Dienstag, 29. April 2014

Tag 2: Bruchlandung aus Georgien


Georgien - Wie beim NDR-Songcheck bereits argumentiert wurde, gehört eine ganze Menge Talent dazu, drei Minuten Krach zu komponieren. Diese drei Minuten füllt der georgische Beitrag in diesem Jahr köstlich aus. In dieser Zeit, in der Mariko Ebralidze und ihre Gruppe The Shin auf der Bühne "Three minutes to earth" darbieten, geht sogar ein Fallschirmspringer nieder.
 
Zugegeben, er steht bereits zu Beginn des Liedes auf der Bühne, aber trotzdem hat dieser Beitrag etwas sehr Skurriles, was man so nicht unbedingt erwartet hätte. Ob dies zugleich ein Sinnbild für den Niedergang georgischer Song Contest-Musik ist, ist nicht überliefert. Reserviert sind dementsprechend auch die Reaktionen im Pressezentrum von Kopenhagen. Das der Titel originell ist und die Sängerin stimmlich alles aus der Nummer herausholt, kann niemand abstreiten, aber finalwürdig klingt das alles wahrhaftig nicht.
 
Es ist ähnlich wie 2012 in Baku, als ein Mann namens Anri Jokhadze sein Land erstmals mit dem Titel "I'm a joker" ins Aus katapultierte. Alles ist jedoch besser, als sich wieder in Schweden Beistand zu holen und eine dröge Ballade zu inszenieren. Das ein Beitrag aus dem Kaukasus stammt, ist kein Erfolgsgarant, auch Emmy fiel für Armenien bereits böse auf die Nase, The Shin dürfte ein ähnliches Schicksal blühen, auch wenn ich fast schon darauf wetten möchte, dass 12 Punkte aus Litauen an diese kurioses Nummer gehen werden.
 
Dem Gitarristen Zaza Miminoshvili muss man aber auch zu Gute halten, dass er aus Protest gegen stumme Instrumente, die beim Song Contest gern eingesetzt werden, jeden Ton selbst spielen wird. Das kündigte er beweisführend an. Die Kommune scheint sich in anderen Sphären zu bewegen, aber auch durchaus sympathisch zu sein. Und trotz böser Worte habe ich Georgien ganz dolle lieb!

Ein bisschen wie Hippies schauen sie ja schon aus.. Mariko und The Shin
Es ist was gelandet: Georgien schleppt einen Fallschirm mit auf die Bühne