchita Wurst gerade den kurzen Fragen der Journalisten bei der Pressekonferenz der zehn Qualifikanten in Kopenhagen. Tom Neuwirth hat es mit seiner Kunstfigur Conchita Wurst ins Finale geschafft, was nicht weiter erstaunlich ist, da der Titel "Rise like a phoenix" sowieso zu den Favoriten im Halbfinale zählte, aber die Art und Weise, auf die der Beitrag von den Fans getragen wurde, ist schon besonders.
 
In seiner 59jährigen Geschichte wurde wohl kaum ein Interpret so sehr gefeiert, wie Conchita, die ein Zeichen der Toleranz setzte. Sie bedankte sich nicht nur bei der Gay-Community sondern bei dem gesamten Publikum, das sie nach einer starken Darbietung ins Finale rief. Ähnlich wie 2008 bei Portugals Finaleinzug, riefen die Fans vor Verkündung des letzten Qualifikanten nahezu einstimmig "Austria". Conchita selbst trauert dem israelischen Beitrag hinterher, freue sich aber in der ersten Hälfte des Finales am Samstag noch einmal aufzutreten.
 
Und im Punkt Solidarität und Toleranz muss man der Moderatorin Lise Rønne ein Kompliment machen, die sich zu Conchita setzte und sie innig umarmte, ihr eine Seelenverwandschaft diagnostizierte und sogar scherzhaft ein Album mit dem Titel "The Wiener takes it all" aufnehmen wollte. Das dänische Fernsehen setzt in Sachen Freiheit und Toleranz Maßstäbe bei diesem Song Contest. Anders als manch andere Rundfunkanstalt, wenn man den aufkeimenden, sensiblen Gerüchten aus dem Pressezentrum glauben kann.
 
Dort kursiert nämlich derzeit das Gerücht, dass das weißrussische Fernsehen BTRC den Auftritt von Conchita ausgeblendet hat und es dadurch zu einer Verzögerung bei der Auswertung der Stimmen kam. Jon Ola Sand, der Supervisor der EBU bat nach zwei Schnelldurchläufen nochmals um zwei Minuten zur Überprüfung, sodass der Sender DR improvisieren musste und die 15 Beiträge erneut zeigte. Diese Meldung ist jedoch lediglich ein Gerücht ohne fundierte Angabe auf Richtigkeit. Sollte sich die Meldung jedoch bewahrheiten, könnte dies nachträglich zum Ausschluss des weißrussischen Beitrags führen, der sich für Samstag qualifiziert hat. 
 
Update [00:52]: Inzwischen wurde die Meldung von weißrussischen Offiziellen dementiert, der Sender in Minsk hat alle Beiträge des zweiten Halbfinals ausgestrahlt, also auch den österreichischen, wenngleich dies bei einigen sensiblen Seelen in Weißrussland wohl sauer aufgestoßen sein dürfte.