Freitag, 2. Mai 2014

Eurovision 2014: News zur Pressekonferenz der EBU


Europa - Heute morgen um elf Uhr fand die Pressekonferenz der Europäischen Rundfunkunion und des dänischen Fernsehens DR statt. Anwesend waren u.a. der Supervisor der Veranstaltung, Jon Ola Sand sowie Pernille Gaardbo und Jan Lagermand Lundme vom dänischen Fernsehen. Besprochen wurden einige interessante Themen, darunter die internationale Ausstrahlung des Wettbewerbs, die Pausenfüller und die Jubiläumsshow 2015.

Es wurden einige der Postkarten vor den Wettbewerbsbeiträgen vorgestellt. So wird Conchita Wurst aus Österreich die Landesflagge der Alpenrepublik mit Kleidern zusammenstellen, Teo aus Weißrussland nutzt für seine Flagge Eishockeypucks und Molly aus Großbritannien sogar Busse. Außerdem wird es eine Art "Eurovision Book Of Records" geben, bei dem die noch so unsinnigsten Rekorde der Eurovisionswelt vorgestellt werden, beispielsweise in Kategorien wie "Wer trug am meisten Silber" oder "Wer sang die meisten La la la's in einem Lied".

Einer der Gründe für diesen Rückblick sei das bevorstehende 60jährige Jubiläum des Wettbewerbs. Jon Ola Sand erklärte offen, dass man mit dem NDR in Zusammenarbeit stünde, eine Dokumentation vorzubereiten und ggf. eine Show in Berlin auszurichten, jedoch sei dies noch keine offizielle Bestätigung. Das 50jährige Jubiläum wurde 2005 in Kopenhagen gefeiert. Eine offizielle Zusage bzw. nähere Informationen sollen noch im Mai kommen, versprach der Supervisor.

Bezüglich der Votingmanipulation im vergangenen Jahr äußerte sich Sand ungewöhnlich stark und sagte, er sei "pissed of" gewesen, als diese Verdachtsmomente nach Malmö 2013 aufkamen. Aus diesem Grund habe man alle Juroren bereits benannt und werde unmittelbar nach dem Finale alle gesplitteten Ergebnisse und die Einzelwertungen der Juroren online veröffentlichen. Es dürfte nun allgemein schwerer fallen, Stimmen von Juroren zu erkaufen.

Sollte ein Manipulationsverdacht bestätigt werden, greife die Europäische Rundfunkunion nun ähnlich hart wie beim Fußball durch und halte sich die Option offen, einen Sender bis zu drei Jahre lang vom Wettbewerb auszuschließen. Von dieser härtesten Strafregelung machte die EBU bisher nur einmal Gebrauch, im Jahr 2005 als das libanesische Fernsehen Télé Liban sich kurz vor dem Song Contest zurückzog, weil man sich aufgrund der dortigen Gesetzeslage weigerte den israelischen Beitrag auszustrahlen.

Ebenfalls wurde erneut die Situation auf der Halbinsel Krim erläutert und nochmals betont, dass aufgrund der Telefonleitungen, die von ukrainischen Anbietern betrieben werden, die Stimmen der Region ins ukrainische SMS- und Televoting einfließen. Die EBU war in engem Kontakt mit beiden Delegationen, die sich in Kopenhagen bereits getroffen haben und es keine Schwierigkeiten zwischen beiden Gruppen gebe.

Jon Ola Sand betonte außerdem, dass die EBU den Sieger des diesjährigen Wettbewerbs genau kontrollieren werde, in Bezug auf die Achtung und Wahrung der Menschenrechte und Sicherheit von Fans und Delegationen aber auch auf finanzielle Stärke. Jeder sollte sich bei der Eurovision frei und sicher fühlen. Man hoffe, dass die Tradition aufrechterhalten werden kann, dass der Sieger den Contest im Folgejahr auch austragen kann. Die EBU sei zudem stolz, dass sich neben Australien und Neuseeland auch Rundfunkanstalten in Kasachstan und Kanada dazu entschlossen haben, die Eurovision zu übertragen.