Mittwoch, 18. September 2013

Slowenien: Als Großes aus den Alpen kam


Slowenien - Slowenien wird im kommenden Jahr aller Voraussicht nach einen Interpreten zum Eurovision Song Contest in Kopenhagen schicken. Das gab der Sender RTVSlo bekannt, man möchte sich noch nicht 100%ig festlegen und auch noch keine Details zu eventuellen Vorentscheiden oder internen Nominierungen geben, sei aber zuversichtlich, dass man 2014 wieder am Start ist.
 
Das Land zwischen den Alpen und der Balkanhalbinsel hatte in den vergangenen Jahren nicht viel zu lachen. Ein Blick auf die Statistik der letzten Jahre zeigt, dass Slowenien zu den erfolglosesten Nationen im Semifinale gehört. Seit dessen Einführung im Jahr 2004 hat man lediglich zweimal den Sprung ins Finale geschafft, 2007 mit Alenka Gotar und 2011 mit Maja Keuc.
 
In den vergangenen beiden Jahren dümpelte Slowenien auf den hintersten Rängen. Eva Boto, die durch eine aufwändige Castingshow gefunden wurde, erreichte mit "Verjamem" lediglich den 17. Platz und damit den vorletzten Platz. Lediglich den slowakischen Beitrag "Don't close your eyes" von Max Jason Mai konnte sie schlagen. Hannah Mancini, die 2013 intern gewählt wurde, konnte mit "Straight into love" nur die rote Laterne in Malmö ergattern.
 
Slowenien nimmt seit 1993 am Eurovision Song Contest teil. Dreimal konnte sich das Land bisher in den Top Ten platzieren, 1995 mit Darja Švajger, 1997 mit Tanja Ribič und 2001 mit Nuša Derenda. Verschiedenste Ausflüge ins Groteske, u.a. mit dem Trio Sestre in Tallinn als auch mit der willkürlichen Farbgebung beim Beitrag von Rebeka Dremlj blieben unbelohnt. Ein Grund hierfür mag natürlich zum Einen die unglückliche Auswahl von Beiträgen sein, andererseits lobten Fans jahrelang das starke und interessante Teilnehmerfeld der EMA, dem Vorentscheid des slowenischen Fernsehens.

Besonders zwischen 2004 und 2007 erfreute sich der slowenische Vorentscheid großer Beliebtheit, auch bei ausländischen Fans. Saša Lendero mit "Mandoline" konnte sogar den Second Chance-Contest der europäischen Fanclubs gegen die schwedische Übermacht gewinnen. Der damals gewählte slowenische Titel "Mr. Nobody" von Anžej Dežan kam in Athen hingegen nicht über einen 16. Platz im Halbfinale heraus.
 
Andererseits fehlen meist auch die sicheren Punktelieferanten, wie sie z.B. die anderen jugoslawischen Nachbarstaaten Kroatien, Bosnien-Herzegowina oder Serbien haben. Es bleibt abzuwarten, wann der slowenische Sender mal wieder ein glückliches Händchen bei der Kandidatenauswahl zeigt, nach den Pleiten der letzten Jahre wird es allerdings mal wieder höchste Zeit. Ansonsten könnte es in den kommenden Jahren auch aus Ljubljana heißen, dass man kein Interesse mehr hat, sein Geld für ein Aus im Semifinale zu verpulvern, wie an den Trotzreaktionen der Polen, Tschechen und Slowaken zu sehen ist.

Sloweniens verpasste Chance: Saša Lendero - Mandoline (EMA 2006)